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von seeadler » So 22. Sep 2013, 16:36
was ich mit meiner Frage ausdrücken möchte, Pluto, ist, dass man sich zunächst einmal Gedanken darüber machen muss, in welchem Zusammenhang jene Aussage in der Bibel steht. denn es ist ein leider weitverbreitetes Missverständnis, dass man derartige Aussagen einfach so in den Raum stellen kann als Argumentationshilfe, wenn man sich nicht im Klaren darüber ist, wozu die aussage in der Schrift benutzt wird. Und sie hat in den allermeisten Fällen dabei dann eine ganz andere Bewandtnis, als derjenige, der die Aussage benutzt, als Argumentationshilfe in Anspruch nimmt und somit seine eigene Meinung äußern möchte.
Darum hatte ich auch Sven gefragt, wozu denn gerade im Alten Testament das "Töten" "benutzt" wird. Oder anders ausgesagt, was soll damit ausgedrückt und dann auch bewirkt werden. Viele meinen ja, der Elohim des mosaischen Textes, also der Thora ist nicht der Jahwe des Neuen Testamentes. Sie verstehen nicht, dass es hierbei stets um eine fortschreitende Entwicklungsgeschichte geht. Mit Jesus bricht auch eine vollkommen andere Denkweise an. Ich hatte früher schon des öfteren darauf hingewiesen, dass im Alter von 28 bis 30 Jahren die eigentlich spirituelle also schwerpunktmäßig geistig ausgerichtete Phase des menschen für eine bestimmte zeit überwiegt, also zum Ausbruch kommt. Und das Neue Testament setzt genau in diesem Alter der Entwicklung eines beliebigen Menschen an. Es negiert in keiner Weise das, was gewesen ist, sondern versucht nunmehr, den geistigen Hintergrund des Geschehens im Alten Testament in den Vordergrund zu stellen und zu beleuchten. Also am Anfang ist die "Erziehung", wie Sven vollkommen richtig feststellte... danach folgt die Zeit der Erklärung und "Rechtfertigung". Jesus Christus ist unter anderem auch erschienen, um Gott zu erklären.
So war auch meine Frage weniger ein Kritikpunkt, als mehr als Aufforderung zu verstehen, darüber nachzudenken, wie denn jene aussage noch verstanden werden könnte. Und dies kann man erst beantworten, wenn man hier den gesamten Text berücksichtigt, und sowohl die Situation des Sprechers als auch der Angesprochenen mit einzubeziehen versucht. Ich kann dir versichern, wenn du dies untersuchst, lernst du eine unheimlich vielseitige und variable Aussagekraft der Bibel kennen. Sie erschließt sich einem allerdings wirklich erst nach und nach, je mehr man darin erkennt und forscht.
Gruß
Seeadler
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.