Alles Teufelszeug? V

closs
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#501 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Do 19. Jan 2017, 21:06

Pluto hat geschrieben:Kannst du mir sagen, wo die Wissenschaft die Evolutionstheorie weltanschaulich interpretiert?
Da, wo sie meint, die RKK würde mit ihrer Weltanschauung in die WISSENSCHAFTLICHE Autonomie der ET eingreifen.

Pluto hat geschrieben: Die rkK setzt die Existenz eines lenkenden Schöpfers voraus.Dies tut sie, obwohl es keinen einzigen Beleg dafür gibt.
Erstens kann sie es geistig sehr gut begründen, zweitens ist es für Wissenschaft irrelevant, ob man weltanschaulich über der ET einen lenkenden Schöpfer setzt oder nicht - wissenschaftlich macht es keinen Unterschied.

Pluto hat geschrieben:Warum besteht die rkK eine wissenschaftliche Theorie mit ihrer ideologischen Weltanschauung zu verdrehen?
Das tut sie nicht. - Sie greift in den wissenschaftlichen Bereich der ET nicht ein.

Pluto hat geschrieben:Ganz klar eine Wissenschaftliche.
Ich auch - und Ratzinger auch. - Also kollidiert er nicht mit der wissenschaftlichen ET, wenn er sie weltanschaulich einbettet.

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#502 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Do 19. Jan 2017, 21:19

Münek hat geschrieben:seine angeblichen Begründungen waren mangels Tiefgang leicht zu verstehen...
Da bist Du mir voraus, Du Genie.

Münek hat geschrieben:Entscheidend ist, dass Paulus und auch Jesus nachweislich von der Geschichtlichkeit der in der Schrift überlieferten Urgeschichte und den dort agierenden Personen ausgingen (historische Wahrheit).
Sie gingen von der WIRKLICHKEIT der Urgeschichte aus - nicht von der Historizität. - Aber man hat beides damals eben noch nicht getrennt.

Würden Jesus und Paulus in der heutigen Zeit wirken, würden sie auf die Wirklichkeit bestehen, aber nicht auf die Historizität der A+E-GEschichte. - Verschiedene Epochen denken ganz unterschiedlich.

Münek hat geschrieben:Folgt man den obigen Zitaten aus dem KKK, scheint die katholische Kirche die in der Genesis geschilderten Ereignisse ziemlich wörtlich zu nehmen. O
Wörtlich in der Wirklichkeit des Gesagten - ja. - Oder anders: In der A+E-Geschichte wird etwas metaphorisch/mythisch/chiffriert/ .... gesagt, was selbst nicht Historie ist, aber auf die Historizität seiner Wirklichkeit verweist - konkret: Es gab den ersten Menschen irgendwann in der Evolution, mit dem sich der Übergang von bewusstlos in bewusst vollzogen hat - und wenn es nur in kleinen Quanten war.

Münek hat geschrieben:"Die Evolutionstheorie ist im Labor nicht nachstellbar und deswegen letztlich nach den heutigen wissenschaftlichen Kriterien nicht beweisbar."
Das klingt eher nach einem wissenschafts-kritischen Satz in Zeiten geradezu religiös verehrter Wissenschaft. - Du solltest Dich mal mit LEsch unterhalten, der sicherlich nicht im Verdacht steht, irgendein "geistiger Heini" zu sein - er sagt Ähnliches - aus purer Disziplin, um den einen oder anderen Kollegen ab und an zurückzupfeifen.

Münek hat geschrieben:In dem im Jahr 2005 in der "New York Times" veröffentlichen Artikel des Kardinals Schönborn heißt es dann auch bezeichnenderweise: "Die Evolution im Sinne einer gemeinsamen Abstammung (aller Lebewesen) kann wahr sein, aber die Evolution im neodarwinistischen Sinne - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion - ist es nicht. Jedes Denksystem, das die überwältigende Evidenz für einen Plan in der Biologie leugnet oder wegzuerklären versucht, ist Ideologie, nicht Wissenschaft."
Da hat Schönborn im Großen und Ganzen recht - aber dazu muss man ihn erst mal verstehen.

Letztlich läuft es darauf raus, dass die Wissenschaft beobachten und beschreiben kann, aber keine Schlussfolgerungen ziehen sollte, die den eigenen methodischen Horizont überschreiten - ganz wie bei der HKM.

