Ska'ara hat geschrieben: Wir wollen doch leben, und wie du sagst, möglichst lang. Unser Leben muss ja nicht immer gleich ablaufen. Wer weiß, wie viele Möglichkeiten uns noch offen liegen könnten.
Ich finde es interessant, dass sich offenbar nur wenige Menschen den Begriff "ewig" ganz real vorstellen wollen.
Die ersten, sagen wir mal 10 Millionen Jahre sind vielleicht noch spannend (und da übertreibe ich), aber irgendwann ist jeder Gedanke gedacht, jedes Spiel gespielt, jedes Thema diskutiert worden. Vielleicht geht noch die erste Milliarde an Jahren, aber auf Dauer wird es doch immer langweiliger. Nach 10 Milliarden Jahren vegetiert man vermutlich nur noch vor sich hin. Nach 100 Milliarden Jahren will man vermutlich nur noch sterben.
Ewigkeit - das ist nicht nur lange, das ist Unendlichkeit. Kannst du dir wirklich vorstellen, wirklich ewig zu leben, ohne Möglichkeit des Endes?
Sollte Gott xistieren und er hätte einen Funken Mitleid, würde er jedem, der das "ewige" Leben erhält, die Möglichkeit geben, dieses beenden zu dürfen. Mit dieser Klausel würde ich so ein zweites Leben natürlich auch probieren - ich bin mir aber sehr sicher, dass ich die Option nutzen würde. Und vermutlich wird das keine Million Jahre dauern.
Sollte Gott existieren, tut er mir auch sehr leid. Ihm muss extrem langweilig sein - er kann alles, er weiß alles, er kennt sogar schon die Zukunft und muss dennoch ewig leben. Ein armer Tropf. Vielleicht wird da der friedlichste Gott irgendwann aus Langeweile heraus böse?! (ein ketzerischer Gedanke, ich weiß).
Aber zurück zum Thema: hast du wirklich ernsthaft über ein wirklich endloses Leben nachgedacht und an die Konsequenzen gedacht, die daraus entstehen? Oder hat du nur an die Angst vor dem Tod nachgedacht und findest daher (natürlich) die Option, länger leben zu dürfen, positiv und spannend?
Ich selbst habe, als ich noch gläubig war, nicht über den Begriff der Unendlichkeit eines ewigen Lebens nachgedacht. Ich war so eingelullt von der Vorstellung, dass es paradiesisch sein muss, bei Gott sein zu dürfen, dass ich die Konsequenzen gar nicht bedacht hatte. Ich verstehe daher durchaus die rosarote Sicht auf das "zweite Leben". Unter der Voraussetzung der Endlosigkeit möchte ich dieses zweite Leben vermeiden, möchte keinesfalls in diese furchtbare Situation kommen, ewige Langweile erleben zu müssen (auch, wenn es am Anfang sehr spannend wäre).