Alles Teufelszeug? VIII

SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#671 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von SilverBullet » So 14. Jan 2018, 19:01

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Welche Grundlage verwendest du, um mit der Göttlichkeit der Pharaonen, der römischen Cäsaren und der von Jesus umzugehen?
Wie unterscheidest du die Fälle?
Nicht wissenschaftlich - solche Grundlagen sind wissenschaftlich nicht klärbar, sonst müsste man sie doch nicht als hermeneutische Vorannahmen setzen. - Es hat letztlich etwas mit Weltanschauung zu tun.
Warum kannst du die Frage nicht klar beantworten?
Waren die ca. 200+x Pharaonen „göttlich“, waren es die römischen Cäsaren, war es Jesus?
Auf was läuft „nicht wissenschaftlich“ hinaus – wirfst du etwa eine Münze oder kommt es darauf an, wo, wann du geboren wurdest und was man dir im Kindesalter erzählt hat (was nicht wirklich besser als eine Münze ist)?

Du unterscheidest die Fälle wohl nach Tagesform und Lust und Laune, also beliebig.

closs hat geschrieben:Der eine ist eher naturalistisch formatiert und sieht keinen Unterschied zwischen Deinen genannten Beispielen - der andere ist eher spirituell formatiert und sieht Unterschiede.
Ne ne, du siehst da rein gar nichts, denn zum wiederholten Male frage ich danach und du nennst nichts.
=> Es gibt die Unterschiede gar nicht, sondern du hast dich nur noch nie damit beschäftigt, dass du keine Grundlage zur Unterscheidung parat hast.

closs hat geschrieben:Auf dieser jeweiligen Basis forscht dann der eine und dann der andere in seiner jeweiligenh Disziplin.
„Forschung“ liefert Zusammenhänge.
Da du keine Zusammenhänge nennen kannst, hast du keine Berechtigung die Beliebigkeitshandlungen aus der „Nicht-Wissenschaftlichkeit“ als „Forschung“ zu bezeichnen.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Der Begriff ist mit einer gewissen Qualität verbunden, die man nicht so einfach allen Behauptungssituationen zuordnen kann. Das Zauberwort lautet hierbei „Nachvollziehbarkeit“
Tja - spirituell sind Dinge leicht nachvollziehbar, die naturalistisch NICHT nachvollziehbar sind.
„Nachvollziehen“ ohne Zusammenhänge ist nichts weiter als ein Traumtänzchen.
=> es gibt dieses „leicht nachvollziehen“ gar nicht.

closs hat geschrieben:Aber nur um den Preis, dass Wissenschaft nicht exklusiver Schlüssel zur Wirklichkeit ist. - Das muss dann allen klar sein.
Der exklusive Schlüssel zur Wirklichkeit lautet „Zusammenhänge“.
Kannst du keine Zusammenhänge liefern, dann ist deine Behauptung einer „anderen Wirklichkeit“ bzw. „einer Möglichkeit für eine andere Wirklichkeit“ hinfällig.
Du darfst jederzeit für dich selbst so tun, als hättest du irgendeine „Erkenntnis“, aber sobald du dies nach aussen trägst, geht es um „nachvollziehbare Zusammenhänge“.
„Wissenschaft“ zeichnet sich dadurch aus, dass sie das erfüllt.
Die religiöse Missionierung ist zwar ein Nach-Aussen-Tragen, aber ihr fehlen schlicht die Zusammenhänge.

closs hat geschrieben:Das ist nicht das Problem der theologischen Disziplinen.
Oh doch, kein Theologe wird „Hatschepsut“ die „Göttlichkeit“ absprechen und sie „Jesus“ zugestehen können, denn keiner dieser „Fachleute“ kann sagen, worum es dabei gehen soll.