Münek hat geschrieben: Die Diskrepanz zwischen Deiner eigenwilligen Interpretation und der Auslegung im KKK ist viel zu groß.
Kann vorkommen, ist aber in der Regel nicht so. - Glaube mir, dass ich schon einige Gespräche über solche Themen mit katholischen Theologen geführt habe, die Hans und nicht Hänschen waren. - Da gab es durchaus gegenseätzliche Auffassungen, aber sie wurden auf gleichem Niveau ausgefochten - man hat sich also verstanden. - Mach Dir da mal keine Sorgen.

Münek hat geschrieben:Absolut daneben - der Homo sapiens kannte weder einen Gott Jahwe, ...
Sorry - aber was Du da sagst, macht deprimierend überdeutlich, dass Du nicht kapiert hast, worum es hier geht.

Münek hat geschrieben:Die Menschen, die 200 000 Jahre und mehr vor dem Stammelternpaar Adam und Eva lebten, haben mit dem biblischen Sündenfall nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Du irrst Dich gewaltig.
Nee - da irre ich mich nicht, weil mir ein solcher Blödsinn nicht in den Sinn käme.

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#503 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Do 19. Jan 2017, 23:46

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:seine angeblichen Begründungen waren mangels Tiefgang leicht zu verstehen...
Da bist Du mir voraus, Du Genie.
So wie ich Dich einschätze, bin ich mir sicher, dass Du den Beitrag dieses Theologen nicht durchgelesen, sondern nur seine vielen (unpassenden) Bibelstellen rausgeschrieben hast.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Entscheidend ist, dass Paulus und auch Jesus nachweislich von der Geschichtlichkeit der in der Schrift überlieferten Urgeschichte und den dort agierenden Personen ausgingen (historische Wahrheit).
Sie gingen von der WIRKLICHKEIT der Urgeschichte aus - nicht von der Historizität.
Was soll dieses unsachliche Geschwurbel? Natürlich gingen Jesus, Paulus, ihre Zeitgenossen und später auch die katholische Kirche von der historischen Wirklichkeit der überlieferten Geschichten als tatsächlich geschehene Ereignisse aus.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Folgt man den obigen Zitaten aus dem KKK, scheint die katholische Kirche die in der Genesis geschilderten Ereignisse ziemlich wörtlich zu nehmen. O
Wörtlich in der Wirklichkeit des Gesagten - ja. - Oder anders: In der A+E-Geschichte wird etwas metaphorisch/mythisch/chiffriert/ .... gesagt, was selbst nicht Historie ist, aber auf die Historizität seiner Wirklichkeit verweist
Höre doch auf mit Deinem unsäglichen Herumgeeiere. Die katholische Kirche hat doch mit Deinem "Chiffren-Gedöns" überhaupt nichts am Kopf. Nimm doch einfach die leicht verständlichen Ausführungen im KKK zur Kenntnis.

closs hat geschrieben:konkret: Es gab den ersten Menschen irgendwann in der Evolution, mit dem sich der Übergang von bewusstlos in bewusst vollzogen hat - und wenn es nur in kleinen Quanten war.
Das mag ja sein. Nur hatte der Homo sapiens vor 200 000 Jahren weder was mit Jahwe noch mit dem Sündenfall zu tun. Darum geht es doch! Der angebliche biblische Sündenfall fand doch erst schlappe 197 000 Jahre später statt. Vorher trat auch Jahwe Elohim nicht in Erscheinung.

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#504 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Fr 20. Jan 2017, 00:28

Münek hat geschrieben:So wie ich Dich einschätze, bin ich mir sicher, dass Du den Beitrag dieses Theologen nicht durchgelesen
SChon gelesen - ich fand ihn nicht super-stark, aber immerhin ein Beleg für die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen zu diesen Themen.

Münek hat geschrieben:Was soll dieses unsachliche Geschwurbel?
Typisch - Du hast meine Aussage tatsächlich nicht verstanden, weil Du vermutlich derart heutig und anthropozentrisch urteilst und deren Verhältnis zu "dem, was der Fall ist" nach heutigen Kriterien beurteilst. - Lass einfach für einen Moment mal das Wort "historisch" weg und konzentriere Dich auf "Für Jesus/Paulus stand die inhaltliche Realität der Genesis im Vordergrund".

