Otto hat geschrieben:Die Sünde wurde uns von Adam übertragen unabhängig ob wir zusätzlich sündigen oder nicht.
Ein weiteres theologisches Dogma, genannt "Erbsünde". Auch daran glaube ich nicht. Es wird OT, also sollten wir das nicht zu weit ausführen, aber nimm in deine Überlegungen einmal Folgendes mit auf: Wenn Kleinkinder sterben ist es nicht ihre Schuld, sondern ein Fluch ist wirksam. Z.B. der Tod des ersten Kindes von David mit Bethseba. Vor Gott wird jeder zum Sünder mit seiner ersten Übertretung. David sagte, dass er dem Kind einmal folgen werde. Es ist also nicht auf ewig verloren.
Und bislang sündigten alle mit nur einer Ausnahme. Niemand konnte bislang dem Baum der Erkenntnis widerstehen, wiederum mit einer Ausnahme.
Otto hat geschrieben:
Jesus war ohne Sünde in die Welt gekommen und hatte selbst keine Sünde getan. Worauf beruht dieses Paradoxon? Wieso war Jesus eine Besonderheit?
Ganau deshalb ist es für mich kein Paradoxon, weil ich nicht der Lehre die Erbsünde folge. Seine Besonderheit liegt darin, dass er nicht wie alle andere Nachkommen über den Weg der menschlichen Zeugung erschaffen wurde sondern Gott selbst die Zeugung in Maria vorgenommen hatte. DAS wäre ein Paradoxon, aber wiederum nur scheinbar, dann da bei Gott alle Dinge möglich sind, so ist das für mich kein Problem. Unsere eigen Menschwerdung ist für jeden einzelnen Mensche ein Wunder. Zumindest ich sehe das so. Was für ein Wunder! Wir sollten es mehr schätzen..
Den Begriff Erbsünde wirst du in der Schrift nicht finden. Er wurde theologisch wieder als Gedankegang auf deinen zitierten Vers konstruiert. Ich sage erneut menschliche Gedankengänge. Jeder muss sich nur für sein eigene Sünde verantworten. Was für dich ein Paradoxon ist, ist für mich schlicht nicht existent.
Der Mensch schafft sich seine eigene Unlogik selbst, gerade durch die Theologie der menschlichen Gedanken.
Otto hat geschrieben:
Dann widersprichst du den Apostel Paulus:
Nein, ich widerspreche nirgendwo dem Apostel Paulus, sondern, mit Verlaub mein Bruder, nur dir. Du betonst "alle Schrift", die Betonung liegt aber m.E. im zweiten Teil der Aussage, "nützlich zur ...". D.h. auch alle negativen Beispiele sind deshalb aufgeschrieben, damit wir durch Gott davor gewarnt werden. Ein schöner Beleg dafür wäre auch 1 Korinther 10,6-11.
Otto hat geschrieben:
Ich gebe offen zu, bin für „Theologie“
Klar, ich verstehe dich, aber der Großteil aller Theologie ist Bodensatz, leider. Wenn wir hier über Auffassungen diskutieren, dann ist das an sich eine gute Sache, solange der uns einigende Geist am Wirken ist, damit sich die Schrift an uns erfüllt, dass wir alle einander auferbauen und ermahmen und voneinander als von Gott lernen.
Sieh dir aber nur die meisten der Diskussionen an. Da wird dem anderen ein Strick gedreht, wenn er nicht der eigenen Denkweise folgt. Für mich ist die Schrift "die Theologie" schlechthin. Ich brauche keine Ergänzungen. Wir sollen daraus lernen, "nützlich zur ...". Darum ist "alle Schrift" inspiriert, nicht aber in dem Sinn dass jedes Wort Gott gesprochen hat, sondern dass uns der Heilige Geist dadurch lehrt.
Jesus und die Apostel, für mich persönlich allen voran Paulus, das waren die Theologen in Gottes Auftrag schlechthin. Und im AT haben wir Mose und die Propheten. Wir sind bestenfalls gute oder schlechte Nachplapperer ihrer Aussagen.
Es gibt jedoch eine großartige Instanz, die uns davor bewahrt, uns anhand der tausenden Auffassungen zu zersplittern: Die wirksame Liebe, die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen wurde. Ist diese in uns, dann darf man auch unterschiedlich denken, Man erhebt sich nicht über den anderen, sondern wir dienen einander zum Guten.
Als ein Beispiel gebe ich dir wie Jesus Petrus scharf tadelte: "Satan, geh hinter mich ... du denkst menschlich und nicht göttlich" Heftig nicht? Und was tat Jesus? Er bildete ihn weiter zum Apostel aus. Seine menschlichen Gedankengänge standen Jesus nicht in Wege, weil er sah, mit welcher Hingabe er ihm nachfolgte.
Du darfst mir daher jederzeit gerne "deine" Theologei vortragen. Und ich darf dir im Gegenzug auch "meine" Theologie vortragen. Brüder im Herrn weren daraus lernen, als von Gott, Kinder der Finsternis werden Spaltungen hervorrufen. Die Liebe Gottes überwindet alles.