Anton B. hat geschrieben:Dein Arzt bekäme damit die Möglichkeit, seine Methodik zu reflektieren und womöglich in eine Form zu bringen, dass aus Wahrnehmungen Daten werden.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Es ist nicht MEIN Arzt, von dem ich spreche - es gibt keinen wirklich guten HP-Arzt in meiner Nähe. - Ich meine hier ALLE (Haus-) Ärzte - egal ob HP oder "normal".
Davon abgesehen:
Möglicherweise treffen hier zwei Welten aufeinander. - Denn ein Arzt muss in erster Linie ein guter Diagnostiker sein - was mit unserem Thema zur Kausalität von Heilung erstmal herzlich wenig zu tun hat. - Für diese Diagnosefähigkeit braucht man natürlich viel Grundwissen, aber das reicht nicht - da gehört ERfahrung dazu, die man nirgends vom Katheder her lernen kann - ein Beispiel:
Einer unserer Söhne hatte vor einigen Jahren einen Unfall, wurde ins Krankenhaus geschafft und dort durch-gecheckt: Keine Knochenbrüche, CD der inneren Organe und Abtasten alles ohne Befund: "Lass DIch holen, schlaf aus, Du wirst einige Tage Muskelkater haben, etc. - Und tschüss". --- Eine erfahrene Ärztin, die das miutgekriegt hat, hat gemeint: "Da stimmt was nicht - da passt insgesamt das, was hier die Diagnose ist und was ich sehe, nicht zusammen". - Darauf hin hat sie sich den Fall selber nochmal angeguckt und hat ihn zur Beobachtung dagelassen - sein Zustand wurde innerhalb von Stunden so schlecht - Intensivstation - Notoperation wegen Milzriß, der sich dann gezeigt hat.
"Normal" wäre gewesen, dass so ein Patient verstirbt und der Arzt nachweist, dass er alles diagnostisch Nötige getan hat und die bildgebende Diagnostik richtig gedeutet hat (man sah wirklich nichts auf den CD-Bildern). - Und dann hätte es geheißen, dass es trotz aller ärztlichen Kunst zu diesem Exitus gekommen sei - niemand in der Wissenschaft hätte widersprochen - alles richtig gemacht. - "Nachweislich" alles richtig gemacht.
Und nun zur Therapie:
Da hat ein guter Arzt mit seiner Erfahrung eine gute Diagnose gemacht und weiß ebenfalls aus Erfahrung, was wahrscheinlich die richtige Therapie ist. - Er weiß es deshalb, weil er schon viele Fälle der gleichen Art gehabt hat. - Nun wird er nicht starr immer auf diese Therapie setzen - wenn etwas Neues kommt, probiert man natürlich auch neue Therapiewege aus. - Aber unterm Strich wird man trotzdem auf das setzen, was in der Regel funktioniert - und wenn Neues das erste Mal funktioniert, kann auch dieses zur Regel werden.
Glaubst Du ernsthaft, dass ein solch erfahrener Arzt ein primäres Interesse daran hat " seine Methodik zu reflektieren und womöglich in eine Form zu bringen, dass aus Wahrnehmungen Daten werden"? - Ja, vielleicht in der Freizeit, weil er sich auch wissenschaftlich berufen fühlt - aber primär?