Wenn Du das hast sacken lassen, kann man fragen, warum man damals "inhaltliche Realität" nicht wie heute (unter aufgeklärten Menschen) unterscheidet in "historisch-real" und "geistig-real". - Die Antwort der Kulturgeschichtler dazu kenne ich auch nicht genau, aber sie wird möglicherweise darauf hinauslaufen, dass man damals - wie übrigens Kinder heute auch - Wirklichkeit als solche in dern Vordergrund stellen und sich keine Gedanken um solche Unterscheidungen in "historisch" und "geistig" machen.

Unter historisch-kritischen Gesichtspunkten hast Du recht - aber dieser Gesichtspunkt ist für eine Beurteilung solcher Fragestellungen nicht geeignet.

Münek hat geschrieben: Die katholische Kirche hat doch mit Deinem "Chiffren-Gedöns" überhaupt nichts am Kopf.
Hast Du schon mal das Wort "Offenbarung" gehört?

Münek hat geschrieben:Nimm doch einfach die leicht verständlichen Ausführungen im KKK zur Kenntnis.
Und da steht, dass im Text der Genesis der Eintritt der "Sünde" in die Welt durch die ersten Menschen (= Wesen, die bewusstseins-fähig sind) gekommen ist - diese Aussage ist ontologisch vollkommen richtig.

Münek hat geschrieben:Nur hatte der Homo sapiens vor 200 000 Jahren weder was mit Jahwe noch mit dem Sündenfall zu tun. Darum geht es doch!
NEIN. - Darum geht es NICHT, weil ein solcher Bezug so was von albern ist, dass man erst mal draufkommen muss, dass man so denken kann.

A+E bildet das ab, was mit dem ersten Menschen (= das erste Wesen auf ERden, das bewusst war - "und ihre Augen klärten sich") passiert ist - egal ob vor 3.000 oder 30.000 oder 300.000 oder 3.000.000 Jahren.

Münek hat geschrieben:Der angebliche biblische Sündenfall fand doch erst schlappe 197 000 Jahre später statt.
Nein - die mythische Niederlegung dieses Geschehens fand 197.000 Jahre später statt. - Hältst Du die RKK für so belämmert, dass sie die Evolutions-Theorie anerkennt und gleichzeitig den Beginn des Menschen auf irgendwann um die 3.000 v.Chr. ansetzt?

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#505 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Fr 20. Jan 2017, 00:35

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Die Evolutionstheorie ist im Labor nicht nachstellbar und deswegen letztlich nach den heutigen wissenschaftlichen Kriterien nicht beweisbar."
Das klingt eher nach einem wissenschafts-kritischen Satz in Zeiten geradezu religiös verehrter Wissenschaft.
Das klingt eher so, dass die Katholische Kirche - entgegen Deiner Auffassung - die Evolutionstheorie eben nicht "problemlos" anerkennt.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:In dem im Jahr 2005 in der "New York Times" veröffentlichen Artikel des Kardinals Schönborn heißt es dann auch bezeichnenderweise: "Die Evolution im Sinne einer gemeinsamen Abstammung (aller Lebewesen) kann wahr sein, aber die Evolution im neodarwinistischen Sinne - ein zielloser, ungeplanter Vorgang zufälliger Veränderung und natürlicher Selektion - ist es nicht. Jedes Denksystem, das die überwältigende Evidenz für einen Plan in der Biologie leugnet oder wegzuerklären versucht, ist Ideologie, nicht Wissenschaft."
Da hat Schönborn im Großen und Ganzen recht - aber dazu muss man ihn erst mal verstehen.
Das klingt eher so, dass die Katholische Kirche - entgegen Deiner Auffassung - die Evolutionstheorie eben nicht "problemlos" anerkennt.