„Jesus“ soll irgendetwas vom Aufbau eines Tempels gesagt haben – „Hatschepsut“ hat den eindruckvollsten Toten-Tempel gebaut.

closs hat geschrieben:In Bezug auf die jeweilige nicht-falsifizierbare Grundlage sind die Qualitätsmerkmale von Theologie und HKM vergleichbar.
Die Grundlage kann nur im Liefern von Zusammenhängen bestehen.
Die Theologie liefert keine => Spiel verloren.

closs hat geschrieben:Du hast ganz offenbar nicht verstanden, dass man JEGLICHES Nicht-Falsifizierbares als "Wunschphantasie" bezeichnen kann
„Nicht-Falsifizierbares“ bedeutet „Fehlen von Zusammenhängen“.
Die ägyptische Kultur und die römische Kultur in Zusammenhang der „Göttlichkeits“-Zuordnung (die zum Christentum geführt hat) zu stellen, ist keine Wunschphantasie, sondern ein geografisches und zeitliches Muss.
Schau bei dir selbst nach, du kannst in keiner Weise Unterschiede (oder eine Grundlage für eine Unterscheidung) liefern.

Wissenschaft hat damit hingegen keine Probleme, denn sie prüft, welche Zusammenhänge mit „göttlich“ gemeint sein könnten, ausser Propaganda-Zusammenhänge ist nichts auffindbar, also geht die Wissenschaft mit genau diesen Zusammenhängen um.

Die frühen Kulturen (und auch die heutigen „Gläubigen“) wollten mit „göttlich“ irgendetwas ausdrücken, was genau das war, wussten sie wohl selbst nicht. Letztlich kann es dann nur um die Einstellung der jeweiligen Gesellschaft gegangen sein -> Propaganda.

Die Wissenschaft hat nicht festgelegt, dass nirgendwo etwas Sinnvolles über „Gott/Göttlichkeit“ geschrieben stehen darf – das geht allein aufs Konto dieser „ach so inspirierten Schreiberlinge“.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#672 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von closs » So 14. Jan 2018, 21:36

SilverBullet hat geschrieben:Warum kannst du die Frage nicht klar beantworten? Waren die ca. 200+x Pharaonen „göttlich“, waren es die römischen Cäsaren, war es Jesus?
Ich kann es genauso wenig beantworten wie Du. - Deshalb hat der Mensch Vorannahmen in Folge seiner Weltanschauung.

Deine Vorannahmen sind naturalistisch (oä) geprägt, weshalb Du in keinem der genannten Fälle eine Göttlichkeit (als Entität) ausschließen würdest - meine Vorannahmen sind spirituell geprägt, weshalb ich es bei Jesus für historisch halte, dass er göttlich ist. - All diese Vorannahmen sind nicht falsifizierbar.

SilverBullet hat geschrieben: Es gibt die Unterschiede gar nicht
Das ist eine rein weltanschauliche Ansicht, die wahr sein KANN - oder eben auch nicht.

SilverBullet hat geschrieben:„Forschung“ liefert Zusammenhänge.
Ja - welche Zusammenhänge gibt es auf dieser oder jener nicht-falsifizierbaren Vorannahme.

SilverBullet hat geschrieben:Oh doch, kein Theologe wird „Hatschepsut“ die „Göttlichkeit“ absprechen und sie „Jesus“ zugestehen können
So ist es - da die (christliche Theologie) Vorannahmen hat, die zusammenhängend begründet werden können.

SilverBullet hat geschrieben:Die Grundlage kann nur im Liefern von Zusammenhängen bestehen.
Die Grundlage besteht oder sie besteht nicht. - Zustimmen kann man der Aussage, dass die Begründung der Grundlagen zusammenhängend sein muss, wenn man sie wissenschaftlich vorträgt.

SilverBullet hat geschrieben:„Nicht-Falsifizierbares“ bedeutet „Fehlen von Zusammenhängen“.
Nein - es bedeutet, dass etwas nicht nachgewiesen oder widerlegt werden kann. - Zusammenhänge können shr wohl aufgezeigt werden, die aber nichtig sind, wenn die nicht-falsifizieren Vorannahmen nicht authentisch sind zu "dem, was ist". - Das Problem: Das kann man mit anthropogenen Mitteln nicht herausfinden.

SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#673 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von SilverBullet » So 14. Jan 2018, 22:17

closs hat geschrieben:Ich kann es genauso wenig beantworten wie Du.
Aha.

Zitat-closs: Deshalb hat der Mensch Vorannahmen in Folge seiner Weltanschauung.

Aha, du kannst es nicht beantworten, aber du tust dennoch so, als könntest du es.

Dass ich es nicht beantworten kann, liegt erst einmal daran, dass ich nicht weiss, was „göttlich“ sein soll und du kannst mir da nicht weiterhelfen, tust aber so als könntest du es.

(sehr raffiniert)

closs hat geschrieben:Deine Vorannahmen sind naturalistisch (oä) geprägt, weshalb Du in keinem der genannten Fälle eine Göttlichkeit (als Entität) ausschließen würdest
Wie soll ich „etwas“ ausschliessen, wenn ich nicht weiss, worum es gehen soll?

closs hat geschrieben:meine Vorannahmen sind spirituell geprägt, weshalb ich es bei Jesus für historisch halte, dass er göttlich ist.
„spirituell“ bedeutet also „Jesus war göttlich“?

Damit bestätigst du meine Aussage, dass es lediglich auf deine Konfrontation in Kindheitstagen ankam und sonst kein Unterscheidungsmerkmal vorliegt.

Die „Grundlage“ ist also eine maximale Beliebigkeit.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Es gibt die Unterschiede gar nicht
Das ist eine rein weltanschauliche Ansicht, die wahr sein KANN - oder eben auch nicht.
Nein, du hast mir doch gerade bestätigt, dass es keine Unterschiede gibt, sondern, dass es „deine spirituelle Prägung“ ist – es geht also um dich, nicht um Unterschiede.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„Forschung“ liefert Zusammenhänge.
Ja - welche Zusammenhänge gibt es auf dieser oder jener nicht-falsifizierbaren Vorannahme.
Nein, du lieferst keine Zusammenhänge.
Das Liefern von Zusammenhängen kann nicht durch das Nicht-Liefern von Zusammenhängen ersetzt werden.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Oh doch, kein Theologe wird „Hatschepsut“ die „Göttlichkeit“ absprechen und sie „Jesus“ zugestehen können
So ist es - da die (christliche Theologie) Vorannahmen hat, die zusammenhängend begründet werden können.
Dann müssten sie aber erklären können, was „Gott/göttlich“ sein soll – können sie aber nicht.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Die Grundlage kann nur im Liefern von Zusammenhängen bestehen.
Die Grundlage besteht oder sie besteht nicht.
Das ist Unsinn.
Ein Fehlen von Zusammenhängen ist keine Grundlage.

closs hat geschrieben:Zustimmen kann man der Aussage, dass die Begründung der Grundlagen zusammenhängend sein muss, wenn man sie wissenschaftlich vorträgt.
„wissenschaftlich vortragen“?
Obacht, es geht nicht um ein So-Tun-Als-Ob-Theater.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„Nicht-Falsifizierbares“ bedeutet „Fehlen von Zusammenhängen“.
Nein - es bedeutet, dass etwas nicht nachgewiesen oder widerlegt werden kann.
Vorsicht, die Falsifizierbarkeit von „Gott/göttlich“ dreht sich nicht um Nicht-Durchführbares, sondern darum, dass keiner sagen kann, was es sein soll.

Es ist unmöglich eine Strategie aufzubauen, wenn nicht klar ist, worum es gehen soll.

Du verwendest „Nicht-Falsifizierbar“ wie bei einem Taschenspielertrick.

Sobald du z.B. eine Statue als „Gott“ bezeichnest, der die Welt erschaffen haben soll, kann man Versuche durchführen – kein Problem.
Genauso bei wilden Tieren, Wolkenformationen und Blitzeinschlägen – sogar bei Luft und Wind (Stichwort: „Hauch“) .

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#674 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von closs » So 14. Jan 2018, 22:50

SilverBullet hat geschrieben:Aha, du kannst es nicht beantworten, aber du tust dennoch so, als könntest du es.
:?: - Der Mensch beantwortet IMMER nur auf Basis von Vorannahmen. - Genau das tut auch die Theologie.

