Homöopathie V

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closs
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#271 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Di 5. Jun 2018, 08:22

Janina hat geschrieben:Neee, die wurden erst in den 30ern gehypet, weil schon geplant war, alle Juden zu ermorden. Und da die meisten Ärzte Juden waren, war ein Medizinermangel zu erwarten. Da haben sie also diesen Eso-Quatsch ausgegraben, damit der Pöbel sich auch ohne Juden/Ärzte weiterhin behandelt fühlt.
Autsch - das klingt aber arg nach Räuberpistole.

Richtig ist, dass in der "Neuen Deutschen Heilkunde" die „Schulmedizin“ und die „biologischen Heilverfahren“ zusammengefasst werden sollten. - Vor 1933 gab es bereits 444 HP-Vereine in D. (wik)

Janina hat geschrieben:Braucht man auch keinen Arzt für, das Zeug ist nicht rezeptpflichtig.
Klar - aber Diagnose muss doch auch erst mal sein.

Janina hat geschrieben:Ja also. 1. ein richtiger Arzt, 2. eine richtige Behandlung.
Woran Du siehst, dass HP-Ärzte sehr wohl differenzieren.

Janina hat geschrieben: Ist übrigens wirksam, keine Globuli.
:lol:

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Janina
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#272 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Di 5. Jun 2018, 10:51

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Neee, die wurden erst in den 30ern gehypet, weil schon geplant war, alle Juden zu ermorden. Und da die meisten Ärzte Juden waren, war ein Medizinermangel zu erwarten. Da haben sie also diesen Eso-Quatsch ausgegraben, damit der Pöbel sich auch ohne Juden/Ärzte weiterhin behandelt fühlt.
Autsch - das klingt aber arg nach Räuberpistole.
https://www.gesetze-im-internet.de/heil ... 10939.html

Dieses Gesetz garantiert die Erlaubnis, als Heilpraktiker zu arbeiten, ohne Medizin studiert zu haben.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Braucht man auch keinen Arzt für, das Zeug ist nicht rezeptpflichtig.
Klar - aber Diagnose muss doch auch erst mal sein.
Was willst du mir eigentlich weismachen? Du hast 2 Ärzte mit der richtigen Diagnose gehabt, und kommst an das richtige Zeug ran. Und wo ist das verdünnte Wasser D30, das du hier anzupreisen versuchst?

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#273 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Di 5. Jun 2018, 11:51

Janina hat geschrieben:Dieses Gesetz garantiert die Erlaubnis, als Heilpraktiker zu arbeiten, ohne Medizin studiert zu haben.
DAS ist bekannt - aber es ist eine Urban Legend, dass ein Heilpraktiker grad mal so den Arzt ersetzen will. - Üblicherweise ist die erste Frage des Heilpraktikers: "Was hat Ihr Hausarzt dazu gesagt?"

Janina hat geschrieben:Du hast 2 Ärzte mit der richtigen Diagnose gehabt
Nein - der Hautarzt war FALSCH. - Er hat gesagt, dass die nachgewiesenen Sporen vom Abstrich zu WENIG seien, dass es sich um einen Pilz handeln könne. - Erst die Fußpflegerin war richtig - und dann der Hausarzt.

Janina hat geschrieben:Und wo ist das verdünnte Wasser D30, das du hier anzupreisen versuchst?
Welches? - Um dafür ein HP-Angebot zu haben, müsste man erst mal zu einem HP-ler gehen.

Das Thema war hier NICHT die HP, sondern dass Normalo-Ärzte derart überlastet zu sein scheinen, dass es schwer ist, eine gescheite Diagnose zu kriegen - deshalb die drei kürzlichen Beispiele aus meinem Umfeld. - Kurve zu unserem Thema: Was nützen wirkungs-geprüfte Mittel, wenn die Diagnose nicht stimmt?

