Naja - das ist jetzt aber schwach. - Wenn Du Dich wirklich auf "noch in dieser Generation" beziehen willst, dann ist das Ding gelaufen.sven23 hat geschrieben: Das Evangelium wurde ca. 70 n. Chr. verfaßt, also bestand zumindest noch eine kleine theoretische Chance, wenn man "nah" etwas weiter dehnt.
Das sind etwas verzweifelte Versuche etwas zu retten, was man falsch verstanden hat - der Ansatz, "Naherwartung" apokalyptisch zu verstehen, ist verheerend. Nur deshalb kommen solche Windungen raus.sven23 hat geschrieben:Stufen der Naherwartung:"Man hat nun gemeint, die eschatologische Erwartung Jesu aufteilen zu müssen in eine erfüllte Erwartung, eine Nächsterwartung, eine Naherwartung und eine Fernerwartung."Erich Gräßer
Das ist "entscheidend" bei einem falschen Grundverständnis. - Nach wie vor ist unter geistig-theologischen Gesichtspunkten mit Jesus selbst das Reich nahe und mit dessen Auferstehung gekommen - aber dieser Ansatz ist halt unter kritisch-rationalen Gesichtspunkten nicht möglich.sven23 hat geschrieben:Laut Gräßer gehören erfüllte Erwartung und Fernerwartung nicht zur ältesten Tradition. Das ist der entscheidende Hinweis, weshalb man diese nicht Jesus zuschreiben kann.
Auch hier wieder Dein ideologisch-dogmatischer Ansatz: HKM=wissenschaftlich, alles andere nicht. - Das führt inhaltlich nicht weiter.sven23 hat geschrieben:Das gilt aber nur für die glaubensdogmatische Fraktion, nicht für die wissenschaftlich-historisch arbeitende. Das ist der spingende Punkt.
Ihr sagt etwas ganz anderes - nämlich:sven23 hat geschrieben:Das sagen wir doch seit Äonen.
Als wolle Theißen sagen: "Meine Aussagen sind methodisch und deshalb richtig". - Er sagt aber etwas ganz anderes - nämlich: "Mir ist bewusst, dass ich Ergebnisse nur innerhalb der von mir gewählten Methodik bringen kann, und weiß, dass bei anderen methodischen Ansätzen etwas rauskommen kann, was genauso wahr sein kann".sven23 hat geschrieben:Mit nicht wissenschaftlichen, glaubensdogmatischen "Methoden" kommt man naturgemäß zu völlig anderen Ergebnissen.
Die darin versteckte Behauptung "Das, was Jesus aus HKM-Sicht gedacht und gemeint hat, ist Faktum - und das, was die Theologie hermeneutisch zu Jesu Denken und Meinen ermittelt hat, ist NICHT Faktum" ist eine ideologische Einbildung von HKM-Jüngern. - Damit macht man es sich einfach genug, um nicht nachdenken zu müssen - das ist zu wenig.sven23 hat geschrieben:Mit anderen Worten: der verkündete Jesus der Kirche ist ein Glaubens-Kunstprodukt.
Konkret: Wenn man die Möglichkeit hätte, heute Jesus zu fragen, was er zur "Trinität" meint, könnte er durchaus sagen "Exakt richtig - das haben meine Theologen richtig erkannt - das entspricht dem, was ich gemeint und gelehrt habe". - Aus Deiner Sicht wäre dies NICHT möglich, weil es historisch-kritisch nicht ermittelbar ist. - Wobei wir wieder beim Unterschied von Anthropozentrik und Theozentrik wären.
Doch, natürlich - aber nicht mehr als Du. - Der Unterschied: Ich weiß, was ich glaube, während Du glaubst zu wissen.sven23 hat geschrieben:Natürlich, mit Glauben hat der closs nichts am Hut.

Dass sie genauso methodisch arbeitet wie die HKM, jedoch andere Setzungen als die HKM hat.sven23 hat geschrieben: Mir ist immer noch nicht klar, was das kritisch in "biblisch-kritische Methode" bedeutet.