SilverBullet hat geschrieben:„spirituell“ bedeutet also „Jesus war göttlich“?
Nicht unbedingt - es heißt, dass man überhaupt verstehen kann, dass er göttlich sein könnte.

SilverBullet hat geschrieben:Damit bestätigst du meine Aussage, dass es lediglich auf deine Konfrontation in Kindheitstagen ankam und sonst kein Unterscheidungsmerkmal vorliegt.
:?: - In welcher Welt lebst Du?

SilverBullet hat geschrieben:Nein, du hast mir doch gerade bestätigt, dass es keine Unterschiede gibt, sondern, dass es „deine spirituelle Prägung“ ist
? - Völlig daneben. - Was reimst Du Dir zusammen?

SilverBullet hat geschrieben:Das Liefern von Zusammenhängen kann nicht durch das Nicht-Liefern von Zusammenhängen ersetzt werden.
Das ist wahr. :lol: :thumbup:

SilverBullet hat geschrieben:Dann müssten sie aber erklären können, was „Gott/göttlich“ sein soll – können sie aber nicht.
Die Theologie beschreibt sehr wohl, was Gott auf Basis ihrer Vorannahmen und Zusammenhänge ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#675 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Pluto » Mo 15. Jan 2018, 10:14

closs hat geschrieben:Der Mensch beantwortet IMMER nur auf Basis von Vorannahmen. - Genau das tut auch die Theologie.
Das die Theologie dasa tut, ja tun muss um zu den erwarteten Ergebnissen zu kommen, sollte inzwischen allen klar sein.
Doch die Wissenschaft wäre wirklich arm dran, wenn sie dem Beispiel der Theologie folgen würde, und sich auf Vorannahmen verlassen würde. Genau das hebt wissenschaftliche Erkenntnissen von theologischen ab: Sie sind ohne Voraussetzungen und deshalb völlig ergebnisoffen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#676 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von closs » Mo 15. Jan 2018, 10:25

Pluto hat geschrieben:Doch die Wissenschaft wäre wirklich arm dran, wenn sie dem Beispiel der Theologie folgen würde, und sich auf Vorannahmen verlassen würde. Genau das hebt wissenschaftliche Erkenntnissen von theologischen ab: Sie sind ohne Voraussetzungen und deshalb völlig ergebnisoffen.
Da verwechselst Du etwas. Mir liegt doch gar nicht daran, der Wissenschaft die Ergebnisoffenheit im Rahmen ihrer Fragestellungen abzusprechen - aber das gilt bei der Theologie genauso. - Konkret:

Wenn meinetwegen die Kanonische Exegese fragt, wie im Rahmen ihrer Hermeneutik die Frage x zu beantworten ist, kennt sie die Antwort vorher genauso wenig, wenn die HKM im Rahmen ihrer Hermeneutik eine Frage stellt. - Der Unterschied: Die Hermeneutiken sind unterschiedlich.

So könnte die Kanonisches Exegese fragen, wie der Bibelvers x vor dem Hintergrund zu verstehen sei, dass Jesus göttlich ist ("Was wäre, WENN diese Setzung stimmt?"). - Genauso könnte die HKM dieselbe Frage vor dem Hintergrund stellen, dass Geschichte als naturalistischer Wirkungszusammenhang zu verstehen wäre (was GLEICHZEITIG heisst, dass man diese Frage nicht mit "Wunder" oä beantworten kann, da solche in einem lückenlosen naturalistischen Wirkungszusammenhang nicht möglich sind).

Beide untersuchen NICHT, ob einerseits Jesus göttlich ist oder obe es einen naturalistischen Wirkungszusammenhang der Geschichte gibt - aber sie forschen auf dieser jeweiligen Basis, die man "hermeneutische Vorannahme" oder "Setzung" nennen kann.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#677 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Münek » Mo 15. Jan 2018, 12:25

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie kann etwas entscheidend sein, von dem man nicht die blasseste Ahnung hat und haben kann? Das ist closs`scher Unfug.
Was ist das für eine Frage? - Für die Röntgenstrahlung hat sich bspw. nichts dadurch geändert, dass sie entdeckt wurden - sie haben vorher genauso gewirkt. - Unfug?
Nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich.

