Münek hat geschrieben:Wieso sollte die Bibel als "göttlich inspirierte Schrift" die Vorstellungen des Menschen wiedergeben?
Weil sich Geistiges IMMER als Offenbarung zeigen muss, da es in Reinform nicht verstehbar ist. - "Geist" muss also auf der Erde irdisch verstehbar sein und auf Alpha Centauri alpha-centaurisch.
Münek hat geschrieben:Sven zitiert Dir doch aus gutem Grund immer wieder denselben Spruch aus dem "Katechismus der Katholischen Kirche", auf den einzugehen Du Dich scheust.
Falsch - dazu habe ich differenziert und kritisch Stellung bezogen. - Die Spezial-Sprache ist eine große Schwäche der Theologie.
Münek hat geschrieben:Dieser Gott hätte aber NICHTS mit dem Gott der Bibel namens JAHWE und dessen eingeborenen präexistenten Sohn zu tun
Falsch und dito: Weil sich Geistiges IMMER als Offenbarung zeigen muss, da es in Reinform nicht verstehbar ist. - "Geist" muss also auf der Erde irdisch verstehbar sein und auf Alpha Centauri alpha-centaurisch.
Münek hat geschrieben:Zwischen einem solchen Gott und einem universalen Geist, der das unendliche Universum aus welchen Gründen auch immer schuf, klaffen unüberbrückbare Abgründe.
Falsch - es ist doch gerade der Gag, dass man das Angebot geistiger Inhalte in verständlicher Menschenform annehmen kann, um es universal zu interpetieren.
Münek hat geschrieben:Ich denke, dass meine Auffassung, der angebliche "Heilige Geist" hatte kosmologisch von Tuten und Blasen nicht die geringste Ahnung, der Wahrheit näher liegt.

- Wahrscheinlich, weil Du "HG" als menschliche Erfindung verstehst - Du muss andersrum denken: Da kommt was in unserer Sprache rein, was wir universal zurück-verstehen sollen.
Münek hat geschrieben:Er nicht - aber der "Heilige Geist" als göttliche Instanz hätte wissen müssen, dass es jenseits des starren Himmelsgewölbes unendlich viel mehr gibt. Er wusste es aber nicht.
Falsch. - Weil sich Geistiges IMMER als Offenbarung zeigen muss, da es in Reinform nicht verstehbar ist. - "Geist" muss also auf der Erde irdisch verstehbar sein und auf Alpha Centauri alpha-centaurisch. - Und damals musste eine Offenbarung anders kodiert werden, als man dies heute tun würde. - Heute würde die Genesis vermutlich beginnen mit: "Am Anfang veranlasste Gott den Urknall".
Münek hat geschrieben:Das beantwortet meine Frage nicht, WO und WIE diese angeblich "geistig auslegenden Exegeten" ("Diziplinen") ihre spirituelle Auslegungstätigkeit ausüben.
Du verstehst nicht. - Die Theologie versteht unter "Exegese" die saubere wissenschaftlich Ermittlung von neutralen Sachergebnissen, denen ein gebildeter Muslim genauso zustimmen kann wie ein Rabbi wie ein christlicher Theologe - das ist mit "apriorifrei" gemeint. - Damit ist die Exegese beendet - es sollte also keine weitere Exegese geben.
Dass es inzwischen auch die Kanonische Exegese gibt, ist dem Umstand geschuldet, dass die historisch-kritische Exegese über die Ermittlung von neutralen Sachergebnissen hinausgeschossen ist und ihre methodischen Ergebnisse hermeneutisch interpretiert (bspw. "Jesus hatte eine Naherwartung (in Deinem Verständnis)". - Neutral wäre gewesen "Jesus hatte nach Auffassung von Paulus im Text x eine Naherwartung (in Deinem Verständnis)". - Die Kanonische Exegese ist eine RE-AKTION darauf!!! - "Wenn Ihr das spirituell-interpretative Feld besetzt, müssen wir etwas dagegensetzen". - So ist auch etwa die Biblisch-Kritische Exegese zu verstehen.
Mit anderen Worten: Im (nicht-vorhandenen

) Normalfall interpretieren nicht irgendwelche exegetischen, sondern die anderen theologischen Disziplinen geistig das, was die HKE apriorifrei anbietet.
Münek hat geschrieben:Von "interpretierenden theologischen Folge-Diziplinen" ist in dem Dokument der "Päpstlichen Bibelkommission" keine Rede
Wieso auch? - Dort geht es doch um die apriorifreie Exegese, die als Grundlage gelobt wird.
Münek hat geschrieben:Diese Ablehnung wäre allerdings keine Interpretation ihrer bibelwissenschaftlichen Ergebnisse, sondern apologetische Abwehr.
Du solltest unterscheiden zwischen apriorifreien sachneutralen Ergebnissen und hermeneutisch-interpretativen Ergebnissen der HKE. - Immer wieder: Ich könnte heulen, dass sich unser Uni-Lehrer nicht durchgesetzt hat, der immer wieder gepredigt hat: "Unterscheidet sachneutrale Exegese und hermeneutische Interpretation". - Genau deshalb hat es bei uns fette Minuspunkte gegeben, wenn wir hermeneutische Interpretationen "Exegese" genannt haben - dann kam der Mann mit dem bösen Blick.

- Inzwischen weiß ich, warum er recht hatte.