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Janina
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#274 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Di 5. Jun 2018, 12:27

closs hat geschrieben:Nein - der Hautarzt war FALSCH. - Er hat gesagt, dass die nachgewiesenen Sporen vom Abstrich zu WENIG seien...
Wer zuhören kann ist klar im Vorteil. Ich lese "nachgewiesene Sporen", der Rest ist Lyrik.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Und wo ist das verdünnte Wasser D30, das du hier anzupreisen versuchst?
Welches?
Thema seit 5 Freds und 28 Seiten. :roll:
Oder willst du verdünntes Wasser dadurch anpreisen, dass du nach 3 Diagnosen dich um ein Medikament kümmerst, das mit verdünntem Wasser nicht die Bohne zu tun hat? :o

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#275 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Di 5. Jun 2018, 14:30

Janina hat geschrieben:Wer zuhören kann ist klar im Vorteil. Ich lese "nachgewiesene Sporen", der Rest ist Lyrik.
Dem Patienten ist das wurscht, ob das, was der Facharzt sagt Lyrik ist - er hat eine falsche Diagnose.

Janina hat geschrieben:Oder willst du verdünntes Wasser dadurch anpreisen, dass du nach 3 Diagnosen dich um ein Medikament kümmerst, das mit verdünntem Wasser nicht die Bohne zu tun hat?
Verdünntes Wasser wäre eh nicht das Mittel der Wahl - auch nicht für HP-ler. - Aber darum ging es hier nicht. - Hier geht es darum, dass Diskussionen um Therapien erst dann Sinn machen, wenn Ärzte Zeit haben und diagnostizieren können.

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#276 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Di 5. Jun 2018, 14:43

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Wer zuhören kann ist klar im Vorteil. Ich lese "nachgewiesene Sporen", der Rest ist Lyrik.
Dem Patienten ist das wurscht, ob das, was der Facharzt sagt Lyrik ist - er hat eine falsche Diagnose.
Nochmaaaal: Die Diagnose lautete "nachgewiesene Sporen". :roll:
Du bist mal wieder nicht in der Lage, das von einer unmaßgeblichen Einzelmeinung zu unterscheiden.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Oder willst du verdünntes Wasser dadurch anpreisen, dass du nach 3 Diagnosen dich um ein Medikament kümmerst, das mit verdünntem Wasser nicht die Bohne zu tun hat?
Verdünntes Wasser wäre eh nicht das Mittel der Wahl - auch nicht für HP-ler.
Verdünntes Wasser ist das Mittel der Wahl für HP-ler. Einzig darum geht es.

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#277 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Di 5. Jun 2018, 16:14

Janina hat geschrieben: Die Diagnose lautete "nachgewiesene Sporen".
Richtig - und der Facharzt hat daraus geschlossen, dass die geringe Menge der Sporen ausschließe, dass es Pilzbefall sei. - Sporen gäbe es immer - und für einen Nagelbefall sei dies zu wenig.

Janina hat geschrieben:Du bist mal wieder nicht in der Lage, das von einer unmaßgeblichen Einzelmeinung zu unterscheiden.
Dazu hätte dieser Facharzt gesagt: "Wenn man im Körper Wasser nachweisen kann, heißt dies nicht, dass jemand ersoffen ist".

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sven23
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#278 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » Sa 9. Jun 2018, 07:03

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn 90% aller Krankheiten von selbst ausheilen, werden den Globuli unberechtigerweise Heilerfolge zugeschrieben, die sie gar nicht verdienen. Das findet dann auch Niederschlag in den Krankenakten, weil weder Arzt noch Patient Kausalität erkennen können.
Soweit so gut - ABER:
1) Das gilt dann auch in der Schulmedizin.
Wie an der Studie zu otitis media acuta zu sehen ist.