closs hat geschrieben:Letztlich läuft es darauf raus, dass die Wissenschaft beobachten und beschreiben kann, aber keine Schlussfolgerungen ziehen sollte, die den eigenen methodischen Horizont überschreiten - ganz wie bei der HKM.
Meines Wissens spielt die Existenz oder Nichtexistenz eines lenkenden Schöpfergottes in der Evolutionstheorie überhaupt keine Rolle. Kurz: Eine transzendente Göttergestalt findet in ihr weder eine positive noch eine negative Erwähnung.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Die Diskrepanz zwischen Deiner eigenwilligen Interpretation und der Auslegung im KKK ist viel zu groß.
Kann vorkommen, ist aber in der Regel nicht so. - Glaube mir, dass ich schon einige Gespräche über solche Themen mit katholischen Theologen geführt habe, die Hans und nicht Hänschen waren. - Da gab es durchaus gegenseätzliche Auffassungen, aber sie wurden auf gleichem Niveau ausgefochten - man hat sich also verstanden. - Mach Dir da mal keine Sorgen.
Es geht nicht um die Auffassung einzelner Theologen, mit denen Du Dich schon mal ausgetauscht hast, sondern um die Diskrepanz zwischen Deinen eigenwilligen Interpretationen der Sündenfall-Geschichte und den anderslautenden Ausführungen im "Katholischen Katechismus" zu diesem Thema.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Absolut daneben - der Homo sapiens kannte weder einen Gott Jahwe, ...
Sorry - aber was Du da sagst, macht deprimierend überdeutlich, dass Du nicht kapiert hast, worum es hier geht.
Du solltest nicht in Depressionen verfallen, sondern mal Dein persönliches Glaubenskonstrukt auf Plausibilität und Evidenz hinterfragen.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Menschen, die 200 000 Jahre und mehr vor dem Stammelternpaar Adam und Eva lebten, haben mit dem biblischen Sündenfall nun wirklich überhaupt nichts zu tun. Du irrst Dich gewaltig.
Nee - da irre ich mich nicht, weil mir ein solcher Blödsinn nicht in den Sinn käme.
Du hast aber geschrieben, dass was im A+E-Mythos glasklar beschrieben worden ist, dem entspricht, was vor 200 000 Jahren erstmals im Gehirn eines Menschen passiert ist: Die bewusste Selbstspiegelung und Eigen-Bewusstseins-Orientierung. Der Sündenfall bestand aber laut Genesis und dem "Katholischem Katechismus" darin, dass sich dass Stammelternpaar Adam und Eva unter Einflüsterung eines gefallenen Engels dem Gebot Gottes widersetzt hatte und damit für ihren Tod und den ihrer Nachkommen per Erbsünde verantwortlich war.

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#506 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von closs » Fr 20. Jan 2017, 01:17

Münek hat geschrieben:Das klingt eher so, dass die Katholische Kirche - entgegen Deiner Auffassung - die Evolutionstheorie eben nicht "problemlos" anerkennt.
Immer dasselbe: Sie erkennt wissenschaftliche Beobachtungen an, nicht aber unbedingt deren Interpretationen.

Münek hat geschrieben:Meines Wissens spielt die Existenz oder Nichtexistenz eines lenkenden Schöpfergottes in der Evolutionstheorie überhaupt keine Rolle.
Eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee-ben. - :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: ------------------------- Genau deshalb erkennt sie die RKK doch auf dieser wissenschaftlichen Ebene an.

Münek hat geschrieben:den anderslautenden Ausführungen im "Katholischen Katechismus" zu diesem Thema
Du hast die Ausführungen des KKK nicht verstanden - es ist nicht kreationistisch = A+E lebten vor 5000 Jahren gemeint.

Münek hat geschrieben:Die bewusste Selbstspiegelung und Eigen-Bewusstseins-Orientierung
Evolutions-technisch gesehen der Beginn davon - richtig.

Münek hat geschrieben:Der Sündenfall bestand aber laut Genesis und dem "Katholischem Katechismus" darin, dass sich dass Stammelternpaar Adam und Eva unter Einflüsterung eines gefallenen Engels dem Gebot Gottes widersetzt hatte und damit für ihren Tod und den ihrer Nachkommen per Erbsünde verantwortlich war.
Das ist die Umsetzung in der Bibel. - Meinst Du, diese Umsetzung ist ein historischer Bericht: "Hänsel und Gretel trafen sich am 12.4.1867 im Wald. ... etc. ..... am 17.5.1867 verließen sie in wieder". ---???--- Meinst Du, das alles hat keinen tieferen Sinn?

