Opa Klaus hat geschrieben:ich habe nicht das Gefühl, dass Du ein echtes Interesse an meinen Ansichten hast. Dein Interesse ist für mein Gefühl zu fadenscheinig.
Eher empfinde ich, dass Du mich vor den Lesern hier "fertig machen willst" in einer Art "Streitgespräch".
Ich habe dir bereits gesagt, dass wir das auch gerne in privaten Nachrichten weiterführen können. Mitleser interessieren mich gerade nur am Rande (wobei sich natürlich jeder am Gespräch beteiligen darf), ich rede mit DIR. Ich habe bereits gesagt, dass ich daran interessiert bin, dich zum Nachdenken anzuregen, ob du aus guten Gründen glaubst, ich bin nicht hier, um dir den Bauch zu pinseln und wenn dir das zu unangenehm (oder was auch immer) ist und du das Gespräch beenden möchtest, dann sag es einfach und ich akzeptiere es.
Mein 'Gottesbild' ist zunächst erst mal auf 1. Mose KP: !-3 aufgebaut. Von diesem Gott spreche ich. Dort hat ER Liebe, Weisheit, Gerechtigkeit und Macht für mich gezeigt. Zu diesen 3 Kapiteln habe ich meine eigene Interpretation, die andere bisher geläufige Interpretationen ausschließt.
Diese 3 Kapitel sind für mich wie ein Generalschlüssel zum Bibelverständnis.
Was ist deine Interpretation der Strafen, die Gott Eva auferlegt und wie bewertest du sie?
Zu "Prämissen" habe ich betont, dass es für mich Annahmen, Setzungen sind.
Nicht nur für dich. Prämissen sind Annahmen. Punkt. Es sagt ja keiner, dass du keine Annahmen aufstellen darfst, ich habe ja sogar gesagt, dass dein Argument grundsätzlich valide ist. Dass ein Argument valide ist, sagt mir aber noch nichts darüber, ob die Schlussfolgerung wahr ist, denn dazu müssen wir zeigen, dass die Annahmen die zur Schlussfolgerung führen alle wahr sind.
Ich "setze", dass wir nicht das Ende einer Kausalkette sind, sondern ein höheres kreative Wesen noch folgt.
So wie du das formulierst, klingt das, als hätten wir uns in der Argumentation gerade wieder einen Schritt zurück bewegt, denn an dem Punkt, dass du annimmst, dass es ein höheres Wesen gibt, waren wir ja schon. Als Begründung hast du das Argument angeführt, dass unsere kreative Intelligenz ein höheres Wesen impliziert, aber welche Gründe du für die Annahme siehst, dass aus intelligenter Kreativität die Existenz eines höheren Wesens folgt, ist nach wie vor unklar.
Und die Sache ist doch folgende:
Lass uns einfach mal annehmen, dass die Annahme "Intelligente Kreativität impliziert ein höheres Wesen" gilt. Und da wir Menschen über intelligente Kreativität verfügen heißt das für diese Überlegung, dass es ein höheres Wesen geben muss. Normalerweise wäre meine nächste Frage wie du von einem höheren Wesen auf deine spezielle Interpretation des Gottes der Bibel schließt, denn selbst wenn du zeigen kannst, dass es ein höheres Wesen geben muss, heißt das immer noch nicht, dass auch nur eine Zeile der Bibel wahr ist. Aber darauf sei an dieser Stelle mal gepfiffen.
Hier ist das Problem: Es gilt ja immer noch die, in diesem Gedankenspiel belegte, Annahme, dass Intelligente Kreativität ein höheres Wesen impliziert. Die Frage ist, ob du deinem dadurch belegten höheren Wesen intelligente Kreativität zuschreibst und ausgehend von der ursprünglichen Formulierung deines Arguments gehe ich davon aus, dass du das tust. Das heißt wir haben einen weiteren Fall von kreativer Intelligenz und das wiederum bedeutet, dass es ein noch höheres Wesen geben muss. Das ergibt sich aus der Annahme, die du aufgestellt hast. Und für dieses noch höhere Wesen gilt das natürlich auch. Und so weiter und so weiter.
Das bedeutet, wir haben es entweder mit einer nie endenden Reihe von immer noch höheren Wesen, also einem infiniten Regress, zu tun oder
wir haben irgendwann mal ein Wesen, für das die ursprüngliche Annahme nicht mehr gilt, d.h. wir haben plötzlich folgende Aussagen, die im Raum stehen:
1) "Intelligente Kreativität impliziert ein höheres Wesen"
2) "Intelligente Kreativität impliziert nicht zwingend ein höheres Wesen"
Und diese beiden Aussagen sind nicht miteinander vereinbar. Das bedeutet, wenn wir davon ausgehen, dass die Annahme "Intelligente Kreativität impliziert ein höheres Wesen" korrekt ist, dann führt uns das, wenn wir es weiterdenken zwangsläufig zu einem Problem.
Die Konsequenz daraus ist nicht, zu sagen, dass dies ein Beweis dafür ist, dass kein Gott existiert oder existieren kann, so weit kann man natürlich gehen, das wäre unsinnig. Aber die Konsequenz muss sein, dass man die urspüngliche Annahme "Intelligente Kreativität impliziert ein höheres Wesen" als nicht haltbar ablehnt und das bedeutet, dass ein Argument, das diese Annahme ins Feld führt, kein guter Grund ist, an die Existenz eines höheren Wesens zu glauben.
Das gleiche Problem hatte auch manden, als er versucht hat, zu begründen, warum das Universum einen Schöpfer braucht und dieses Problem haben die meisten Argumente, die darauf abzielen, dass es einen Schöpfer, intelligenten Designer oder als was auch immer man ihn bezeichnet, zwingend geben muss.
Interessanterweise hast du dich an dieser Stelle damals eingeschaltet und gesagt, ich müsste meine Denkweise revidieren, daher würde es mich wirklich interessieren, warum die Annahme, dass "Intelligente Kreativität impliziert ein höheres Wesen" deiner Meinung nach nicht wie oben beschrieben zu einem Problem führt.
Dieser Kommentar wurde von einem heimlich bescheidwissenden und unglaublich boshaften Hund mit finsterer Seele, zerfallenem Geist und Aussicht auf finanziellen Gewinn verfasst.