closs hat geschrieben: 2) Selbstverständlich müsste man ebensoviele statistisch ausgewählte Schulmediziner nach ihren Krankenakten untersuchen
Falls es zwischen beiden Gruppen signifikante Unterschiede bei gleichen Krankenbildern gibt, sollte man hellhörig werden - sorum oder andersrum.
Deshalb werden Studien durchgeführt, weil die um ein vielfaches aussagekräftiger sind.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ähm, die Studien, die von der Carstens-Stiftung publiziert werden, werden alle von überzeugten Homöopathen begleitet.
Und sind nach deren Aussagen zu zwie Drittel erfolgreich. - Dagegen hast Du Einwände, die mit diesen HP-lern zu diskutieren wären.
Die Einwände werden sogar auf der Website (im Kleingedruckten) beschrieben. Entweder sind die Studien zu klein gewesen, waren nicht randomisiert oder wurden ohne Kontrollgruppen durchgeführt. Das heißt, die Einwände sind völlig berechtigt bei solchen handwerklichen Fehlern.
Die Carstens-Stiftung vertraut aber darauf, dass Esoteriker nicht am Kleingedruckten interessiert sind, sondern sich mit Marketingaussagen zufrieden geben. Closs ist das beste Beispiel dafür.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Also meint der Laie closs, Hochpotenzen seien Glücksache und im Grunde ein Blindflug.
Nein der Laie Closs versucht dem Laien Sven etwas ganz anderes zu sagen - und zwar mehrfach. - Daraus macht der Laie Sven dann gewohnt etwas ganz anderes. :lol:
Der Laie Closs versucht aber, bei Hochpotenzen ein Überprüfungsproblem zu konstruieren. Er übersieht dabei, dass Globuli auch bei niedriger Verdünnung nicht über den Placeboeffekt hinauskommen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: bei Blindstudien, also kontrollierten Bedingungen, in denen Manipulationen und Fehlzuordnungen ausgeschlossen sind.
Du steigst, wie gewohnt, eine Schritt zu spät ein - konkret: Das Studienmodell muss doch erst mal stimmen, bevor eine Falsifizierung Sinn macht.
Dass das Studienmodell nicht stimmen soll, wird noch nicht mal von der Carstens-Stiftung behauptet.
Was man ihr vowerfen kann, ist, dass sie immer wieder versucht, unsaubere alte Studien als Marketingerfolg zu bewerben oder diese in Metastudien einzuschleusen versucht.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Man sollte sich dann aber nicht beschweren, wenn eine solche Studie für Metaanlysen abgelehnt wird.
Laut ZEIT letztes Jahr betrifft dies mehr als eine Drittel aller Studien im Wissenschaftsbetrieb - insofern wäre es einseitig, hier etwas Besonderes zu sehen, FALLS es so ist. - Davon abgesehen: Wieviele begleitenden Homöopathen sind echte Studien-Profis, die die Fallstricke sehen, die gegen HP verwendet werden können? - Deshalb: All die genannten Studien müssten überprüft werden von Leuten
a) die Profis in Sachen "Studien" sind.
b) Profis in Sachen HP sind.
Und? Hast du Belege, dass es nicht so ist? (außer bei unsauber und unprofessionell durchgeführten Studien)


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Ein Behandler, der bei einer schweren Psychose nur Globuli verschreibt und keine Psychotherapie oder Verhaltenstherapie?
Da sollte die Zulassung mal auf den Prüfstand.
Wir sollten uns als Laien nicht als Pseudo-Experten aufschwingen - zumal die Antwort gereits gegeben wurde.
Psychosen sind ein weites Feld. Da du nicht mal die genaue Diagnose kennst, sollte man auch vorsichtig sein mit Schlagworten wie: austherapiert.

closs hat geschrieben: nebenbei: Bei Psychosen spielen Psychotherapie oder Verhaltenstherapie ein sehr untergeordnete Rolle - das macht man bei bspw. Neurosen oder Menschen im prä-pathologischen Stadium. - Psychose ist, wenn Du nicht mehr über eigene Reflexion steuerbar bist - also viel schlimmer.
Auch da bist du falsch informiert. Beim schizphrenen Formenkreis sind Verhaltens- und Psychotherapie sehr wohl angezeigt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Psychose

