Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

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Catholic
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#21 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Catholic » So 30. Jul 2017, 20:09

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dafür gibt es in jedem Land Gesetze, und daneben die ganz persönlichen moralischen Werte, auf denen die Gesetze aufbauen.....

Gut,ist es in Ordnung ein neugeborenes Kind im Wald oder in den Bergen auszusetzen,damit es dort stirbt?
Wer tut denn so was?

Pluto,wenn es laut geltendem Gesetz erlaubt wäre und es der moralischen Ansicht der Bürger entspräche (zumindest der Mehrheit) dann dürfte doch nichts dagegensprechen? oder?

Novas
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#22 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Novas » So 30. Jul 2017, 22:31

Rembremerding hat geschrieben:Es ist geradezu erschütternd, wie kurz, flach und nicht zu Ende heute Gottferne denken (und natürlich auch handeln). In einem Satz wird etwas behauptet und ohne es zu erkennen anschließend ad absurdum geführt. Schade.

Wenn jemand behauptet “alles ist relativ” (= „Es gibt nichts Absolutes“) dann vertritt er damit selbst eine absolute Aussage. Dawkins denkt, dass es eine absolute Wahrheit ist, dass es keine absolute Wahrheit gibt, wodurch er sich in einem Selbstwiderspruch verliert. In Wahrheit gehören das Relative und Absolute immer zusammen, sie sind verschiedene Ebenen der selben Realität. Doch der dia-bolische („spaltende“) Geist spaltet das, was eigentlich zusammen gehört. Die Frage ist nicht “Gibt es eine absolute Wahrheit?” sondern “Was ist die absolute Wahrheit?”. Die Offenbarung des Johannes gibt darauf eine sehr gute Antwort:

ICH (= BEWUSSTSEIN) BIN der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ziel, das A und das O
Offenbarung 22,13

So sagt es der erhöhte JESUS CHRISTUS :engel: das Ewige und Umfassende muss als ein höchstes Bewusstsein gedacht werden, wenn selbst ein fragmentarischer Teil des Absoluten (unsre individuelle Seele) Bewusstsein besitzt. Theoretisch sind wir alle mit Gott verbunden, doch spirituelles Leben bedeutet, dass man bewusst mit Ihm verbunden ist. Im materiellen Leben kann der Mensch in der Illusion leben, von Gott unabhängig und getrennt zu sein (= der Fall aus dem Paradies) doch durch bewusste Verbindung mit Gott erlangt er wieder sein volles „geistiges Leben“. Vereinigung mit ihm ist Leben und Getrenntsein der Tod, symbolisch gesprochen. In den Verborgenen Worten wird das auf hervorragende Weise gesagt:

„O Sohn der Gerechtigkeit! Wohin kann ein Liebender gehen außer ins Land seiner Geliebten? Und welcher Sucher fände Ruhe fern der Sehnsucht seines Herzens? Für den aufrichtig Liebenden ist die Vereinigung Leben und Getrenntsein Tod. Seine Brust kennt keine Geduld und sein Herz kennt keinen Frieden.“
Die Verborgenen Worte

Der Atheismus hat dafür keinen wirklichen Ersatz.

Pluto
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#23 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Pluto » Mo 31. Jul 2017, 09:53

Novalis hat geschrieben: Die Verborgenen Worte
Ich hätte da mal eine Frage:
Wozu braucht man diese "Verborgenen Worte"?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
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#24 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Rembremerding » Mo 31. Jul 2017, 10:26

Novalis hat geschrieben: So sagt es der erhöhte JESUS CHRISTUS :engel: das Ewige und Umfassende muss als ein höchstes Bewusstsein gedacht werden, wenn selbst ein fragmentarischer Teil des Absoluten (unsre individuelle Seele) Bewusstsein besitzt. Theoretisch sind wir alle mit Gott verbunden, doch spirituelles Leben bedeutet, dass man bewusst mit Ihm verbunden ist.
Das Absolute ist die Ewigkeit Gottes, das sich im Relativen der Zeitlichkeit offenbart. So wie es bei (in) Gott eine absolute Wahrheit gibt, kann der Mensch daran teilhaben, wenn er sich für das Reich Gottes öffnet.

