sven23 hat geschrieben:Nehmen wir nur die Diskrepanz zwischen Naherwartung, die in eine unbestimmte Fernerwartung umdeklariert wurde. Wie erklärt Kanonik das. Bitte kein closssches Geschwurbel
Aha - also kanonisches Geschwurbel.
1) Wer sagt, dass Naherwartung im Sinne von Sven überhaupt "umdeklariert" wurde?
2) Noch mehr: Wer sagt, dass Jesus ÜBERHAUPT eine "Erwartung" hatte?
Auf dieser Basis und in Kürze:
Die Theologie versteht in Jesus jemanden, der nicht "Erwartung", sondern "Wissen" hatte, dass mit ihm als göttlicher Person bzw. mit seiner Auferstehung das "Reich Gottes" nahe ist - und zwar für alle Zeiten bis zum Ende der "Weltzeit" (bzw. bis zum Tod des Einzelnen). - Ab sofort steht jemand vor Deiner Tür, ist also präsent - eben "nah".
Das ist eigentlich alles - erst dann kommt die Frage, wie es damals vom Volk und zeitweise von den Jüngern verstanden wurde. - Mit Letzterem beschäftigt sich die HKM.
sven23 hat geschrieben:Genau, es scheint zu funktionieren.
Was soll das? - Meinst Du, dass Mütter ihre Kinder gesund- oder krank-manipulieren, damit irgendein System befriedigt wird? - Mit anderen Worten: Sie schauen einzig darauf, dass es funktioniert - dabei spielt es keine Rolle, ob es medizinisch so oder so interpretiert wird. - Und selbst wenn das Funktionieren ein "Schein-Funktionieren" ist, ist es egal - Hauptsache, der Effekt ist da.
sven23 hat geschrieben:Genau das ist der Fehler. Man muss weiterdenken.
Betroffene müssen das NICHT. - Sollen sie Partei bei medizinischen Auseinandersetzungen ergreifen? Die pfeiffen Dir was.
Auf Meta-Ebene gebe ich Dir recht - aber dann gilt: Man muss WIRKLICH weiterdenken - auch über die Grenzen der Naturwissenschaft hinaus. - Oder man lässt es.
sven23 hat geschrieben:Womit man Korrelation als Kausalität verkauft.
Nein - unterstelle nicht Mechanismen, die nicht stattfinden. - Wenn Frauen bei Menstruation kein Obst einmachen (so war das bei unseren Müttern und Großmüttern), weil dann ständig die sterilisierten Gläser nicht gehalten haben, war das ein reiner Erfahrungswert ohne kausale Loopings. - Und wer sich die Arbeit sparen wollte, mehrfach im Jahr Obst einzumachen, weil die Gläser aufgangen sind, hat einfach diese Zeiten vermieden - rein praktisch. - Und so ist es bei Arzt-Besuchen auch - "it works or not".
sven23 hat geschrieben:Das war nicht ihre Aussage, sondern die Verwechslungsgefahr von Kausalität und Korrelation. Es ist manchmal schon erschreckend, wie du Aussagen anderer immer in deinem Sinne zu verdrehen versuchst. Und du wunderst dich, wenn man intellektuelle Redlichkeit einfordert.
Lies nochmal meine Text dazu. - Du bist nicht der Einzige, der dazu neigt, "Schwurbeln" zu unterstellen, wenn etwas Dein Verständnis verläßt - auch die Kanonik "schwurbelt" ja nach Deiner Ansicht "unredlich".
Natürlich kann man Kausalität und Korrelation leicht verwechseln. Das ändert aber nichts daran, dass Korrelationen beobachtbar sind und Kausalität NICHT beobachtbar, sondern methodisch erschließbar ist. - Und richtig: Wenn jemand wegen 5 verschiedener Sachen zu Ärzten geht und man bei einem 5 Mal Erfolg hat, sieht man den Zusammenhang: "Wenn ich zu diesem Arzt gehe, führt das zu Erfolg". - Und dann ist der Weg nicht weit zu "Weil ich diesem Arzt gehe".
sven23 hat geschrieben:Wenn ein Medikament seine Wirksamkeit in Studien nachgwiesen hat, dann kann man davon ausgehen, dass es wesentlich besser wirkt als ein Placebo. Denn nichts anderes sind Globuli.
Davon geht jeder Patient aus und guckt dann, was kommt. - Je nachdem, WAS dann kommt, reagiert er. - Jedenfalls behängt er sich NICHT mit Themen wie "Warum wirkt bei mir ein Placebo mehr als ein Wirkstoff?" - wie gesagt: Das sind in aller Regel Leute, die jahrein, jahraus arbeiten, wenig Zeit haben und gelernt haben, Probleme gelöst zu bekommen. - WARUM dann das Problem nach MEinung von x und y WIRKLICH gelöst wurde, interessiert nicht - für Betroffene zählt einzig "abliefern".