Die Arbeitswelt hat sich verändert. Leider hat dies die SPD nicht gemerkt.sven23 hat geschrieben:Man muss aber ehrlicherweise auch sagen, dass die Krise der Sozialdemokratie ein europaweites Phänomen ist.
Der klassische Wähler, also der Industriearbeiter z. B. in der Stahlindustrie oder im Bergbau, ist ihr durch Strukturwandel abhanden gekommen.
Die Transformation in die bürgerliche Gesellschaft hinein will nicht so recht gelingen.
Ich habe auf meinem Schreibtisch gerade die Einkommensteuererklärung eines Gießers, der bei Daimler-Benz beschäftigt ist, liegen. Der Mann hat EUR 71.855,00 auf der Jahreslohnbescheinigung, seine Frau verdient im Jahr EUR 34.275,00. Das Geld bekommt man nicht geschenkt, da muss man hart ran.
Die SPD kann mit diesem Mann nichts anfangen. Auf der einen Seite gehört er aus deren Sicht zu den geknechteten, ausbeuteten Industriearbeitern, der in einer muffigen Hinterhofwohnung, bestehend aus eine Wohnküche und Etagenklo haust, auf der anderen Seite gehört er mit einem Jahreseinkommen von EUR 106.130,00 zu den unanständigen Großverdienern, denen man das Einkommen am liebsten wegbesteuern würde.
Mit der SPD kann der nichts anfangen, der fühlt sich noch am ehesten von der CDU vertreten. Das großmäulige Auftreten der Nahles tut ein übriges.
Um dem linken Shitstorm entgegen zu kommen, nicht jeder beim Daimler verdient EUR 71.855,00 im Jahr, aber unter EUR 40.000,00 im Jahr geht hier kaum jemand nach Hause, es ei denn er ist ungelernt.