sven23 hat geschrieben:Das ist eine Veranstaltung, mit der man auch das Spaghettimonster "gut begründen" kann.
Eben NICHT - hermeneutisch wäre man da nach einem Nachmittag fertig.
sven23 hat geschrieben:Bring du erst mal Aussagen von mir bei, die das belegen.
Wenn ich Dich angemessen interpretiere, kann ich das NICHT - aber behaupten kann man es doch trotzdem. - Hauptsache, der andere hat was zu tun.
sven23 hat geschrieben: Der Glaube an Auferstehung belegt nicht die Auferstehung, sondern den Glauben daran.
Binse - und jetzt?
sven23 hat geschrieben:Um es mit Bultmann zu sagen: es gibt kein übernatürliches Zerreissen geschichtlicher Wirkungszusammenhänge.
Das ist eine Behauptung, die richtig ist oder falsch. - Viel bedeutsamer: Es ist eine rein weltanschauliche Behauptung: "Das ist MEIN Weltbild - so machen wir das jetzt".
sven23 hat geschrieben:Ja, kann ich da nur sagen, das ist die Weltanschauung, die sich ergibt, nachdem man die Welt angeschaut hat. Es gibt keine "übernatürlichen Phänomene", heute nicht und früher genau so wenig.
Das ist sogar Ideologie.
sven23 hat geschrieben: Wer was anderes behauptet, ist in der Beweispflicht.
Und das sind methodische Spielchen. - Du bringst auf kürzestem Raum die ideologischen Ingredenzien und Selbst-Immunisierungs-Mittelchen unter, die die HKM begründen - also die Basis geben, BEVOR man in die Bibel reinschaut.
sven23 hat geschrieben:So wie alle Religionen.
Oder Para-Religionen wie Nationalismus oder Raubtier-Kapitalismus - das ist auf beiden Seiten gut verteilt.
sven23 hat geschrieben:Gibt es denn Transsexuelle, die das fordern?
Irrelevant. - Entscheidend ist, dass beim "Volk" seit Jahren rüberkommt: "Wenn Du nicht homosexuell oder kinderlos bist, bist Du ein weniger geachtetes Mitglied der Staatsgemeinschaft". - Genau hinhören: Das sagt keiner so direkt, es kommt aber so rüber - gerade im Kontext, dass "Leistung" ausschließlich finanziell und nicht volkswirtschaftlich definiert wird.
Und wenn dann noch Gendertoiletten kommen, läuft das Fass über - als können ein Transsexueller nicht selber entscheiden, ob er bei D oder H reingeht - Kabinen gibt es in beiden Abteilungen. - An diesem Thema ist vielen der Kragen geplatzt.
sven23 hat geschrieben:Es basiert auf gesundem Menschenverstand.
Auf Basis einer weltanschaulichen Festlegung. - Unsere Zeit hat sich eingependelt auf "Die Welt ist, wie wir sie naturwissenschaftlich wahrnehmen. Also kalibrieren wir hier auch für geistige/philosophische Fragestellungen" - auch das, was wir Vernunft und Verstand nennen.
Für den Alltag mache ich es übrigens genauso - aber dann sollte man alles auf dem Level "Alltag" lassen und Philosophie,etc. einfach sein lassen. - Ich wundere mich immer wieder, dass der Mensch einerseits alles tut, um jegliches geistige/(ontologisch-)philosophisches Feld auszumerzen, aber gleichzeitig dann doch wieder nicht darauf verzichten will: "Ja - geistig heißt jetzt bei uns 'innerhalb des Materialistischen'" - warum ÜBERHAUPT?
sven23 hat geschrieben:Du kannst jetzt gerne darlegen, warum das deiner Meinung nach gut begründete Dogma 153 "Blödsinn" ist.
Warum sollte ich? - Die Frage ist ganz wo anders zu beantworten - und Du bist noch nicht darauf eingegangen.
Zunächst: Logisch meint die RKK sich selber, wenn sie von "Kirche" spricht.

- Aber meint sie das im Sinne von "Jeder, der getauft ist?" oder im Sinne von "Jeder, der im Sinne von Röm. 2,14 auf unserer Seite ist?" - Erst dann ist qualifizierbar, was "Extra Ecclesiam nulla salus" bedeutet.
sven23 hat geschrieben:denn ich kenne keinen Kardinal, der öffentlich sagt, er würde dieses oder jenes Dogma ablehnen.
Und auch darauf hattest Du schon eine Antwort - nämlich sinngemäß: Wer weiß, was ein Dogma ist, tut sich schwer, dagegen zu sein. - Dies deshalb, weil NATÜRLICH selbst der kritischste Kardinal, falls er (was wir annehmen möchten) ein fähiger Theologie ist, weiß, was der Hintergrund meinetwegen des Dogmas der Jungfräulichkeit ist - Barth hat es sehr gut ausgedrückt.
Und trotzdem kann er sagen "Mann, ich bin dagegen. Müßt Ihr jetzt sowas dogmatisch thematisieren, was nur wirklich gebildete Theologen verstehen - das ist zwar richtig, passt aber nicht in die Zeit". - Und das wird auch mehr oder weniger elegant gesagt - aber natürlich wird NICHT gesagt, dass das Dogma an sich falsch sei, weil man es ja versteht, wenn man fähiger Theologe ist. - Verstehst Du den Unterschied?
sven23 hat geschrieben:Das ist unabdingbar, wenn man behauptet, ein Zitat sei so nicht gemeint gewesen. Dann sollte man dies auch belegen können.
Wenn man Gehörtes und Gelesenes mit Quellen-Angaben notiert, kann man das - das tut aber keiner, wenn er nicht gerade in einem Seminar ist - das ist das eine. - Das andere: Zitate/Belege können nur etwas unterstreichen, was man selber erkannt hat - da lässt sich immer was finden. Zitate/Belege sind weiterhin keine qualitative Aussage - ein Bultmann oder Ratzinger hat recht oder unrecht - daran ändert die Zitatfunktion nichts.
Richtig wäre, dass man EIGENE Tiefe begründen kann und DANN gegebenenfalls per Zitat unterstreicht ("Guck - der/die meint das auch") - in vielen Diskussionen ist diese Reihenfolge in der Regel falsch - Ersatz eigener Kompetenz durch methodische Spielchen.
sven23 hat geschrieben: Die Frage ist, ob dieses Einzelzitat vom Autor so gemeint war, oder ob es sinnentstellend aus dem Zusammenhang gerissen wurde. Dann bitte auch belegen
Geht doch nicht - so was kann man nur, wenn man selber ein Werk durch und durch kennt. - Man kann alternativ sehr viel disziplinierter vorgehen: "Autor x meint in einer Phase seines Lebens folgendes: ... - damit stimmt er mit 'meiner' Auffassung überein oder auch nicht". - Mehr sind Zitate nicht wert.
sven23 hat geschrieben:Bultmann war immer sehr nachdenklich, das ist auch mein Eindruck.
Ja - aber das, was Du da zitierst, könnte auch einen grundlegenden Irrtum von Bulrmann beschreiben. - Vielleicht gehört er zu denen, die Gutes schaffen wollten und das Gegenteil erreicht haben. - Letztlich versucht er, eine Exegese zu manifestieren, die kritisch-rationalistisch tickt - hoffend, dass er damit eine Verschmelzung von kritisch-rationaler Wissenschaft und Geistes-Wissenschaft erreicht. - Da ist er gescheitert - aber es ist verständlich aus dem Fortschritts-Hype der Zeit heraus.