Gläubigen Menschen einen Gotteswahn zu unterstellen, sie verhöhnen und verspotten, auf ihre Gefühle keinerlei Rücksicht nehmen, ihren Glauben schlecht machen und ihre Hoffnung attackieren, obwohl dies ihr Leben mit Sinn erfüllt, ihnen Kraft und Mut gibt, ist ebenfalls psychische Gewalt.
Naja, wer sich bei dem Begriff Gotteswahn bereits verhöhnt fühlt, der tut mir leid. Zumal ich den nicht mal benutzt habe. Da wieder dein Lieblingsthema Hohn und Spott kommt, denke ich, dass du das als Seitenhieb auf mich beziehst bzw. mich mit einbeziehst.
Deine Argumentation ist genau das, was ja Gewalt gegen Andersdenkende legitimiert. Du bist hier in Mittelalterlicher Tradition.
Wenn ich offen sage, dass ich weder an Gott noch an Erlösung oder ewiges Leben glaube und das begründe, dann attackiere ich ja gewissermaßen die Hoffnung mancher Menschen. Das mache ich auch, wenn ich sagen würde, dass ich nicht an Jesus, sondern an Wotan glaube und alle Christen nach Hel kämen. Dann müsste man Christ sein und wer es nicht ist, der macht sich schuldig darin, Menschen Hoffnung nehmen zu wollen.
Glaubt jemand an einen strafenden Gott, der Genozid beauftragt, selbst begeht, Rassist ist, Kinder mordet und ermorden lässt, der fast die ganze Menschheit und fast alle anderen Lebewesen ausrottet, weil er seine eigene Schüpfung nicht mehr mag, dann empfinde ich diesen Glauben als bedenklich. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass dieser Glaube unzähligen Menschen Tod und Leid gebracht hat.
Glaubt aber jemand gesellschaftskonform an Jesus als Gottes Sohn, an Vergebung und Liebe, so würde ich das weder kritisieren noch sonstwie angreifen. Ich würde aus Neugierde fragen, wie man dann über das AT hinweglesen kann, aber auch nur in entsprechenden Foren wie hier.
Deiner Aussage nach ist Kritik am Christentum per se Gewalt. Diese Auffassung hatten wir schonmal in der Geschichte und sie hat zu Gräueln geführt. Ich habe das Recht, offen und laut zu sagen, dass der Jahwe der Bibel ein Massenmörder war (Beleg: zum Beispiel die Sintflut - oder Sodom, und Gomorrha - oder das ganze Buch Josua). Und erneut, ich sage "der Jahwe der Bibel", nicht "Gott ist".
Wenn du das nicht aushalten kannst, dann hast leider du ein Problem oder du lebst in der falschen Zeit. Mit psychischer Gewalt hat das nichts zu tun. Wenn ich gegen Kirchen demonstrieren würde und offen alle Gläubigen beleidigen würde, dann ja. Dann sehe ich die Plakate der Militia Christi, die auf Demos gegen Gay Pride wettert und offen über eine sexuelle Miderheit herzieht. Das ist psychische Gewalt, denn leider gibt es auch unter Homosexuellen Christen. Und denen kann es sehr weh tun, wenn sie erleben müssen, wie sie von Christen bekämpft werden.
Die wenigsten Christen leiden unter einem Gotteswahn(jedenfalls ist das bei uns so). Fanatiker aber durchaus. Du machst aus Tätern Opfer. Und aus denen, die die Opfer bedauern und die Taten anprangern machst du Täter. Du bist lieber Löwe als Schaf, lieber Bock als Lamm. Du nennst dich Gotteskrieger. Aber natürlich bist du nicht fanatisch. Aber offenbar so empfindlich, wie es Fantiker nunmal oft sind. Kennst du den Film "Das Leben des Brian"? Der würde dir gut tun. Und wenn du den mit Humor ansehen kannst und nicht Medienzensur verlangst und Monty Python nachträglich verbieten lassen willst, dann nehme ich das mit dem Fanatiker zurück.