Homosexualität und Christsein

Rund um Bibel und Glaube
Novas
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#751 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Novas » Do 12. Jan 2017, 08:38

ThomasM hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:@ThomasM
Bei der Durchsicht meiner hiesigen Unterlagen habe ich festgestellt, dass du der mir immer sowohl Unbarmherzigkeit-Lieblosigkeit-Gnadenlosigkeit usw-usw-usw laufend unterstellt
Man muss eben die Wahrheit sagen.
Und wer so stark auf äußere Gesetzlichkeit konzentriert ist, wie du, kann keine besondere Emphatie haben, geschweige denn Liebe für seine Feinde empfinden. Du agierst eben ganz im Sinne der Pharisäer, der Sinn der Mission Jesu ist an dir verloren

Ja. Dann stimmt in diesem Falle eben der Satz Jesu: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun". Die Pharisäer hatten tatsächlich fromme und ihrer Überzeugung nach gute Absichten, wie vermutlich auch Hemul. Das Problem ist eben - und das ist die entscheidende Offenbarung des Neuen Testaments - dass die ganzen Gesetze nichtig sind, wenn sie nicht ins Herz eingehen.
Wenn es nur um Gesetze ginge könnten wir die Bibel auch links liegen lassen und uns mit dem bürgerlichen Gesetzbuch begnügen.

Hölle - das ist für Jesus eben dieser Zustand kalter Lieblosigkeit, die es schafft, die Armut anderer, womöglich bei allem frommen Sprechen von Gott und bei aller moralisch-juristischen Korrektheit, einfach zu übersehen; das ist der Zustand, in dem Menschen sich eingerichtet haben, ohne daß ihnen noch irgend etwas zu fehlen scheint; und doch fehlt ihnen alles: Menschlichkeit, Wärme, Barmherzigkeit. Solche Menschen «kommen» nicht in die «Hölle», sie leben in der Hölle, ohne es zu merken.
Eugen Drewermann, Jesus von Nazareth, Befreiung zum Frieden

Bei Jesus geht es also um etwas ganz anderes: die innere Transformation des menschlichen Wesens. Fromm reden kann jeder lernen, doch was bringt das, wenn es nur eine Maske ist.

"Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben!" (Joh 10,10)

Leben, nicht nur Gesetz.

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Janina
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#752 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Janina » Do 12. Jan 2017, 09:44

Novalis hat geschrieben:Die Pharisäer hatten tatsächlich fromme und ihrer Überzeugung nach gute Absichten, wie vermutlich auch Hemul. Das Problem ist eben - und das ist die entscheidende Offenbarung des Neuen Testaments - dass die ganzen Gesetze nichtig sind, wenn sie nicht ins Herz eingehen.
Und genau das macht beide zu den größten Schwachmaten.

Hemul
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#753 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Hemul » Do 12. Jan 2017, 10:50

Hemul hat geschrieben:Bei der Durchsicht meiner hiesigen Unterlagen habe ich festgestellt, dass du der mir immer sowohl Unbarmherzigkeit-Lieblosigkeit-Gnadenlosigkeit usw-usw-usw laufend unterstellt
ThomasM hat geschrieben:Man muss eben die Wahrheit sagen.
Und wer so stark auf äußere Gesetzlichkeit konzentriert ist, wie du, kann keine besondere Emphatie haben, geschweige denn Liebe für seine Feinde empfinden. Du agierst eben ganz im Sinne der Pharisäer, der Sinn der Mission Jesu ist an dir verloren.
Wie gewohnt in alter Manier außer Spesen (Verleumdungen) nix gewesen. :thumbdown: Apropos der Mission Jesu. Was macht eigentlich deine Klinkenallergie? Hat diese sich bei dir schon gebessert? Was mag bei dir der Grund dafür sein, dass du nachfolgend aber immer noch den stummen Wiener Sängerknaben mimst? :roll:
ThomasM hat geschrieben:Das Thema war ausreichend diskutiert, deine Interpretation der entsprechenden Texte habe ich zur Kenntnis genommen und ich habe sogar geschrieben, dass ich die Interpretation der ZJ besser finde als die klassisch katholische Interpretation. Was nichts daran ändert, dass deine Aussagen Interpretationen der Texte sind.
Wenn du die Interpretation der ZJ (welche? :roll: ) gut findest schreibe nach Selters-die werden sich freuen. Aber damit hast du mir aber immer noch nicht meine folgende Frage beantwortet:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 10#p231191
ThomasM hat geschrieben: Nach Hemuls eigener Interpretation werden die, die nicht im Buch des Lebens stehen, nichts erleiden, sondern schlicht und einfach vergehen / sterben.
Und jetzt meine leider immer noch nicht beantwortete Frage an dich:
Hemul hat geschrieben:Wenn jene die nicht im Buche des Lebens stehen beim 2. oder endgültigen Tod
nach deiner Ansicht nicht schlicht und einfach vergehen sollen. Was für eine Todesart steht ihnen dann aber bevor? Welche Qualen müssen diese Sünder denn erleiden? :roll:
Lass bitte dein stupides Ablenkungsmanöver u. beantworte mir endlich meine einfache Frage,
Zuletzt geändert von Hemul am Do 12. Jan 2017, 11:00, insgesamt 3-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#754 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Do 12. Jan 2017, 10:57

