Regisseur Serdar Somuncu sagte ebenfalls bei der Pressekonferenz, dass man sich noch immer im künstlerischen Prozess befinde. Wie die Aktion letztendlich abläuft, werde sich bei der Premiere am morgigen Freitag zeigen. Es könne auch sein, dass sich jeder eine Mickey Maus anstecken soll, so Somuncu.
Ich finde, egal wie man dazu steht, es ist einfach unreif und unweise (poltrig-dämlich), mit einem Hakenkreuz zu provozieren. Ich bin klarer Gegner der angeblichen "Antifa", die sind wirklich gefährlich, und deren Logo erschaudert mich weit mehr als ein Hakenkreuz. Aber man muß das zu sehr erklären. Mit Hakenkreuzen zu prangen ist wie eine Herausforderung zum Duell, das tut man nicht, es sei denn man liebt die Qual.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
Es ist eine seltsame Koinzidenz. An diesem Wochenende feiert der Staat Israel sein 70-jähriges Bestehen. Und an diesem Wochenende – genau gesagt am heutigen 20. April, dem Geburtstag Adolf Hitlers – führt das Theater Konstanz George Taboris Groteske "Mein Kampf" über die frühen Jahre eines erfolglosen österreichischen Malers auf : In weitestem Sinn darf auch ein solches Theaterstück als "Gründungsurkunde" des Landes gelten, das als Folge des von Hitlers obsessivem Antisemitismus ins willige Werk gesetzten Völkermords zur Heimstatt für die Juden Europas wurde.
Der Tag der Premiere ist vielen am Bodensee aufgestoßen: Die jüdische Gemeinde und die deutsch-israelische Gesellschaft protestierten – und man muss den Verantwortlichen des seit fast zwölf Jahren vom Juristen Christoph Nix geleiteten Theaters zumindest Unsensibilität, historisches Unwissen und Gleichgültigkeit bei der Datierung der Aufführung unterstellen.
Polizei und Sicherheitskräfte vor Ort, viele Journalisten aus dem In- und Ausland im Publikum. Die Aufführung des Theaterstücks "Mein Kampf" in Konstanz wird am Freitag mit Spannung erwartet.
Die umstrittene Premiere des Theaterstücks „Mein Kampf“ am Freitagabend in Konstanz wird von Medienvertretern aus dem In- und Ausland verfolgt werden.
30 Journalisten wollen die umstrittene Premiere verfolgen, zehnmal so viele wie üblich, unter ihnen Vertreter der „BILD-Zeitung“ und der „Neuen Zürcher Zeitung“ sowie Kamerateams von SWR, ZDF und Russia Today. Filmaufnahmen während der Aufführung hat das Theater jedoch ausdrücklich untersagt.
Das Theater Konstanz hat die umstrittene Premiere von George Taboris "Mein Kampf" gezeigt. Ein Deal hatte für massive Kritik gesorgt. Das Theater hatte Besuchern, die bereit waren, während der Vorstellung ein Hakenkreuz-Symbol zu tragen, freien Eintritt gewähren wollen.
Wie viele Menschen dieses Angebot angenommen hatten, konnte eine Sprecherin nicht genau sagen.