Wie willst Du etwas zu einem "ENTSCHEIDENDEN MASSSTAB" für Dich nehmen, wenn Du dieses "etwas" weder kennst noch kennen kannst, also völlig im Dunkeln tappst? Du redest absoluten Blödsinn.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Natürlich kann man eigene Maßstäbe haben. Nur: die sind einem dann auch natürlich bekannt und nicht unbekannt.
Moment: Die EIGENEN Maßstäbe sind bei der Forschung immer bekannt - aber im Wissen, dass diese für die Tonne sind, wenn sie im Gegensatz zu dem stehen, was "ist".
Meine Aussage ist, dass Du nur einen Dir bekannten Maßstab als Maßstab anwenden kannst. Einem Dir unbekannten Maßstab kannst Du nicht als Maßstab verwenden. Wie sollte das gehen?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist tautologischer Unsinn - wie etwa: "Wenn Gott existiert, dann existiert er; wenn Gott nicht existiert, dann existiert er nicht".
Nein - meine Aussage ist eine ganz andere. - Du verwechselst "konditional" mit "tautologisch".
Nein - Tautologie in der Logik bedeutet "Wiederholung von bereits Gesagtem", also eine Aussage, die immer wahr ist, unabhängig vom Wahrheitswert der zugrundeliegenden Bestandteile (Wiki).

Tautologie à la closs: "Wenn mein Glaubensentscheid wahr ist, dann ist er wahr." Ohne Erkenntniswert. Ein Pseudoargument.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben: "Wahrscheinlich" gemessen an was? - Richtig: An der eigenen Hermeneutik. :)
Nein - gemessen an der historischen Wirklichkeit.
Eben NICHT!!!!
Eben doch!!!!

Wenn Historiker beispielswiese zu dem Ergebnis kommen, dass Jesus mit allergrößter Wahrscheinlichkeit von der römischen Besatzungsmacht gekreuzigt worden ist, dann misst sich diese Wahrscheinlichkeit an der historischen Wirklichkeit.

Was denn sonst?


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Fakt ist, dass die Evangelien NICHTS von einer Höllenfahrt des verstorbenen Jesus berichten. Hinzu kommt, dass Jesus am Kreuz einem der Mitgekreuzigten versprach, noch heute mit ihm im Paradies zu sein.
Richtig - beides ist Quellen-Fakt. - Und jetzt muss man es interpretieren.
Dann interpretiere mal schön. Bin gespannt, wie Du es "per Interpretation" schafft, die beiden o.g. Fakten in ihr Gegenteil zu verkehren.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Glaube an die Existenz des Hades war keine Chiffre, sondern ein ganz konkret vorgestellter unterirdischer Aufenthaltsort der Verstorbenen (Totenwelt).
:?: - Diese "konkrete Vorstellung" IST doch Chiffre!!!
Nö - da muss mangels verrätselter Symbole nix dechiffriert werden.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dass Jesus sich in seiner Naherwartung geirrt hat, ist hingegen in der Jesus-Forschung KEINE Annahme eines persönlichen Glaubens.
Es ist ein methodisches Ergebnis auf Basis einer speziellen Hermeneutik.
Formulieren wir es korrekt:

Auf der Basis überlieferter Aussprüche Jesu, die für authentisch gehalten werden. Da hat ein persönlicher Glaube des Exegeten an eine angebliche Gottessohnschaft Jesu keine Rolle zu spielen und spielt in der exegetischen Praxis auch nicht.