Relativismus im Atheismus ist ein großer geistiger Rückschritt, weil es den Anthropozentrismus als Maßstab nimmt.

Ca. 500 Jahre vor Christus fand das letzte Zusammensein von Buddha mit seinen Jüngern vor seinem Tod statt ("Der große Bericht von Buddhas Sterben"). In der Erkenntnis der Vergänglichkeit und dem Leid des Daseins ging Buddha, der indische Fürst, dem jeder Genuss offen stand, in die "Heimlosigkeit". Buddha gab seinen Jüngern mit: "Nur an die Lehre habt ihr euch zu halten, nicht aneinander!" Die eigene Entscheidung und Einsicht ist notwendig, nicht die eines Meisters. Seine Jünger sind einzelne, die zu einem harten Werk entschlossen sind den Schein und Trug der Welt als unwesentlich zu erkennen.
Der Mensch trennt sich vom Materialismus als Ursache des Leids. Der Atheismus hängt sich wieder an den Materialismus und sucht das Leid zu ignorieren, zu verdrängen, es aus sich "auszulagern".

Etwa Einhundert Jahre nach Buddha war der letzte Tag von Sokrates, Plato berichtet in "Phaidon" davon. Sokrates sagte stets, er habe keine Lehre. Er führte Menschen jedoch aus ihnen selbst heraus zur Wahrheit und der Gewissheit, dass man sie erkennen kann. Es gibt das Gute und der rechte Wille es zu tun. Sokrates formulierte dabei keine Lehrsätze, sondern weckte das Verlangen nach Guten und Wahren, schärfte das Gewissen. Am letzten Tag spricht er davon, dass der körperliche Tod ein Durchgang zum Eigentlichen ist, das unzerstörbar. Dieses Leben gewinnt der Mensch im Geist aus der Erkenntnis der Wahrheit und dem Tun des Guten. Die Schüler des Sokrates haben sich an dieser für sie eigenen Erkenntnis zu halten und ihr Gewissen, der Kraft des erwachten Geistes.
Der Atheismus relativiert das Gute und Wahre und schafft es somit ab, denn das Leben ist sinn- und ziellos, man wird dadurch ungeliebt. Getrieben von Ziel beraubter Sehnsucht und Verunsicherung im Sein bleibt nur mehr die Selbstsucht, die Begierde zu einem erfüllten Leben, bei dem Leid störend ist.

Wieder gab es einen letzten Tag, den von Jesus und seinen Jüngern. Jesus spricht zu ihnen nicht als Einer der gesucht und gefunden hat, damit sie das Gleiche tun sollen, sondern aus Vollmacht seiner Sohnschaft heraus, als Meister und Herr, als Gott. Jesus hat Antwort darauf gebracht, wie Gott gesinnt ist, nur er allein hat dies gewusst, weil er in Ewigkeit "an der Brust des Vaters" lebt. Diese Gesinnung nennt Jesus Liebe. Mit ihm ist den Menschen das Reich Gottes nahe und geöffnet worden, ein Reich, das keine bloße Lehre oder Moral ist, sondern Wirklichkeit. Der Gottmensch Jesus hat die Schuld der Menschen gesühnt, ihnen das Leid weggenommen und sinnerfüllt wiedergegeben, damit sie es durch Annahme überwinden können durch Liebe zur Liebe. Erlösung bedeutet den vom Vater Gekommenen in sich aufzunehmen. Mit ihm nimmt man das Gute und das Wahre auf und kann es erkennen und erfahren, geschöpflich bruchstückhaft, aber immer konkret im Willen Gottes, seiner Kirche und der Hl. Schrift.


