-- Großvater --
Andreas hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:Ein lebensfreundliches Universum
Es ist wie es ist. Es ist so schön wie es hässlich ist, so freudvoll wie es leidvoll ist. Was ist denn an der Aufrechterhaltung eines Stoffwechsels durch die Aufnahme anderer Lebewesen inklusive ihrem Tod, an Karies, Cholera, Filzläusen, dem Altern, dem Siechtum und dem Tod weise, liebevoll und barmherzig? Solche Dinge kann man doch nicht einfach ausblenden, wenn man die Natur betrachtet.
(...)
Das sind die ersten Worte heute, die mich wahrlich berührt und angesprochen haben. Sie bringen etwas zum Ausdruck, was ich ebenfalls spüre, auf eine Weise immer deutlicher. Vor allem ...
Andreas hat geschrieben:Das Feuer des Glaubens ist nicht mit verordnetem Glaubensgehorsam aus der Asche der Tradition am Leben zu halten. Es braucht neuen Brennstoff, weil Asche nicht brennt.
Ich glaube, dies verdeutlicht die wesentliche Dramatik unserer Schöpfungsgeschichte, daß all die Dinge, die uns noch einen Halt geben, wie zb. die Naturkonstanten, unsere Erde, der feste Grund, aber auch alle flüchtigen Formen, wie Wärme, unsere Worte, unser Sinn ... - jenen umfassenden Urgrund wiederspiegelt, der uns einmal als Einheit barg. Diese Einheit war für sich genommen vielleicht vollkommen alleine.
Möglicherweise ist unsere Schöpfung ein fragmentarisches Abbild dieser Größe, die sich selbst aufopferte, um wenigstens einmal im Augenblick aufzuscheinen, nicht allein, sondern in Gemeinschaft, einer Begegnung, wahren Beziehung, wo man Zuflucht nehmen kann, wo die Mutter ihr Kind stillt. Möglicherweise sind wir tatsächlich sein Lebenstraum, Knall auf Fall, ohne Generalprobe, in der wir nur er/sterbend erleben können, als Sterbliche erfahren können, was Gegenwart und 'lieben' heißt --- Die Dramatik liegt darin, daß wir alle verwaiste Kinder (Aspekte) einer vergangenen Kraft sind, die in ihrer Einheit (und usprünglichen Identität) nicht mehr exisitiert, sondern im Augenblick mit uns erstirbt.
Alle Ordnung, Schönheit, aber auch Chaos und Gewalten spiegeln diesen dramatischen Verlauf, wo die größten Mächte das Ruder in der Hand halten, wobei sie/wir alle - bis zu den schwächsten Gliedern hin - nicht nur einer Freisetzung, sondern auch einem tiefen Trauma unterworfen sind.
Alles Gute,
Fin.