Novalis hat geschrieben:
So sagt es der erhöhte JESUS CHRISTUS
das Ewige und Umfassende muss als ein höchstes Bewusstsein gedacht werden, wenn selbst ein fragmentarischer Teil des Absoluten (unsre individuelle Seele) Bewusstsein besitzt. Theoretisch sind wir alle mit Gott verbunden, doch spirituelles Leben bedeutet, dass man
bewusst mit Ihm verbunden ist.
Das Absolute ist die Ewigkeit Gottes, das sich im Relativen der Zeitlichkeit offenbart. So wie es bei (in) Gott eine absolute Wahrheit gibt, kann der Mensch daran teilhaben, wenn er sich für das Reich Gottes öffnet.
Relativismus im Atheismus ist ein großer geistiger Rückschritt, weil es den Anthropozentrismus als Maßstab nimmt.
Ca. 500 Jahre vor Christus fand das letzte Zusammensein von Buddha mit seinen Jüngern vor seinem Tod statt ("Der große Bericht von Buddhas Sterben"). In der Erkenntnis der Vergänglichkeit und dem Leid des Daseins ging Buddha, der indische Fürst, dem jeder Genuss offen stand, in die "Heimlosigkeit". Buddha gab seinen Jüngern mit: "Nur an die Lehre habt ihr euch zu halten, nicht aneinander!" Die eigene Entscheidung und Einsicht ist notwendig, nicht die eines Meisters. Seine Jünger sind einzelne, die zu einem harten Werk entschlossen sind den Schein und Trug der Welt als unwesentlich zu erkennen.
Der Mensch trennt sich vom Materialismus als Ursache des Leids. Der Atheismus hängt sich wieder an den Materialismus und sucht das Leid zu ignorieren, zu verdrängen, es aus sich "auszulagern".
Etwa Einhundert Jahre nach Buddha war der letzte Tag von Sokrates, Plato berichtet in "Phaidon" davon. Sokrates sagte stets, er habe keine Lehre. Er führte Menschen jedoch aus ihnen selbst heraus zur Wahrheit und der Gewissheit, dass man sie erkennen kann. Es gibt das Gute und der rechte Wille es zu tun. Sokrates formulierte dabei keine Lehrsätze, sondern weckte das Verlangen nach Guten und Wahren, schärfte das Gewissen. Am letzten Tag spricht er davon, dass der körperliche Tod ein Durchgang zum Eigentlichen ist, das unzerstörbar. Dieses Leben gewinnt der Mensch im Geist aus der Erkenntnis der Wahrheit und dem Tun des Guten. Die Schüler des Sokrates haben sich an dieser für sie eigenen Erkenntnis zu halten und ihr Gewissen, der Kraft des erwachten Geistes.
Der Atheismus relativiert das Gute und Wahre und schafft es somit ab, denn das Leben ist sinn- und ziellos, man wird dadurch ungeliebt. Getrieben von Ziel beraubter Sehnsucht und Verunsicherung im Sein bleibt nur mehr die Selbstsucht, die Begierde zu einem erfüllten Leben, bei dem Leid störend ist.
Wieder gab es einen letzten Tag, den von Jesus und seinen Jüngern. Jesus spricht zu ihnen nicht als Einer der gesucht und gefunden hat, damit sie das Gleiche tun sollen, sondern aus Vollmacht seiner Sohnschaft heraus, als Meister und Herr, als Gott. Jesus hat Antwort darauf gebracht, wie Gott gesinnt ist, nur er allein hat dies gewusst, weil er in Ewigkeit "an der Brust des Vaters" lebt. Diese Gesinnung nennt Jesus Liebe. Mit ihm ist den Menschen das Reich Gottes nahe und geöffnet worden, ein Reich, das keine bloße Lehre oder Moral ist, sondern Wirklichkeit. Der Gottmensch Jesus hat die Schuld der Menschen gesühnt, ihnen das Leid weggenommen und sinnerfüllt wiedergegeben, damit sie es durch Annahme überwinden können durch Liebe zur Liebe. Erlösung bedeutet den vom Vater Gekommenen in sich aufzunehmen. Mit ihm nimmt man das Gute und das Wahre auf und kann es erkennen und erfahren, geschöpflich bruchstückhaft, aber immer konkret im Willen Gottes, seiner Kirche und der Hl. Schrift.
Der Atheismus hat dafür keinen wirklichen Ersatz.
Er gibt eine Schlange anstatt eines Fisches, verdirbt die Hoffnung, verweigert das unbedingte Angenommensein seiner selbst aus Liebe und hat dafür nur Nihilismus zu bieten.
Servus