Genauso wie der Kritische-Rationalismus ist er BEIDES:Pluto hat geschrieben:aber ist er auch wirklich objektiv in seiner Darstellung, oder ist er voreingenommen?
1) Er ist insofern objektiv, dass seine Darstellung unter den Bedingungen seiner hermeneutischen Vorannahmen widerspruchsfrei und intersubjektiv nachprüfbar sind.
2) Er ist voreingenommen, weil er diese Darstellung im Sinne seiner hermeneutischen Setzungen versteht.
Ich "weiß" es nicht absolut, weil es für den Menschen nur System-"Wissen" gibt. - Gemäß der geistig-spirituellen Herangehensweise ist meine diesbezügliche Gewissheit, die in diesem Fall der großkirchlich-theologischen Lage entspricht, wahrscheinlich.Münek hat geschrieben:woher willst Du wissen, was Jesus gewusst hat? Was unterstellt Du ihm da?
Und ich erkenne aus Deinem Schwurbelei-Vorwurfs, dass mit meinem (übrigens theologisch gängigen!) Hinweis auf das Verhältnis von "Jesus zu Volk" Dein Erklärungs-Modell bedroht ist. - Gehe also davon aus: Das Unverständnis des Volkes und auch gelegentlich der Jünger ist ein gängiges Motiv (Sogar Thaddäus hat mal über 10 wunderbare Zitate gebracht, die ich leider nicht mehr finde) - nur EIN Beispiel:Münek hat geschrieben:Ich erkenne hier nur die typische closs`sche Schwurbelei - auf der Basis nicht hinreichender Bibelkenntnisse.
Matth. 13,
10 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen?
11 Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben.
12 Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.
13 Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen.
14 An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen.
15 Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden und mit ihren Ohren hören sie nur schwer und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile.
Aber vielleicht versteht sie gelegentlich, was sie hört - s.o.Münek hat geschrieben:Was ich zum Ausdruck bringen wollte war, dass die RKK über keine weiteren (geheimen) Quellen verfügt.
Was nützt es, etwas zu kritisieren, was man zwar hört, aber nicht versteht?Münek hat geschrieben:Ich sprach von unkritischer, weil gläubiger Sicht außerhalb der Wissenschaft.
So ist es - deshalb sollte sie verdammt-noch-mal auf der reinen Sachebene bleiben.Münek hat geschrieben:Wenn Du geistige Fragen beantwortest haben möchtest, bist Du bei der HKM in der Tat an der falschen Adresse.
Ich weiß, dass es nicht nur Ratzingers Contra-Aussagen gibt, sondern auch Theologie-Studenten über mehrere Generationen meinen, dass das Volk so gedacht hat, aber nicht Jesus. Diejenigen, die etwas tiefer mit HKM betraut sind, schütteln gleichermaßen darüber mit dem Kopf, wie man das Volks-Verständnis mit dem Verständnis von Jesus selbst gleichstellen kann - das läuft alles unter dem Motto: "Was sich HKM aber manchmal leistet ..." - Da gibt es kein "Problem" und kein "Kampf" - das scheint seit Generationen abgehakt zu sein.Münek hat geschrieben:Du weißt es nicht, behauptest hier aber in einer Tour, DIE THEOLOGIE lehne das einvernehmliche Ergebnis der HKM strikt ab.
Allerdings muss ich gestehen, nur Theologen zu kennen, die ihr Studium abgeschlossen haben - unter den Abbrechern könntest Du möglicherweise Kandidaten finden, die Deiner Interpretation nahestehen.
Dazu würde Dir ein gestandener Theologie sagen "Dann lies die synoptische Evangelien mal unter dem Aspekt 'Verstehen' und nicht nur 'Hören' " und melde Dich danach wieder bei mir.Münek hat geschrieben:Falls es so sein sollte - wogegen alles spricht - wäre dies unwichtig. Allein entscheidend ist, dass in den synoptischen Evangelien das genaue Gegenteil dokumentiert ist.
DA wiederum würde eine gestandener Theologie Dir zustimmen.Münek hat geschrieben:Das Nahesein der Gottesherrschaft stand im Zentrum der jesuanischen Botschaft.

Da macht die Theologie sofort mit, wenn dies auch wirklich rein sachlich gemeint ist.Münek hat geschrieben:Soweit es um die Auslegung biblischer Texte geht, ist die theologische Diziplin "Exegese" der alleinige Deutungsmaßstab - soweit es um historische Sachverhalte geht.