Tyrion hat geschrieben:Ob man ihn aber wirklich trifft, ist damit zu hinterfragen
So ist es. - Die Demütigen unter den Christen tun dies im "Gebet" um die "Unterscheidung der Geister".
Tyrion hat geschrieben:Dann würden sich so viele Dinge, bis hin zu den Bomben von Islamisten, vermeiden lassen.
Richtig - es gibt sehr viel Böses in den Religionen - gerade deshalb, weil das Böse seine Tröge beim Guten sucht.
Tyrion hat geschrieben:Wer entscheidet, dass man auf der richtigen Spur ist (usw.).
Für den Menschen objektiv nicht entscheidbar - man muss ständig aufrichtig dranbleiben. - Es ist immer irgendwo offen.
Tyrion hat geschrieben:Wer buchstabengetreu glaubt, muss das ja nicht.
Da ist leider was dran. - Ich verrate Dir mal was: Wenn es nach mir ginge, wäre Theologie eine Disziplin für ganz wenige - es tut nicht gut, wenn Hinz und Kunz theologisches Halbzeug denken. - Es würde reichen, wenn man die Menschen ihren Drang zum Guten ungestört leben könnten - sie wissen es selbst am besten, WENN sie nicht versaut sind.
Leider hat "Aufklärung" in DEM Sinn, dass jeder glaubt, seine Sau durchs Dorf treiben zu sollen ("Meinungs-Gesellschaft"), vieles an guten Instinkten verdunkelt. - Da es nun aber nun mal so ist, muss man sich damit auch auseinandersetzen - zurückdrehen lässt es sich nicht.
Tyrion hat geschrieben:eder nähert sich in seiner Religion "Gottes Willen" an, aber die meisten müssten rein statistisch irren, wenn es nur einen Gott geben sollte.
Nee - das ist anders. - Jeder Mensch steht "heilsgeschichtlich" auf unterschiedlicher Stufe zu dem, was wahr ist, und versucht es aus seiner Perspektive zu verstehen - da kommen dann unterschiedliche Chiffren zum Selben raus. - Konkret: Ein Kind, für das "Gott" ein alter Mann mit Bart ist, meint auf seine Weise dasselbe wie der theologische Intellektuelle, für den "Gott" die Aufhebung der Dialektik ist. - Vergleicht man es untereinander, ist es vollkommen unterschiedlich.
Tyrion hat geschrieben:Inwiefern ist der text der Bibel durch die damaligen Gesellschaftsformen und -Gepflogenheiten eingefärbt, was nichts mit Gottes Wille zu tun hätte?
Auch das kann man (mühsam) halbwegs rauskriegen - aber Dein Ansatz ist wirklich gut, aber echt schwierig. - Beispiele:
Was hat ein Satz aus dem Mund von meinetwegen David zu bedeuten, den er ersichtlich selber nicht versteht? - Ist dieser Satz trotzdem wahr, selbst wenn ihn David durch seine Handlungen entstellt? - Oder: Wann sind Aussagen, die man "Gott" zuordnet, wirklich göttlich und wann werden sie ihm untergeschoben? - Etc.
Tyrion hat geschrieben:Und wer entscheidet, welche Antwort die richtige ist?
Gott - jedenfalls nicht wir Menschen. - Und wenn Du das Wort "Gott" nicht verwenden willst: Der Satz "Der Mensch ist nur der Wahrheit verpflichtet" tut es auch.