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#507 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Fr 20. Jan 2017, 01:20

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:So wie ich Dich einschätze, bin ich mir sicher, dass Du den Beitrag dieses Theologen nicht durchgelesen
SChon gelesen - ich fand ihn nicht super-stark, aber immerhin ein Beleg für die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen zu diesen Themen.
Nachdem ich diesen "wissenschaftlichen Beitrag" kritisch gelesen habe, bleibe ich bei meiner These, dass es in der Bibel keinerlei Anhaltspunkte für die "Unbefleckte Empfängnis Marias" sowie deren "Leibliche Aufnahme in den Himmel" gibt. Eine reine Erfindung der katholischen Kirche.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Was soll dieses unsachliche Geschwurbel?
Typisch - Du hast meine Aussage tatsächlich nicht verstanden, weil Du vermutlich derart heutig und anthropozentrisch urteilst und deren Verhältnis zu "dem, was der Fall ist" nach heutigen Kriterien beurteilst.
Sollte es etwas außerhalb unseres Wahrnehmungsbereiches geben, können wir darüber nichts wissen und nichts sagen. Deshalb ist wenig sinnvoll, wenn Du immer wieder "auf das, was der Fall ist" hinweist. Es ist ein nichtssagender Spruch ohne Inhalt.

closs hat geschrieben:Lass einfach für einen Moment mal das Wort "historisch" weg und konzentriere Dich auf "Für Jesus/Paulus stand die inhaltliche Realität der Genesis im Vordergrund".
Sie waren davon überzeugt, dass sich die überlieferten Geschichten (Paradies, Sündenfall, Turmbau zu Babel, Sintflut, Vernichtung von Sodom und Gomorra) tatsächlich so wie beschrieben ereignet hatten. Das ist doch sonnenklar.

closs hat geschrieben:Wenn Du das hast sacken lassen, kann man fragen, warum man damals "inhaltliche Realität" nicht wie heute (unter aufgeklärten Menschen) unterscheidet in "historisch-real" und "geistig-real".
Weder unterschieden die Menschen früher noch heute zwischen "historisch real" und "geistig real", wenn es um tatsächliche Geschehnisse geht. Was bringt es mir, wenn ich die "Schlacht im Teuteburger Wald" als geistig-real, aber als historisch unreal oder umgekehrt betrachte? Das ist doch Unsinn. In welcher Welt lebst Du eigentlich?

closs hat geschrieben:Unter historisch-kritischen Gesichtspunkten hast Du recht - aber dieser Gesichtspunkt ist für eine Beurteilung solcher Fragestellungen nicht geeignet.
Nö - da ist sogar Ratzinger entschieden anderer Meinung. Ohne Geschichtlichkeit fehlt dem Christentum das Fundament.

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#508 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Fr 20. Jan 2017, 01:41

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Die katholische Kirche hat doch mit Deinem "Chiffren-Gedöns" überhaupt nichts am Kopf.
Hast Du schon mal das Wort "Offenbarung" gehört?
Klar - Gott offenbart sich in der Geschichte. Wo sonst? :thumbup:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nimm doch einfach die leicht verständlichen Ausführungen im KKK zur Kenntnis.
Und da steht, dass im Text der Genesis der Eintritt der "Sünde" in die Welt durch die ersten Menschen (= Wesen, die bewusstseins-fähig sind) gekommen ist - diese Aussage ist ontologisch vollkommen richtig.
Der KKK spricht von dem biblischen Stamm-Elternpaar Adam und Eva. Rechnet man biblisch zurück, lebten sie vor ca. 6000 Jahren.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nur hatte der Homo sapiens vor 200 000 Jahren weder was mit Jahwe noch mit dem Sündenfall zu tun. Darum geht es doch!
NEIN. - Darum geht es NICHT, weil ein solcher Bezug so was von albern ist, dass man erst mal draufkommen muss, dass man so denken kann. A+E bildet das ab, was mit dem ersten Menschen (= das erste Wesen auf ERden, das bewusst war - "und ihre Augen klärten sich") passiert ist - egal ob vor 3.000 oder 30.000 oder 300.000 oder 3.000.000 Jahren.
Im "Katechismus der Katholischen Kirche" wird es anders dargestellt. Vor 200 000 Jahren gab es keinen Verstoß gegen ein göttliches Gebot und damit auch keinen Sündenfall.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der angebliche biblische Sündenfall fand doch erst schlappe 197 000 Jahre später statt.
Nein - die mythische Niederlegung dieses Geschehens fand 197.000 Jahre später statt. - Hältst Du die RKK für so belämmert, dass sie die Evolutions-Theorie anerkennt und gleichzeitig den Beginn des Menschen auf irgendwann um die 3.000 v.Chr. ansetzt?
Keine Ahnung, wie sie das in die Reihe kriegt. Soll nicht mein Problem sein. Vielleicht schafft sie es ja mal, den Begriff "Evolution" in ihrem Katechismus unterzubringen und das Stamm-Elternpaar Adam und Eva sowie den Teufel als unhistorisch zu streichen.

