Folglich wäre jede Aussage über Jesus, bezüglich seiner Gottheit nicht wissenschaftlich.sven23 hat geschrieben:Nein, wissenschaftlich ist nur, was wissenschaftlichen Kriterien genügt.Roland hat geschrieben: Wissenschaftlich ist für euch nur, was kompatibel ist mit einer atheisitischen Weltanschauung. Die ist aber eben auch nur ein Glaube.
Denn darüber kann Wissenschaft grundsätzlich nicht entscheiden. Man muss also offen lassen, ob er ein irrender Wanderprediger war oder der, für den er sich laut der auzulegenden Texte ausgegeben hat:
Markus 14, 61: "Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?
62 Jesus aber sprach: Ich bin's; und ihr werdet sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels.
63 Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Was bedürfen wir weiterer Zeugen?
64 Ihr habt die Gotteslästerung gehört. "
Genau. Was hat wohl der Autor im historischen Ursprungs-Kontext mit obiger Stelle zum Ausdruck bringen wollen?sven23 hat geschrieben: Seit der Aufklärung hat sich die Auffassung herausgebildet, dass wir denjenigen Sinn eines Textes herausarbeiten müssen, den der/die Autor/in im historischen Ursprungs-Kontext zum Ausdruck gebracht hat, und nicht den, den spätere Leserschaften ihm zuerkannt haben oder zuerkennen. Diese Herangehensweise macht die historisch-kritische Methode aus.
Also: Klappe halten, was die Gottheit Jesu angeht. Das muss Wissenschaft offen lassen.sven23 hat geschrieben: In der historischen Forschung können nur Exegeten ernst genommen werden, die nach wissenschaftlichen Kriterien arbeiten, also historisch-kritisch. Für Glaubensbekenntnisse musst du in eine andere Abteilung wechseln.
Nein, es handelt sich um von der Wissenschaft nicht geteilte, fantsievolle, bizarre Vermutungen.sven23 hat geschrieben: Detering gehört zu den Radikalkritikern. Die Forschung geht jedoch mehrheitlich von Jesus als historischer Person aus. Die Ungereimtheiten bei Paulus bleiben jedoch bestehen.
Falsch. Diese drei Stellen können nur im Gesamtkontext der Jesusworte gesehen werden, was dazu führt, dass Naherwartung eindeutig auszuschließen ist.sven23 hat geschrieben:Wer tut das denn?Roland hat geschrieben:1. Kann man Ratzingers Aussage ja mit den neutestamentlichen Texten, also dem Gesamtgefüge der Jesusworte belegen. Das ist jetzt dutzendfach hier im Forum geschehen. Bleibt nur, die unliebsamen Jesusworte als gefälscht zu bezeichnen. Eine durchsichtige Strategie, nicht sehr überzeugend.
Es sind doch die Glaubensdogmatiker, die ganz klare Jesusworte ignorieren.
Zum Gesamtkontext gehört z.B. Mt.24, 14: "Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen." Die Erfüllung dieser Aussage steht bis heute noch aus. Naherwartung ausgeschlossen.
Dann wäre alles gut und wir bräuchten nicht weiter zu diskutieren. Alles was die Texte besagen: Die Wunder Jesu, seine Gottheit, seine Auferstehung – alles Gottes Handeln. Und wenn das von der Forschung nicht ausgeschlossen wird, dann habe ich nichts mehr zu kritisieren.sven23 hat geschrieben:Tut die Forschung doch gar nicht.Roland hat geschrieben: Und 3. Immer wieder: Eine Exegese, die das Handeln Gottes a priori ausschließt, basiert selbstverständlich auch auf einem Glaubensentscheid.
Nicht als belegt – aber die Möglichkeit, dass praktisch alle Autoren DOCH NICHT gelogen haben, muss eben auch in Betracht gezogen werden.sven23 hat geschrieben: Ein Zirkelschluss wäre es allerdings, das Handeln Gottes als belegt anzusehen, weil es in alten Texten behauptet wird. Nur Kanoniker lesen die Texte historisch-unkritisch.
Und so sind wir am Ende völlig frei in unserer Entscheidung, was wir bezüglich Jesus Christus glauben wollen. Keine Wissenschaft kann dazu letztgültige Aussagen machen.