Der Atheismus hat dafür keinen wirklichen Ersatz.
Er gibt eine Schlange anstatt eines Fisches, verdirbt die Hoffnung, verweigert das unbedingte Angenommensein seiner selbst aus Liebe und hat dafür nur Nihilismus zu bieten.

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Novas
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#25 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Novas » Mo 31. Jul 2017, 12:29

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Die Verborgenen Worte
Ich hätte da mal eine Frage:
Wozu braucht man diese "Verborgenen Worte"?

Sie sind heilige Worte der Weisheit, welche die Quintessenz des spirituellen Lebens beschreiben, die Zusammenfassung all dessen, was früheren göttlichen Boten offenbart wurde. Manche Worte weisen darum Ähnlichkeiten zum Alten Testament, Evangelium Jesu und dem Qur’án auf (denn ihr Autor wurde offenbar sehr von ihnen geprägt ;) ) absolut zentral finde ich natürlich die Idee, dass Liebe die Ursache der Schöpfung ist:

„O Sohn des Menschen! Verhüllt in Meinem unausdenkbaren Wesen und in der Ewigkeit Meines Seins erkannte ich Meine Liebe zu Dir. Darum erschuf Ich dich, prägte dir Mein Ebenbild ein und offenbarte dir Meine Schönheit“

Die Ursache der Schöpfung wird als Liebe (wie in dem bekannten Hadith: „Ich war ein verborgener Schatz und wollte erkannt werden; deshalb erschuf ich die Welt“ (Hadith qudsí: Heiliger Hadith)) und der Mensch als ein fundamental spirituelles Wesen, Licht Gottes auf Erden begriffen:

O Sohn des Seins! Du bist Meine Lampe, und Mein Leuchten ist in dir. Entnimm daraus dein Licht und suche niemanden als Mich, denn Ich habe dich reich erschaffen und Meine Gunst über dich ergossen (VW arab. 11)

Alleine über diese wenigen Worte kann man ein ganzes Leben lang sehr tief nachdenken und meditieren. Warum sollte man? Es dient der Entfaltung des „Adel der Seele“ (Meister Eckhart), der geistigen und charakterlichen Vervollkommnung; es macht einen gewaltigen Unterschied ob ein Mensch mit diesem Bewusstsein lebt oder nicht. Um ein Bild der persischen Literatur zu wählen: dann erhebt sich der Mensch mit Geist und Seele, frei und losgelöst von den Begrenzungen der Welt, gleich dem mystische Vogel Phönix (in Persien Simurgh, in arabischer Sprache ‘anqá genannt) auf seinem Weg zu Gott, um der himmlischen Welt immer näher zu kommen.
Die Vereinigung des Menschen, des Liebenden, mit dem Geliebten, dem göttlichen Wesen, und das Fernsein von ihm, das ist der Unterschied zwischen geistigem Leben und geistigem Tod (die Mystiker unterscheiden verschiedenen Stufen der Seele, welche sie auf ihrem Weg zu Gott durchschreitet)

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#26 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Pluto » Di 1. Aug 2017, 10:13

Novalis hat geschrieben:absolut zentral finde ich natürlich die Idee, dass Liebe die Ursache der Schöpfung ist:
Merkwürdig, dass wo auch immer man schaut, das Universum exakt das Gegenteil zu sagen scheint: Weit und breit ist dort kein Zeichen von Liebe zu erkennen, sondern nur Zufall und Zerstörung. Allesfresser wie Schwarze Löcher dominieren die Galaxien.