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#509 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Münek » Fr 20. Jan 2017, 02:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das klingt eher so, dass die Katholische Kirche - entgegen Deiner Auffassung - die Evolutionstheorie eben nicht "problemlos" anerkennt.
Immer dasselbe: Sie erkennt wissenschaftliche Beobachtungen an, nicht aber unbedingt deren Interpretationen.
Welche übergriffigen Interpretationen beinhaltet die Evolutionstheorie?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Meines Wissens spielt die Existenz oder Nichtexistenz eines lenkenden Schöpfergottes in der Evolutionstheorie überhaupt keine Rolle.
Eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee-ben. - :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: :idea: ------------------------- Genau deshalb erkennt sie die RKK doch auf dieser wissenschaftlichen Ebene an.
Lies noch mal den von mir zitierten Satz vom Papst Benedikt XVI. Da kann doch von Anerkennung nun wirklich keine Rede sein.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:den anderslautenden Ausführungen im "Katholischen Katechismus" zu diesem Thema
Du hast die Ausführungen des KKK nicht verstanden.
Da gibt es nichts misszuverstehen. Lies einfach mal konzentriert nach.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die bewusste Selbstspiegelung und Eigen-Bewusstseins-Orientierung
Evolutions-technisch gesehen der Beginn davon - richtig.
Was soll das mit einem sündhaften Verstoß gegen ein Gebot des Gottes Jahwe zu tun haben? Der Homo sapiens kannte diesen Gott nicht.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Sündenfall bestand aber laut Genesis und dem "Katholischem Katechismus" darin, dass sich dass Stammelternpaar Adam und Eva unter Einflüsterung eines gefallenen Engels dem Gebot Gottes widersetzt hatte und damit für ihren Tod und den ihrer Nachkommen per Erbsünde verantwortlich war.
Das ist die Umsetzung in der Bibel. - Meinst Du, diese Umsetzung ist ein historischer Bericht.
Für mich ist der Genesisbericht ein Mythos. Für Jesus, Paulus, ihre Zeitgenossen und später für die katholische Kirche war er überhaupt kein Mythos, sondern ein sich tatsächlich ereignetes Geschehen in Raum und Zeit. Niedergeschrieben von göttlich inspirierten Menschen, die sich laut KKK Jahwe extra dafür ausgesucht hatte. Bitte nachlesen!

closs hat geschrieben:: "Hänsel und Gretel trafen sich am 12.4.1867 im Wald. ... etc. ..... am 17.5.1867 verließen sie in wieder". ---???--- Meinst Du, das alles hat keinen tieferen Sinn?
JA. Das hat in der Tat keinen Sinn.

Pluto
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#510 Re: Alles Teufelszeug? V

Beitrag von Pluto » Fr 20. Jan 2017, 08:24

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Kannst du mir sagen, wo die Wissenschaft die Evolutionstheorie weltanschaulich interpretiert?
Da, wo sie meint, die RKK würde mit ihrer Weltanschauung in die WISSENSCHAFTLICHE Autonomie der ET eingreifen.
Vor oder nach dem die Kirche die ET mit ihren Lenkungsvorstellungen verunstaltet hat.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Die rkK setzt die Existenz eines lenkenden Schöpfers voraus.Dies tut sie, obwohl es keinen einzigen Beleg dafür gibt.
Erstens kann sie es geistig sehr gut begründen,
Begründen (nach hermeneutischer Art) genügt in einer wissenschaftlichen Theorie nicht. Es müssen schon Fakten und Beobachtungen sein.

closs hat geschrieben:zweitens ist es für Wissenschaft irrelevant, ob man weltanschaulich über der ET einen lenkenden Schöpfer setzt oder nicht - wissenschaftlich macht es keinen Unterschied.
Es ist für die Wissenschaft sogar SEHR relevant, ob die Theorie von der Kirche übernommen wird, oder ob sie die Theorie mit aus der Luft gegriffenen Vorstellungen, verunstaltet.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum besteht die rkK eine wissenschaftliche Theorie mit ihrer ideologischen Weltanschauung zu verdrehen?
Das tut sie nicht. - Sie greift in den wissenschaftlichen Bereich der ET nicht ein.
Das siehst du falsch. Sie will unbedingt ihre Lenkungsvorstellungen dort einbringen, wo sie erstens nicht benötigt werden, und es zweitens dafür keine Belege gibt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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