Das stimmt. Das Problem ist, dass wir die Frage ob alles ein sinnloser Zufall ist - oder ob eine Intelligenz, ein Plan, ein Sinn dahinter steckt, jedenfalls zu Lebzeiten, nicht mit Sicherheit werden beantworten können.sven23 hat geschrieben:Wer ehrlich und wahrhaftig an der Wahrheitssuche interessiert ist, fragt nicht danach, ob es sich lohnt.Roland hat geschrieben:Eine Vermutung, an die sich zu klammern sicher nicht lohnt.sven23 hat geschrieben: Und genau das könnte ja auch der Grund sein, warum Menschen sich Götter erschaffen haben.
Und wie eine "ehrliche, wahrhaftige Wahrheitssuche" zu dem Ergebnis gelangen kann, das Ersteres plausibler ist als Letzteres, ist mir schleierhaft!
Precht sagt im Gespräch mit Metzinger (ab Minute 16), dass dieser in "Der Ego-Tunnel" schreibt : "Wir sind Höhlenbewohner, gefangen durch die Möglichkeiten, die unsere Sinne uns bereitstellen." Große Dimensionen der Wirklichkleit bleiben uns verborgen. Und ich meine: Deshalb ist es dumm, nur das gelten zu lassen, was wir mit diesen begrenzten Sinnen wissenschaftlich dingfest machen können.sven23 hat geschrieben: Wie Metzinger sagt, ist die wissenschaftliche Suche nach Wahrheit auch eine Suche nach Wahrhaftigkeit und damit ein spiritueller Vorgang.
Es gibt mit Sicherheit sehr viel mehr!
Bisher ist mir kein "Widerspruch" oder "Fehler" in ihr begegnet, der mich daran ernsthaft hat zweifeln lassen.sven23 hat geschrieben:Obwohl sie so fehlerhaft und voller Widersprüche ist?Roland hat geschrieben: Ich bin ganz sicher, dass die Bibel göttlich inspiriert ist.
Und das geht offenbar Milliarden Menschen ähnlich!
Es kommt auch immer darauf an, aus welcher Perspektive man an die Bibel herangeht. Mit der "Theologie des Vermutens", die noch dazu einen handlenden Gott von vornherein ausschließt (HKM) - oder mit der "Theologie des Vertrauens", die mit Gott rechnet.
Du hast die Hoffnung, dass unser Schicksal in einem blinden, gleichgültigen Universum NICHT willkürlich ist?sven23 hat geschrieben:Im Gegenteil, denn besteht doch Hoffnung, dass wir nicht einer willkürlichen Macht ausgeliefert sind,Roland hat geschrieben: Wer den Nihilismus bevorzugt, der möge glauben "die Menschen hätten sich Gott erschaffen", der Himmel sei leer und Jesus habe nicht gesagt, was in der Bibel steht.
Und der lasse jede Hoffnung fahren.
Schmidt-Salomon aus atheistischer Sicht:
"…Blindes Walten von Zufall und Notwendigkeit…Ungleichverteilung sexueller Attraktivität…der intellektuellen Leistungsfähigkeit….des individuellen Glücksempfindens (sonniges Gemüt oder Empfindlichkeit gegenüber kleinsten Erschütterungen) …der Gesundheit…all das hängt davon ab, welche DNA-Paare im Moment unserer Zeugung zufällig aufeinander getroffen sind." ("Hoffnung Mensch" S.30/31)
Kann man ja glauben (aus der begrenzten Sicht des Höhlenbewohners).
Ich halte es da lieber mit Jürgen Werth: "Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur…"
Ja, aus christlicher Sicht steht unsere Zeit in Gottes Händen. D.h. er hat uns das Leben gegeben und er nimmt es auch wieder! Zu Zeiten Noahs und heute, in jeder Sekunde.sven23 hat geschrieben:… die die ganze Menschheit ersäuft …
Millionen Menschen haben sich an Hiob ein Beispiel genommen und darin Trost gefunden.sven23 hat geschrieben: …oder den armen Hiob quälen läßt…
"Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!" Hiob 1, 21
Was für ein Glaubensgigant!
Gott hat keinen "Stellvertreter" leiden lassen, das wäre wirklich primitiv.sven23 hat geschrieben:… oder seinen unehelichen Sohn von den Menschen töten läßt, um seine "Liebe" gegenüber den Menschen zu zeigen.
Bultmann sprach hier übrigens von "primitiver Mythologie".
Sondern er ist selbst gekommen und ist Mensch geworden!
"Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber." 2. Kor. 5,19
Fasse nochmal kurz zusammen, am Dienstag schriebst du, du hättest nicht das geringste Problem damit, dass der Mensch biologisch ein Trockennasenaffe sei. Also verwandt mit den Affen und aus den Australopithecinen (südliche Affen) hervorgegangen. Das würde bedeuten, Gott hat den Menschen nach darwinistischen Prinzipien erschaffen. Also mithilfe des Prinzips des Überlebens des Stärkeren, Überproduktion und Konkurrenz, Krankheit und Tod. Das hast du dann aber verneint. Und auf meine Nachfrage kommt jetzt auch für mich (nicht nur für Pluto) etwas Unverständliches:closs hat geschrieben:Nach meiner Denkweise ist das eine schwer zu beantwortende Frage - siehe mehr weiter unten.Roland hat geschrieben: Gottes Schöpfungsmethode ist, auch nach deiner Meinung, NICHT die Evolution. Richtig verstanden?
Wie begründest du das biblisch?closs hat geschrieben:Überm Daumen ja. - Wobei wir uns immer klar darüber sein sollten, dass "das Paradies" (zumindest aus meiner Sicht) nie ein echter Lebensraum war, sondern die bildliche Darstellung des Seins des Menschen in/bei Gott - d.h.:Roland hat geschrieben: Die Erschaffung des Menschen und der Sündenfall, fanden dann sozusagen auf einer anderen Ebene statt und nach dem Sündenfall fand sich der Mensch, im heutigen Zustand und "jenseits von Eden", auf der Erde wieder?
Es gibt den "Sündenfall" als menschlich zu verantwortendes Geschehen nicht, sondern der "Sündenfall" steht für den Transfer des "Geistleibs" in den dialektischen Raum von "gut" und "böse". - Dieser Transfer ist unvermeidlich, wenn sich der Mensch aus eigenem Erleben geistig entwickeln soll - oder anders rum: der Geistleib entwickelt sich nicht, sondern "ist" einfach.
Der Sündenfall, als menschlich zu verantwortendes Geschehen, ist mE zentrale Botschaft der Bibel:
Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben…. Wie nun durch die Sünde des Einen (Adam) die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen (Christus) für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. (Römer 5, 12+18)