closs hat geschrieben:Während die HKM die Verfasser in den Mittelpunkt nimmt, ist es bei der kanonischen Exegese Jesus selbst, FALLS er historisch göttlich ist.
Du hast nicht "weil" geschrieben, sondern FALLS ("historisch" ist in dem Satz, wie ALLES ANDERE auch falsch.)
closs hat geschrieben:Dein Urteil ist gelegentlich engagiert schnell. - Wenn ich "weil" sage, dann nicht weil ich damit etwas ontisch festklopfe, sondern weil ich damit die Setzung der kanonischen Exegese unterstreiche: "Weil Jesus nach unserem Verständnis/unserer Setzung historisch ist, gilt: ...".
Nein, mein Urteil ist gähnend laaaaangasam, weil wir das alles schon mühselig geklärt haben.
Die HKM nimmt nicht DEN Verfasser in den Mittelpunkt - woher hast du denn das? - und auch nicht DIE Verfasser.
Weder Ratzinger, noch Berger oder ein anderer, der eine kanonische Exegese treibt, geht von einem "FALLS" aus, was die TATSÄCHLICHE Göttlichkeit Jesu angeht. Dieses "FALLS" auch nur als theoretische Möglichkeit wirst du im Katechismus nicht finden, in keinem kirchlich autorisierten Kommentar und in keinem Gottesdienst hören. Weil sich alles auf das offenbarte Wort Gottes als unhintergehbare Wahrheit bezieht.
closs hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
Du hast die Definition der HKM von Beck als dir längst bekannt bestätigt. Und dann das? Was untersucht die HKM und was untersucht die kanonische (Ratzinger-)Exegese? Die HKM untersucht Texte aufgrund von vorhandenem (Handschriften, archäologischen Funden, Dokumenten ...) Verstanden hast du das noch immer nicht.
Dito. - Es geht doch gar nicht um diese Erkenntnisse, sondern um die Interpretation selbiger - konkret:
Dass "das nahe Gottesreich" aus den Quellen ermittelbar ist, ist nun wahrlich keine große Leistung. - Es geht um die INTERPRETATION dessen, was damit gemeint ist. - Und da helfen einem Handschrifte, archäologischen Funde, Dokumente, etc. nur bedingt.
Die HKM liefert keine "Erkenntnisse." sondern macht Modelle, und da helfen Handschriften, archäologischen Funde, Dokumente, nicht "nur bedingt" sondern sind die Bedingung, die einzig tatsächlich verfügbaren Anhaltspunkte. Lies noch einmal die Definition der HKM von Becker, so oft bis du sie halt auch wirklich verstanden hast.
Sie schließt andere Zugänge nicht prinzipiell aus, ist aber von der Erkenntnis geleitet, dass es ohne eine historische Rückbindung der Auslegung kein den Texten selbst gerecht werdendes Verstehen geben kann.
Müneks & Co. nach Rezepten der Giordano Bruno Stiftung gemixter Giftcocktail ist irrelevant für die HKM. Er kann seine Parolen trällern, so oft er will, wahr werden sie dadurch nicht. Und du pass' auf, dass du nicht in diesem Giftcocktail absäufst. Bist du längst, merkst es aber nicht, weil du vieles davon als "Tatsachen" übernommen hast und dauernd fälschlicherweise bestätigst.
closs hat geschrieben:Der Kanon ist eine kirchliche Größe - richtig. - Aber auch das ist allgemeint bekannt.
Verstehst du denn auch, was das bedeutet?
closs hat geschrieben:Andreas hat geschrieben:Die HKM hat einen viel weiter gefassten Begriff von "Quellen", bezieht eine viel größere Menge an DATEN in ihre Methodik ein.
Ebenfalls richtig. - Niemand käme auf die Idee, das historische Umfeld Jesu, etc. über den Kanon zu untersuchen.
Tja, da kommst du halt selbst mit deinem falschen "historisch" ins Schleudern. Denn genau das hast du doch von der kanonischen Exegese behauptet. Sieh selbst:
closs hat geschrieben:Während die HKM die Verfasser in den Mittelpunkt nimmt, ist es bei der kanonischen Exegese Jesus selbst, FALLS er historisch göttlich ist.
Dabei geht es ja nur am Rande um das "Umfeld" Jesu sondern ganz konkret um Jesus selbst im Bezug zu seinem nicht göttlichen Umfeld - "historisch göttlich" ist sowieso Mumpitz, weil er ja auch aktuell göttlich sein muss - eben weil er göttlich Auferstanden ist: Trinität und so ...
closs hat geschrieben:Andreas hat geschrieben:Von der Hermeneutik her (selbst nach uralt F. Ast), geht es dabei immer darum das Ganze und seine Teile wiederholt (Zirkel) miteinander zu durchdenken.
Aber WELCHES Ganze? - Hier haben wir doch bei HKM und Kanonik zwei unterschiedliche "Ganze".
Deswegen mein "uralt". Guckst du Gadamer = Kunst des Verstehens generell, wenn du willst also sogar, das Verstehen, was der Fall ist - aber nicht, was vielleicht der Fall sein könnte oder auch nicht sein könnte. Die HKM hat insofern prinzipiell das Ganze im Blick, selbstverständlich auch die mögliche göttlichkeit Jesu, sie geht von allen erreichbaren vorhandenen Tatsachen aus.
closs hat geschrieben:Andreas hat geschrieben:Das Ganze ist aber "kanonisch" auf sich selbst reduziert.
Bei der HKM AUCH. - Warum wird das nicht verstanden?
Eben nicht, weil sie ja nichts ausschließt - auch Gott nicht. Wie oft denn noch? Sieh dir nochmal die Fragestellungen der HKM an. Wo wird da Gott ausgeschlossen? Such's dir selbst raus, wie oft soll ich dir das noch raussuchen? Drucke dir am besten aus, oder kauf dir noch besser das Buch. Deine Vergesslichkeit hält ja keine Sau aus.
closs hat geschrieben:"Hermeneutischer Zirkel" heißt, dass man beim Forschen immer wieder auf neue Erkenntnisse stößt, die vorheriges Forschen immer wieder in neuem Licht erscheinen lassen können - jemand hat mal gesagt: "Es ist wie das Lesen eines Buchs: Wenn man durch ist, fängt man wieder von vorne an, weil man das Buch jetzt ganz anders liest (nachdem man es bereits einmal durchgelesen hat) - das gilt also bereits im geschlossenen Kreislauf. - Um so mehr gilt es, wenn neue Seiten des Buchs hinzukommen.
Na erzähl das mal Ratzinger & Co. Ich lach mich schlapp. Gerade weil sie dass nicht wollen, bringen sie doch ihre kanonische Kanone in Stellung, um jede neue Seite abzuschießen und sich weiter in ihrem Bibelkreis drehen zu können.