closs hat geschrieben:Wer eine andere Hermeneutik hat, kommt per Forschung zu anderen Ergebnissen.
Gewiss - mit einer Hermeneutik auf der Basis einer Pippi-Langstrumpf-Setzung. Im Taka-Tuka-Land kommt man zu allen erwünschten Ergebnissen.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#678 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Münek » Mo 15. Jan 2018, 12:45

closs hat geschrieben:So könnte die Kanonisches Exegese fragen, wie der Bibelvers x vor dem Hintergrund zu verstehen sei, dass Jesus göttlich ist ("Was wäre, WENN diese Setzung stimmt?").
Genau eine solche WENN-Frage würde die "kanonische Exegese" - wenn es sie an den theologischen Fakultäten gäbe - eben NICHT stellen, weil für sie die Göttlichkeit Jesu per Setzung/Glaubensentscheid von vorn herein definitiv feststeht.

Für Glaubensdogmatiker ist die Göttlichkeit Jesu eine unumstößliche Tatsache, die auf keinen Fall unter einen Wahrheitsvorbehalt gestellt wird.

closs hat geschrieben:Beide untersuchen NICHT, ob einerseits Jesus göttlich ist oder ob es einen naturalistischen Wirkungszusammenhang der Geschichte gibt - aber sie forschen auf dieser jeweiligen Basis, die man "hermeneutische Vorannahme" oder "Setzung" nennen kann.
Wie oft denn noch: Das Nichtsetzen einer Setzung ist KEINE Setzung. Wer setzt, hat es bitter nötig, zu setzen. In dieser Notlage befindet sich Wissenschaft nicht.

SilverBullet
Beiträge: 2414
Registriert: Mo 17. Aug 2015, 19:04

#679 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von SilverBullet » Mo 15. Jan 2018, 15:47

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Aha, du kannst es nicht beantworten, aber du tust dennoch so, als könntest du es.
Der Mensch beantwortet IMMER nur auf Basis von Vorannahmen. - Genau das tut auch die Theologie.
Nein, der Mensch beantwortet immer auf Basis von Zusammenhängen und wenn man keine hat, dann liefert man keine Antwort.
Exakt hierfür, also für das Nicht-Haben, ist Theologie ein Beispiel.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Dann müssten sie aber erklären können, was „Gott/göttlich“ sein soll – können sie aber nicht.
Die Theologie beschreibt sehr wohl, was Gott auf Basis ihrer Vorannahmen und Zusammenhänge ist.
Was hat dich hier und die letzten zigtausend Beiträge davon abgehalten genau dies zu liefern?
Wir haben aktuelle die Fallbeispiele „Hatschepsut“ und „Jesus“.
Präsentier mal, wie das aussehen soll, was die Theologie da beschreiben können will, wende es auf unsere Fälle an und zeig damit, was es taugt.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„spirituell“ bedeutet also „Jesus war göttlich“?
Nicht unbedingt - es heißt, dass man überhaupt verstehen kann, dass er göttlich sein könnte.
Sorry, „verstehen“ geht nicht ohne Zusammenhänge.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#680 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von closs » Mo 15. Jan 2018, 18:35

Münek hat geschrieben:Wie willst Du etwas zu einem "ENTSCHEIDENDEN MASSSTAB" für Dich nehmen, wenn Du dieses "etwas" weder kennst noch kennen kannst, also völlig im Dunkeln tappst? Du redest absoluten Blödsinn.
Du verstehst etwas nicht, weshalb es ein Blödsinn des anderen ist - typisches Muster (nicht nur von Dir).

MEIN Maßstab ist das, was sich MIR hermeneutisch als Maßstab darstellt - also genauso wie bei Dir. - Jedoch ist dieser anthropogene (und unvermeidbare) Sslbst-Maßstab nicht entscheidend dafür, was der Fall ist (genauso wie bei Dir). - ABSOLUT gesehen jedoch ist das der Maßstab, was wirklich ist. - Jetzt klarer?

Münek hat geschrieben:Meine Aussage ist, dass Du nur einen Dir bekannten Maßstab als Maßstab anwenden kannst.
"Für mich" - richtig. - Aber das "IST" nicht der Maßstab, sondern MEIN anthropogener Maßstab, weil mir nichts anderes übrigbleibt.