Zeus hat geschrieben:zitiert: "Sünde ist ein religiös konnotierter Begriff. Im christlichen Verständnis bezeichnet er den unvollkommenen Zustand des von Gott getrennten Menschen und seine falsche Lebensweise (d. h. das Übertreten von oder Herausfallen aus der göttlichen Gesetzesordnung)."(WIKI)
Das ist beschreibend richtig, sagt aber nichts über den Hintergrund aus.

Zeus hat geschrieben:Lass hören, werter closs!
Schon oft gesagt, deshalb hier nur in Stichworten:

Das Christentum (und andere Kulturen) geht davon aus, dass der Mensch aus einer Einheit kommt ("Gott") und wieder dorthin geht ("Tod"). - DIese Einheit ist getrennt durch "das Hineingeworfensein ins (Da-)Sein" (wie es Philosophen nennen) - die Bibel chiffriert dies mit "Sündenfall". - Dieser "Sündenfall" ist ein Fall in die "Sünde". - Wobei "Sünde" im Grunde etwas anderes ist als das, was man landläufig damit meint: Nicht "was man entscheidet", sondern "was als Natürliches IST".

Zurückzuführen ist diese "Sünde" auf die notwendige Trennung von "Einheit" ("Gott") und "Trennung", durch welche ein anthropozentrisches System neben dem theozentrischen System entsteht ("Gott" contra "Ich"). Ziel der sogenannten "Heilsgeschichte" ist nun, dieses "Ich" aufzuheben in "Gott". - "Aufheben" heißt dabei nicht "vernichten", sondern "erkennend einbinden". - Dies ist in der Praxis nicht möglich - und das weiss "Gott" (und die RKK auch).

"Sünde" ist somit alles, was diesem "erkennenden Einbinden" in "Gott" widerspricht - und dazu gehören mindestens 5 Millionen Sachen, darunter auch HS. - Dazu gehört aber auch Lügen, Stehlen, Promiskuität, absichtliche Vermeidung von Familien-Gründung in einer heterosexuellen Beziehung, Völlerei, etc, etc. etc. - Insofern ist es nur EIN Punkt, dass auch HS dazu gehört. - Kein Grund zur Aufregung.

Mit dem Menschenbild selbst hat dies nichts zu tun: JEDER Mensch ist vor Gott "gerechtfertigt": Ob Kindermörder oder Familienvater oder HS oder Pilzesammler oderoderoder.

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#755 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Pluto » Do 12. Jan 2017, 12:59

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:zitiert: "Sünde ist ein religiös konnotierter Begriff. Im christlichen Verständnis bezeichnet er den unvollkommenen Zustand des von Gott getrennten Menschen und seine falsche Lebensweise (d. h. das Übertreten von oder Herausfallen aus der göttlichen Gesetzesordnung)."(WIKI)
Das ist beschreibend richtig, sagt aber nichts über den Hintergrund aus.
Vermutlich weil der Hintegrund ein frei erfundener Mythos ist.

closs hat geschrieben:Zurückzuführen ist diese "Sünde" auf die notwendige Trennung von "Einheit" ("Gott") und "Trennung", durch welche ein anthropozentrisches System neben dem theozentrischen System entsteht ("Gott" contra "Ich").
Das Wort Sünde wird 4-500 mal in der Bibel erwähnt, aber nirgendwo steht, was von "Trennung".

