Pluto hat geschrieben:Du kannst gerne das Gegenteil nachweisen.
Wieso "nachweisen"? - Das ist ein logischer Satz.
Pluto hat geschrieben:Und jede Ontologie ist der Epistemologie unterlegen.
Exakt das Gegenteil ist der Fall. - Denn "das, was der Fall ist", "ist" unabhängig davon, ob es von uns erkannt wird. - Was Du sagst, bedeutet: "Unsere Erkenntnisfähigkeit steht über der Realität" - ein streng anthropozentrischer Satz.
Pluto hat geschrieben:Das glaube ich nicht, denn es gibt keinerlei messbaren Unterschied.
Meine Behauptung "Pluto ist göttlich" wäre dann kategorial gleich zu "Jesus ist göttlich" - das kann aus Deiner Weltsicht heraus formal richtig sein. - Trotzdem würde die Behauptung "Pluto ist göttlich" aus geistigen/ontologischen/theologischen/philosophischen Gründen hermeneutisch nicht entwickelbar sein - man würde etwas behaupten, und das war es dann.
Trotzdem: Ich finde Deinen strengen Ansatz zu "Wissenschaft" nach wie vor für akzeptabel: "Wissenschaft ist, was experimentell falsifzierbar ist". - Nur: Dann hat Wissenschaft außer in flankierender Funktion überhaupt nichts in Geisteswissenschaften zu suchen - übrigens auch nicht in Sozialwissenschaften. - Man kann Wissenschaft in Deinem Sinne dort für eigene Zwecke anzapfen, sie aber nicht als entscheidende Instanz verwenden. -
Und genau das geschieht übrigens in der Theologie, weshalb man längst seinen Frieden mit der HKM hat, SOLANGE sie auf rein sachlicher Ebene Ergebnisse abliefert und NICHT interpriert.
Pluto hat geschrieben:Gibt es keine Spuren, ist der über Messbares hinausgehende Vermutung eine reine Behauptung!
Es ist gleichzeitig einfacher und komplizierter als das - denn: Diese Spuren gibt es doch - denn jede Offenbarung in der "Welt" hinterläßt Spuren, die im übrigen wissenschaftlich untersuchbar sind. - Das Problem ist ein anderes: Die nur weltanschaulich zu beantwortbare Frage, ob diese "Spuren" nur naturalistisch oder letztlich göttlich zu interpretieren sind.
Pluto hat geschrieben:Wenn.... Aber wie willst du das beweisen?
Da weder das eine noch das andere falsifizierbar ist, ist es Glaubenssache. - Der (säkulare) HKM-ler geht von der einen, der Theologe vom anderen aus: Beides ist legitim.
Pluto hat geschrieben:Ausgeschlossen. Der Glaubensentscheid ist nur für den Gläubigen relevant. Er hat in der Wissenschaft nichts verloren.
Denkfehler. Denn die Grundlage, dass das epistemologisch Machbare das entscheidende Kriterium für das ist, "was der Fall ist", ist willkürlich - ist eine Vermutung - eine Glaubenssache. - Anders gesagt: Das epistemologisch Erreichbare kann nur eine Teilmenge des Realen erreichen.
IN der Wissenschaft, also NACHDEM man seine hermeneutische Ausgangslage auf Glaubensbasis definiert hat, haben Glaubensentscheide natürlich nichts verloren - aber das ist Stufe II und nicht Stufe I. -
Im übrigen: Das gilt auch für theologische Exegese. - Auch in der theologischen Exegese ist die wissenschaftliche Untersuchung kritisch-rational - aber das ist eben Stufe II - NACH der Setzung.
Pluto hat geschrieben:Niemand weiß aber was 'x' ist.
Theologisch ist das recht gut definierbar. - Davon abgesehen: "x" heißt ja so, weil es auch als Unbekannte in Formeln funktioniert - dazu reichen im konkreten Fall Definitionen wie: "Geistig ist das, was transnatural wirksam ist"/"Gott ist das, aus dem die Welt Schöpfung ist".