Münek hat geschrieben:Ein "Umschwenken" ändert nichts an der mangelnden Ergebnisoffenheit glaubensbasierter Exegese.
Definitionssache. - Wenn man "ergebnisoffen" so definiert wie Du, ist auch die HKM nicht ergebnisoffen - was ich ihr gar nicht unterstelle, weil ich "ergebnisoffen" anders definiere - nämlich als inner-hermeneutische Größe.
Münek hat geschrieben:Nichts anderes habe ich zum Ausdruck gebracht.
Also hast Du DOCH die Ergebnisoffenheit innerhalb der Methodik (und deren Hermeneutik) gemeint.
Münek hat geschrieben:Welche anderen Wissenschaftszweige der Theologie innerhalb der Exegese meinst Du?
Da reicht eigentlich ein Blick in wik - ich fasse hier die ÜBER-Begriffe zusammen (man muss sich also noch viel mehr Disziplinen vorstellen):
* Biblische Theologie
* Historische Theologie
* Systematische Theologie
* Praktische Theologie
* etc.
Münek hat geschrieben:Im Übrigen räumen die meisten Gläubigen im Zweifelsfall ihrem Glauben einen ungleich höheren Stellenwert ein als dem Gebot der intellektuellen Redlichkeit.
Habe ich nie jemanden getroffen, der so denkt. - Möglicherweise verwechselst Du es damit, dass intellektuell hochgeschulte Gläubige ein höheres Maß als die anthropogene Vernunft sehen. - Aber das ist nicht weniger aufgeklärt als säkular-aufgeklärt, sonder mehr aufgeklärt als säkular-aufgeklärt. - Und redlich ist es damit sowieso.
Münek hat geschrieben:In der Tat - warum sollte man seine Prämissen in Frage stellen? Wer sägt schon den Ast ab, auf dem er sitzt?
Selbst das kann man erforschen - bspw: Der kritische Rationalismus untersucht, was er mit dem kritischen Rationalismus NICHT untersuchen kann. - Oder die Theologie untersucht, wie die Welt ohne die Existenz Gottes zu verstehen wäre.
Aber üblicherweise lässt man die jeweiligen Prämissen stehen und forscht, was in Bezug auf eine Fragestellungen bei eigenen Prämissen rauskommt - richtig. - Aber das gilt für die säkulare Seite genauso wie für die spirituelle Seite.
Münek hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Eben - und das genügt.
In Bezug auf die Wirklichkeit genügt das NICHT. - Denn methodische ERgebnisse können voll in die Hose gehen, wenn die Wirklichkeit eine andere ist.
Ja wenn...
Auch hier gilt dasselbe für beide Seiten - auch die Ergebnisse der Theologie können voll in die Hose gehen, wenn die Wirklichkeit eine andere ist, als man es hermeneutisch vermutet.
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Zwar nicht mit absoluter Sicherheit, aber mit höchster Wahrscheinlichkeit schon.
Woran mißt Du "Wahrscheinlichkeit"? - Doch an Deiner Hermeneutik, nicht wahr? - Zirkelschlüssig.
Nein - an den Quellen, die man von legendenhaften Überwucherungen und persönlichen Glaubensüberzeugungen der Verfasser, die sie Jesus in den Mund gelegt haben, befreit hat.
An den Quelle: Ja. - Daran wird es in der Tat gemessen. - Aber der eine mißt es an der Historizität, der andere am geistigen Gehalt. - Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Hermeneutiken.
In der EINEN Hermeneutik ist "dieses" wahrscheinlich, in der ANDEREN Hermeneutik ist "jenes" wahrscheinlich.
Münek hat geschrieben:Wohl eher nicht, denn die "Päpstliche Bibelkommission" untersagt der HKM nicht nur Apriori-Annahmen, sondert fordert, dass Bibeltexte in derselben Art und Weise ausgelegt werden wie andere Texte der Antike auch. Eindeutiger geht's doch nicht.
Ähm - ja. - Und WEIL es eindeutig ist, solltest Du Dir überlegen, was die Theologie mit der HKM eigentlich will - Ratzinger sagt sinngemäß. die HKM sei FÜR das Verständnis der Texte unerläßlich.
Klingelt da was? - Falls nicht: Die HKM bringt nicht DAS Textverständnis, sondern ist unerläßlich FÜRS Textverständnis.
Münek hat geschrieben:Gewiss gewiss - und was ist der Fall?
Falls die HKM-Hermeneutik die richtige ist, ist es das, was die HKM sagt - falls die theologisch-spirituelle Hermeneutik richtig ist, ist es das, was die Theologie sagt. - Und vielleicht ist es sogar etwas ganz anderes, worauf noch keiner gekommen ist.