Hexenjagd hat geschrieben:
Geburt ist ein Prozess und der dauert nun einmal.
Das ist eine sehr gute Antwort und Input für mich. Danke.
Man kann das auch vergleichen mit dem eingepflanzten Samenkorn aus Jesu Sämanngleichnis, auf das ich wieder zurückkomme. Jesus sagte an anderer Stelle, dass es sterben muss. Falls das Samenkorn nicht stirbt, passiert nichts, d.h. nichts für das Reich Gottes. Wenn es stirbt, beginnt der Prozess des Wachstums, der Gottes Frucht bringt. Das dauert und geht nicht von heute auf morgen. Nach der Bekehrung müssen viele Dinge ausgetrieben werden, nicht nur Dämonen.
Alles was den alten Menschen ausmachte muss überwunden werden, wie Gehässigkeit, Streit, Rechthaberei und viel andere Dinge. In etlichen Diskussionen hier merkt man, dass in dieser Hinsicht noch nicht viele gestorben sind. Rechthaberei und persönliche Eitelkeit kennzeichnen viele Diskutanten. All das gehört ausgetrieben. Natürlich spricht man hier noch nicht von Besessenheit, es sei denn sie werden offen zur Schau gestellt. Dann nenne ich es zumindest so.
Der Begriff sollte einmal genauer definiert werden. Ich sehe ihn als eine Besitzergreifung von Fremdgeistern, als eine auffällige Wesensart, anhand der man erkennt, dass ein Mensch mehr vom Teufel als vom Heiligen Geist gesteuert wird.
Johannes sagte: "Ich muss abnehmen, er muss zunehmen." Wenn man kontinuerilich abnimmt, dann geschieht Besitzergreifung durch den Heiligen Geist und Loslösung vom Teufel. Man nennt dies auch Heiligung. Wenn nicht füllt sich das Haus weiter mit den Geistern des Teufels. So einfach könnte man das sagen. Die gewalttätige und wütende Erscheinungsform ist nur eine besonders auffällige Form, an der es offensichtlich zutage tritt. Es gibt m.E. auch weniger auffällige. Eine andere Beschreibung ist Götzendienst. Wer willentlich den Götzen dient ist in Besitz genommen solchen Fremdgeistern zu dienen.
Erfolgt die Besitzergreifung bereits gegen deinen Willen, sehe ich dies eher als eine Endphase der Verderbtheit. Ich denke nicht, dass es damit begonnen hat. Kein Mensch kommt "besessen" auf die Welt. So etwas geht auch nicht von heute auf morgen. Man entwickelt sich allmählich. Immer wieder kann ich dazu nur die Beipiele des Königs Saul oder Judas Iskariot anführen. Ich sehe es so, dass ihre Motive am Anfang noch gut waren. Niemand folgte Gott gegen seinen Willen nach. Etwas zog sie. Doch dann gewann der Eigenwille die Oberhand. Man hatte von Gott eine andere Vorstellung, beruhend auf dem was dein Geist bestimmt.
Rein äußerlich kennt man introvertierte Formen, die man phlegmatisch und extrovertierte, die man cholerisch nennt. Emotionen äußern sich unterschiedlich und sind allein noch kein Kennzeichen, erst die ihr folgenden Taten und Worte. Je nach dem steuert man in eine bestimmte Richtung, die der Geist lenkt. Saul z.B. warf einen Speer gegen seinen eigenen Sohn und gegen seinen Nachfolger David. Warum? Weil er den Spruch nicht ertragen konnte: "Saul hat 1.000 getötet, David aber 10.0000!" und sein Sohn hielt dabei zu David. Seine Ehrsucht wurde ihm langsam zum Verhängnis. Andere Menschen verhalten sich ruhig, innerlich zerfrisst sie der vom Eigenwillen getriebene Geist ebenso und äußerst sich erst später gegen Ende des Lebens.
Die Charaktäre König Saul und König David sind zwei biblische Musterbeispiele die Gott selbst uns lehrt. Beide waren sehr emotionale Typen, aber mit unterschiedlicher Herzenshaltung. Deshalb nannte Gott David einen Mann nach seinem Herzen und war mit ihm. Saul hingegen verwarf er, nachdem er erkannt hatte, dass dieser seinem Eigenwillen nachfolgte. So überließ er ihn den Dämonen. Wie drastisch sein Abfall war zeigte, dass er am Ende seines Leben Gott bei den Totenbeschwören suchte. Ärger geht es nicht zu zeigen wie sehr er in Fremdbesitz geraten war. Und ich persönlich glaube, dass er immer noch meinte "Gott" zu dienen.
Solche Art Diskutanten finden wir gelegentlich hier auch vor. Beide Könige wurden von Gott persönlich durch den Propheten Samuel in den Dienst berufen. Doch das alleine macht es noch nicht aus. Jesus sagte:
Mt 20, 16 hat geschrieben:
Also werden die Letzten Erste, und die Ersten Letzte sein; denn viele sind Berufene, wenige aber Auserwählte
Man muss am Ende des Lebens auserwählt sein am Reich Goittes teilhaben zu dürfen. Das muss unser Ziel sein. Dazu muss unser Eigenwille sterben.