closs hat geschrieben: Und was schreibst Du Laien-Pseudo-Experte: Da sollte die Zulassung mal auf den Prüfstand.
Ähm, bei einem Arzt, der bei einer schweren Pychose nur Zuckerkügelchen verschreibt, sollte die Approbation tatsächlich auf den Prüfstand.
Heilpraktiker und Quacksalber haben bekanntermaßen Narrenfreiheit, das ist ja gerade der Kritikpunkt.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und die heilen dann Krebs mit Weißbrot.
Krebse schmecken auch ohne Weißbrot - aber Oliven mit Knoblauch-Raspeln würde ich empfehlen. :silent: --- Nein, Heilpraktiker versuchen bei austherapierten Fällen oder flankierend ihren Teil zu einer Gesundung oder einer Lebensverlängerung beizutragen.
Ähm, mit Weißbrot?

http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/a ... -1.2349722

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du verkennst, dass Globuli als Placebo nichts zu Heilung beitragen, sondern es auf Grund der Selbstheilung lediglich eine falsche Kausalitätszuschreibung gibt.
Wenn sie Placebos sind, dann ist das so - da gibt es nichts zu verkennen.
Was aus den Studien eindeutig hervorgeht.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wie Janina richtig sagte:
Wissenschaftlich ist HP nichtmal tot, es war sogar noch nie ein Thema.
Das klingt mir zu ideologisch. - Richtig ist dieser Satz insofern, als dass es noch kein gescheites Modell gibt, nach dem man testen könnte. - Das spricht sehr wohl gegen HP, aber mehr nicht.
Auch das ist gelogen. An der Eignung von Blindstudien zur Überprüfung der Wirksamkeit gibt es nicht die geringsten Zweifel, nicht mal von der Homöopathie selber.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#279 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » Sa 9. Jun 2018, 07:10

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Gerade dann. Alles bereits mehrfach breitgetreten. Fred Nr. 5, Seite 27.
Du brauchst nicht zu denken, dass ich begriffsstutzig bin
Wer käme dann auf diese abstruse Idee? :lol:


closs hat geschrieben: Wenn - laut Janina und mit Clossens Zustimmung - 90% der Krankheiten auch so ausheilen, egal ob man Pharmazeutika oder HP gibt, heißt dies doch, dass bei 90% der KRankheiten nicht entscheidbar ist, ob eine Heilung ("Der Ausschlag ist weg") wegen einer Wirkung stattfand. - Es bleibt in diesen Fällen immer kausal offen:
1) War kausal, dass der Körper eh gesundet ist.
2) War kausal, dass Pharmazeutikon die Heilung nicht stattgefunden hätte.
Einwände?
Ja.
Ich erinnere an die Studie von Frau Kruse zu otitis media acuta.
Hätte sie - wie andere Studien das gemacht haben- placebokontrolliert untersucht, wäre die Schlussfolgerung:
Die Krankheit heilt in 80% der Fälle wieder komplikationsfrei aus, egal ob man nicht behandelt, Antibiotika oder Globuli gibt.
Da bleibt also kausal nichts offen, sondern das ist alles längst geklärt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#280 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » Sa 9. Jun 2018, 07:13

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:
Wissenschaftlich schon mal gar nicht, weil hier statistische Zusammenhänge untersucht werden, aber keine "kausalen".
115 Mal Krankheitsbild Maul-und-Klauen-Seuche/115 Mal mit Kamillentee behandelt/115 Mal restitutio and integrum = NICHT kausal verwertbar?
Nicht so richtig.
Siehst Du: Da gibt es einen Konflikt zwischen Wissenschaft und Lebenserfahrung: WENN es so ist, dass etwas, sogar mit Ansage, so funktioniert, denkt kein Nicht-Wissenschaftler drüber nach, ob es da was nachzudenken gibt: It works.
Es workt aber nur in der clossschen Phantasie.

Siehe Studie zu otitis media acuta.
Bei einer Krankheit, die von selbst ausheilt, gibt man (unnötigerweise) Globuli und stellt sich dann hin und sagt: it works. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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