Roland hat geschrieben:Gottes Schöpfungsmethode ist, auch nach deiner Meinung, NICHT die Evolution. Richtig verstanden?
Nach meiner Denkweise ist das eine schwer zu beantwortende Frage - siehe mehr weiter unten.
Roland hat geschrieben:Der Mensch wurde von Gott also ursprünglich direkt (und nicht in einem Prozess) mit einem Geistleib erschaffen?
Ja - als unverwechselbares Individuum, das sofort "ganz" ist, aber gleichzeitig Entwicklungs-Potential hat, das es aber "im Paradies" nicht aktivieren kann, sondern nur im dialektischen Raum aus "gut" und "böse" entwickeln kann.
Roland hat geschrieben:Der Mensch wurde von Gott also ursprünglich direkt (und nicht in einem Prozess) mit einem Geistleib erschaffen?
So verstehe ich es - von Theologen hört man oft, dass der Mensch ein in Gott geschaffener "Gedanke" ist, der ins Dasein implantiert wird (also darauf wartet, leiblich ausgetragen zu werden).
Roland hat geschrieben:Die Erschaffung des Menschen und der Sündenfall, fanden dann sozusagen auf einer anderen Ebene statt und nach dem Sündenfall fand sich der Mensch, im heutigen Zustand und "jenseits von Eden", auf der Erde wieder?
Überm Daumen ja. - Wobei wir uns immer klar darüber sein sollten, dass "das Paradies" (zumindest aus meiner Sicht) nie ein echter Lebensraum war, sondern die bildliche Darstellung des Seins des Menschen in/bei Gott - d.h.:
Es gibt den "Sündenfall" als menschlich zu verantwortendes Geschehen nicht, sondern der "Sündenfall" steht für den Transfer des "Geistleibs" in den dialektischen Raum von "gut" und "böse". - Dieser Transfer ist unvermeidlich, wenn sich der Mensch aus eigenem Erleben geistig entwickeln soll - oder anders rum: der Geistleib entwickelt sich nicht, sondern "ist" einfach.
Annäherungsweise würde ich mir "Geistleib" am ehesten vorstellen wie Jesus, als er nach der Auferstehung seinen Jüngern erscheint. - Er kommt durch die geschlossene Tür, trotzdem können seine Wunden betastet werden.
Wir müssen uns bei solchen Fragen darüber klar sein, dass wir hier nur annäherungsweise ahnen können und diese Ahnung irgendwie vorstellungs-mäßig darstellen können - mit naturalistischem Denken kommt man hier nicht weiter.