Wie erklärt man sich, dass die Erde ein ganz spezieller Ort zu sein scheint, wo Leben, und die daraus entstehenden Gefühle der Liebe aufblühen konnten?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
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#27 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Novas » Di 1. Aug 2017, 10:45

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:absolut zentral finde ich natürlich die Idee, dass Liebe die Ursache der Schöpfung ist:
Merkwürdig, dass wo auch immer man schaut, das Universum exakt das Gegenteil zu sagen scheint: Weit und breit ist dort kein Zeichen von Liebe zu erkennen, sondern nur Zufall und Zerstörung. Allesfresser wie Schwarze Löcher dominieren die Galaxien

Die christliche Theologie sagt, dass die Liebe des Schöpfers der absolute Anfangspunkt- und Endpunkt (Α und Ω) aller Dinge ist. Sie ermöglicht und erhält das ganze Universum, wie ein allumfassendes Kraftfeld. In dieses Kraftfeld der Liebe und Lebendigkeit kann man auch eintauchen und sie erfahren durch Gebet und Meditation, sodass es daran keinen Zweifel mehr gibt. Das ist vermutlich die effektivere Methode, als nur intellektuell darüber nachzudenken. Richard Rohr nennt Gott manchmal nur “die Große Liebe”, das halte ich für einen sehr guten Begriff, denn vermutlich hat jeder sie schon mal erfahren (und sei es nur für einen kurzen Moment ;) ) Du vielleicht bei der Geburt deiner Kinder. Du hast Dich nicht gefreut, weil sich deine “egoistischen Gene ” (Richard Dawkins) erfolgreich fortgepflanzt haben, sondern weil Du dich ehrlich über ihre Existenz gefreut hast.

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Mez
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#28 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Mez » So 6. Aug 2017, 23:59

Rembremerding hat geschrieben:Natürlich!
Er bestand aber darauf Christ zu sein und wurde auch getötet. Die Kopten im Dorf erinnern sich noch heute an ihn und nannten ihn Matthäus, weil der Apostel auch in Ägypten das Martyrium erlitt.

Das war doch ein Selbstmörder, ich dachte das sei Sünde bei den Christen?
Der Mensch hat einen natürlichen Selbsterhaltungtrieb. Dieser arme Mann wurde so manipuliert, dass er
aus fanatismus den Tod gewählt hat. Ich kann nicht verstehen, dass dieser Suizid auch noch gefeiert wird. :x
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

Novas
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#29 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Novas » Mo 7. Aug 2017, 11:05

Mez hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Natürlich!
Er bestand aber darauf Christ zu sein und wurde auch getötet. Die Kopten im Dorf erinnern sich noch heute an ihn und nannten ihn Matthäus, weil der Apostel auch in Ägypten das Martyrium erlitt.

Das war doch ein Selbstmörder, ich dachte das sei Sünde bei den Christen?
Der Mensch hat einen natürlichen Selbsterhaltungtrieb. Dieser arme Mann wurde so manipuliert, dass er
aus fanatismus den Tod gewählt hat. Ich kann nicht verstehen, dass dieser Suizid auch noch gefeiert wird. :x

Das griechische Wort martýrion (μαρτύριον) bedeutet übersetzt erst mal nur Zeugnis. Ein Christ hat die Aufgabe Zeugnis für seinen Glauben abzulegen. Nicht nur ein bisschen, sondern mit seinem ganzen Leben, so wie es im Vorbild von Jesus Christus, dem Leben der Apostel und vielen Heiligen sichtbar wird. Wie der Einzelne das genau umsetzt, das muss jeder selbst entscheiden. Zu den Kopten sei gesagt, dass die koptisch-orthodoxen Christen eine religiöse Minderheit darstellen und einer schweren Verfolgung ausgesetzt waren und sind, weshalb sie sich selbst als „Kirche der Märtyrer“ bezeichnen. Der Beginn der Verfolgung kann bereits auf den Apostel Markus zurück verfolgt werden. In drei Epochen wurden die Kopten verfolgt:

* Die heidnisch-römische Verfolgungszeit (seit der Missionierung durch den Apostel Markus 61 n.Chr. bis zur Zeit des Emperators Kontstantin 313 n.Chr.)
* Die Zeit nach der Spaltung der Ost von der Westkirche (seit 451 n.Chr.)
* Die Zeit unter den islamischen Regenten (seit 641 n.Chr.)

