Münek hat geschrieben:Mit Setzungen kann man keine Realitäten ("das, was ist") schaffen. Man kann nur hoffen, es sei so, wie man es sich wunsch- und glaubensmäßig zurechtgelegt hat. Mehr ist nun mal nicht drin.
Genau so ist es - um so mehr wundert mich, dass Du diese Erkenntnis nicht anwendest - noch mal als Anregung:
* Die Theologie setzt, "das was ist" (= "Es gibt Gott") - diese Setzung nennt sie "Glaubensentscheid"/"Glaube", auf dessen Basis sie die Bibel untersucht: "Wie ist die Bibel zu interpretieren, wenn es Gott als Entität gibt".
* Die HKM setzt, "das, was ist, gilt nur, wenn es kritisch-rational verifizierbar ist" - diese Setzung nennt sie "Methodik", auf deren Basis sie die Bibel untersucht: "Wie ist die Bibel zu interpretieren, wenn es Gott als Entität NICHT gibt (da Gott nicht kritisch-rational verifizierbar ist".
Beide begründen ihre Setzung wissenschaftlich - beide wissen nicht, ob sie recht haben, eben weil es Gott als Entität geben könnte oder NICHT geben könnte. - Es stellt sich also nie objektiv raus, wessen Setzung die richtige ist.
"Realitäten schaffen" können beide Seiten nicht - die Theologie kann nicht Gott schaffen, wenn es nicht gibt - die HKM kann Gott nicht abschaffen, wenn es ihn gibt. - Einen Unterschied jedoch gibt es: Die Theologie bekennt sich zu ihrer Setzung und sagt deshalb "Ich glaube an meine Setzung" - die HKM bekennt sich NICHT zu ihrer Setzung, wenn ihre Vertreter meinen, sie hätten überhaupt keine Setzung. - Deshalb ist die Theologie hier weit aufgeklärter als diese HKM-Vertreter.
Münek hat geschrieben:Da kam aber trotz vieler Nachfragen nichts. Grund: Es fanden und finden zu diesem Thema keine kontroversen Diskussionen statt.
Das stimmt nicht - denjenigen, die genannt wurden, sprach man die Kompetenz ab - und damit war das Thema gegessen.
Münek hat geschrieben:Auch das ist eine (mal wieder) unbelegte Behauptung - und das weißt Du auch.
Bei konservativen Lutheranern und Katholiken weiss ich es - insgesamt bei den Protestanten ist die Gemengelage unübersichtlich.
Münek hat geschrieben:Warum sollte Gott nicht auf einem geistigen Thron der Herrlichkeit heranbrausen?
Wenn er mag - aber ich halte nicht viel davon, Offenbarungs-Bilder wörtlich zu verstehen.
Münek hat geschrieben:Doch - laut Berger ist Gott und damit seine von Jesus als nah prophezeite Herrschaft noch immer im Sauseschritt auf seinem göttlichen Thron zu uns unterwegs - also noch NICHT DA.
"Da" ist er vermutlich erst individuell im Tod - "nah" ist er dadurch, dass er "da" ist, wenn in 5 Sekunden jemand stirbt. - Auch anders: Wie würdest Du es bezeichnen, wenn jemand vor Deiner Tür steht und jederzeit reinkommen kann? - "Da" oder "nah"?
Münek hat geschrieben:Die Kreuzestheologie ist eine Erfindung des Paulus und hat mit Jesu Reichspredigt nichts zu tun..
Darauf hat man sich offenbar historisch-kritisch eingeschworen - ob es so ist, wird die Realität zeigen.