Münek hat geschrieben:Tautologie à la closs: "Wenn mein Glaubensentscheid wahr ist, dann ist er wahr."
Wo sage ich sowas? - MEINE Aussage ist: "WENN Jesus göttlich ist, DANN sind die Quellen anders zu interpretieren, als wenn er nur Mensch ist".

Münek hat geschrieben:Wenn Historiker beispielswiese zu dem Ergebnis kommen, dass Jesus mit allergrößter Wahrscheinlichkeit von der römischen Besatzungsmacht gekreuzigt worden ist, dann misst sich diese Wahrscheinlichkeit an der historischen Wirklichkeit.
In diesem Fall würde ich das persönlich auch so sehen: Dann koinzidert nach MEINER Hermeneutik die methodische Aussage mit "dem, was wirklich war".

Wenn Historiker jedoch zum Ergebnis kämen, dass spätere Quellen nicht authentisch zu dem sein könnten, was Jesus gemeint hat, kann dies aus anderer als historisch-kritischer Hermeneutik UNwahrscheinlich sein im Verhältnis zu "dem, was wirklich war".

Münek hat geschrieben: Bin gespannt, wie Du es "per Interpretation" schafft, die beiden o.g. Fakten in ihr Gegenteil zu verkehren.
Die historisch-kritischen Aussage "Das steht nachweislich in den Quellen" würde ich ebenfalls als Fakt ansehen - aber nicht unbedingt die Aussage, dass sich hier etwas widerspricht. - Denn das ist eine interpretative Größe.

Münek hat geschrieben:da muss mangels verrätselter Symbole nix dechiffriert werden.
Du hörst genau da auf, wo es eigentlich erst los geht.

Münek hat geschrieben:Formulieren wir es korrekt:

Auf der Basis überlieferter Aussprüche Jesu, die für authentisch gehalten werden.
Passt auch noch nicht. - Auf Basis hermeneutischer Interpretation von Aussprüchen Jesu, die nach HKM authentisch sind.

Münek hat geschrieben:Gewiss - mit einer Hermeneutik auf der Basis einer Pippi-Langstrumpf-Setzung. Im Taka-Tuka-Land kommt man zu allen erwünschten Ergebnissen.
Das sowieso - aber das gilt auch für sinnvolle Hermeneutiken.

Münek hat geschrieben:Genau eine solche WENN-Frage würde die "kanonische Exegese" - wenn es sie an den theologischen Fakultäten gäbe - eben NICHT stellen, weil für sie die Göttlichkeit Jesu per Setzung/Glaubensentscheid von vorn herein definitiv feststeht.
Du bestätigst exakt, was ich sage: WENN Jesus göttlich ist ("Wir tun so, als sei dies sicher"), DANN ist dieser Vers "so" zu verstehen. - Die Göttlichkeit Jesu wird eben NICHT untersucht, sondern die Quellen, FALLS Jesus nicht nur Mensch ist.

Münek hat geschrieben:Wie oft denn noch: Das Nichtsetzen einer Setzung ist KEINE Setzung.
Natürlich setzt die HKM genauso wie (etwa) die kanonisches Exegese - nur etwas anderes. - Warum geht das nicht in Deinen Kopf?

SilverBullet hat geschrieben:Was hat dich hier und die letzten zigtausend Beiträge davon abgehalten genau dies zu liefern?
Das ist DEIN Problem: Du erkennst keine "Lieferungen", die nicht in Deine Hermeneutik passen.

SilverBullet hat geschrieben:Präsentier mal, wie das aussehen soll, was die Theologie da beschreiben können will, wende es auf unsere Fälle an und zeig damit, was es taugt.
Nochmals: Das ist alles kein Problem und wird von der Theologie seit Jahrtausenden gemacht, NACHDEM die Hermeneutik festgelegt ist. - Genauso wie bei Dir.

Nur erkennst Du das nicht, weil Du meinst, eine naturalistische Hermeneutik sei KEINE Hermeneutik. - Das ist die Betriebsblindheit des Materialismus und nennt sich "Spät-Aufklärung".

Antworten