Diese traumatischen Erfahrungen haben sehr tief das Glaubensverständnis der koptischen Christen beeinflusst. Das Märtyrerbuch Synaxarium erzählt über das Leben der heiligen Märtyrer. Die 21 Märtyrer, die vom Islamischen Staat (IS) in Lybien ermordet wurden, sind inzwischen als Märtyrer des Glaubens anerkannt. Die koptisch-orthodoxe Kirche hat sie (meines Wissens) in den Heiligenkalender aufgenommen. Es gibt auch viele Muslime, welche die Glaubenstreue dieser Menschen bewundern. Gerade solche Ereignisse können einen tieferen Dialog zwischen Christen und Muslimen herbeiführen, denn es gibt auch Muslime, die einen barmherzigen Islam (der dem Christentum inhaltlich sehr ähnlich ist) praktizieren und mit Mord und Terror im Namen ihrer Religion nicht einverstanden sind. Wenn sie die Barmherzigkeit in den Mittelpunkt ihrer Religion stellen, dann haben wir zweifellos eine gemeinsame Basis, denn Barmherzigkeit ist etwas, was alle Menschen universal verbindet.

Barmherzigkeit zeigt sich, wenn Menschen wie Hamed Abdel-Samad und Prof. Dr. Mouhanad Khorchide miteinander in einen Dialog treten, weil sie eine gemeinsame Vision verbindet: eine gerechte Welt. Inzwischen scheinen die beiden miteinander befreundet zu sein, was beweist, dass ein zivilisierter Dialog über Religion jederzeit möglich ist, wenn eine wohlwollende Geisteshaltung dahinter steht.

Bild

Sehen Sie meine humanistische Lesart des Islams: Ich nehme immer den Anspruch des Islams an sich selbst, in dem er im Koran in Sure 21,107 sagt: "Wir haben dich, Mohamed, lediglich als Barmherzigkeit für alle Welten entsandt, als Maßstab." Alles in diesem Selbstanspruch ist keine Projektion von mir oder der Moderne, sondern der Koran sagt: "Du bist Barmherzigkeit für alle Welt". Nicht nur für Muslime, für Gläubige, sondern für alle Menschen. Das heißt, jede Interpretation des Korans und der Tradition Mohameds, die mit der Barmherzigkeit nicht übereinstimmt, verwerfe ich ohne Wenn und Aber.
~ Mouhanad Khorchide
Richard Dawkins Foundation: Humanismus als letzte Chance des Islams?

Barmherzigkeit ist der hermeneutische Schlüssel, um den göttlichen Kern der Religion zu verstehen (egal um welche Religion es sich handelt) wenn ich das richtig verstanden habe, dann lehnt Dawkins hauptsächlich die unbarmherzigen Formen von Religion ab. Das ist für mich von vornherein nur eine Zerrform, aber niemals das, was wahre Religion in der Essenz ausmacht. Wahre Religion will das menschliche Bewusstsein erweitern und erleuchten, nicht klein machen und verdunkeln, sie will nur verbinden und vereinen und niemals trennen und spalten. Sie will eine Barmherzigkeit für alle Welten sein. Wenn sie auf Barmherzigkeit fußt, dann ist sie im Einklang mit dem Geist Christi.

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Mez
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#30 Re: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen!

Beitrag von Mez » Mo 7. Aug 2017, 21:50

Erstmal danke für deine Ausführliche Darstellung.
Gemeinsame Visionen von Religionen wäre tatsächlich ein wahrer Erfolg.
Trotzdem verstehe ich nicht, dass Märtyrer zu einem Idol werden, das sollte in jeder Religion verboten werden.
Die kreuzigung Jesus hat wohl viele Nachahmer gefunden.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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