closs hat geschrieben:Ziel der sogenannten "Heilsgeschichte" ist nun, dieses "Ich" aufzuheben in "Gott". - "Aufheben" heißt dabei nicht "vernichten", sondern "erkennend einbinden". - Dies ist in der Praxis nicht möglich - und das weiss "Gott" (und die RKK auch).
Das ist hegelsche Dialektik. Mit anderen Worten eine spät hinzugedichtete Erfindung. Auf keinen Fall ist das biblisch.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#756 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von ThomasM » Do 12. Jan 2017, 13:20

Hemul hat geschrieben: Wenn jene die nicht im Buche des Lebens stehen beim 2. oder endgültigen Tod
nach deiner Ansicht nicht schlicht und einfach vergehen sollen. Was für eine Todesart steht ihnen dann aber bevor? Welche Qualen müssen diese Sünder denn erleiden? :roll:
Das ist Sache Gottes. Ich persönlich hoffe und bete, dass alle Menschen im Buch des Lebens zu finden sind.
Du nicht?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#757 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Do 12. Jan 2017, 13:36

Pluto hat geschrieben:Vermutlich weil der Hintegrund ein frei erfundener Mythos ist.
Zu diesem Schluss kann man kommen, wenn man weltanschaulich woanders hin guckt.

Pluto hat geschrieben:Das Wort Sünde wird 4-500 mal in der Bibel erwähnt, aber nirgendwo steht, was von "Trennung".
Die Trennung steht in der Genesis - alles anders ist Folge davon. - Wenn jemand Lungenkrebs hat und hustet, findet man im Wort "husten" auch keinen Hinweis auf "Lunge" - aber es kommt davon.

Pluto hat geschrieben:Das ist hegelsche Dialektik. Mit anderen Worten eine spät hinzugedichtete Erfindung. Auf keinen Fall ist das biblisch.
Doch. - Denn es ist keine "Er-Findung", sondern "Findung". - Mit anderen Worten: Hegel erklärt etwas mit einem ausformulierten System ("Dialektik"), was es schon ewig gibt. - Die Schwerkraft gab es auch schon, bevor man sie physikalisch beschreiben konnte. - Die Relativitäts-Theorie ist ebenfalls keine "Erfindung", sondern eine "Findung".

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#758 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von SilverBullet » Do 12. Jan 2017, 14:49

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ich brauche hierfür kein Recht in Anspruch zu nehmen.
Es reicht schon, wenn Du das anderen auch zugestehst.
OK, ich gestehe den „Gläubigen“ zu, bei „Bewertung/Idealvorstellung/Vorurteilen in Bezug auf Homosexualität“ den Mund zu halten und kein Recht in Anspruch zu nehmen, genau wie ich das mache – kein Problem.
Das Problem wird sich jedoch automatisch wieder ergeben, denn die „Gläubigen“ werden den Mund nicht halten können und ihren Vorurteile freien Lauf lassen. :-)

closs hat geschrieben:Kein echter Christ diskriminiert Homosexuelle in ihrem Wert.
Ach ja stimmt, das „lustige Echtheitsspielchen“ hat noch gefehlt :-)

Ich finde es echt toll, dass du über eine Methode verfügst, wie man „echte Christen“ identifizieren kann bevor Missbrauchsfälle geschehen.
Oh nein, das geht ja nicht – dafür taugt das „sprituell-geistige Hineinfühlen“ nicht, mit dem doch „so sehr überzeugend“ die „Schlechtigkeit der homosexuellen Handlung“ entdeckt werden können soll.

(mir fällt schon wieder das Wort „Scheinheiligkeit“ ein)

closs hat geschrieben:Leider habe ich die Aussagen nicht parat, die jemand mal von Ratzinger eingestellt - eine einzige Liebeserklärung auch und expressis verbis an die Homosexuellen.
Schau dir den Video-Link von „lovetrail“ an.
Der „Schreier“ dort blökt immer mal wieder etwas von „damit ihr es richtig versteht, ich habe euch alle lieb“ :-)
Er macht dies, weil ihm die antiken Sünden-Konsequenz-Vorstellungen selbst etwas „undiplomatisch“ vorkommen – es muss ja der Schein gewahrt werden.

Das kann Ratzinger schon auch irgendwie – vielleicht nicht so gut, wie der „Schauspieler“ im Video, aber immerhin, das Prinzip, die Vorurteile mit dem Begriff „Liebe“ zu garnieren, scheint auch dem „fast noch irgendwie Papst“ bekannt zu sein.

closs hat geschrieben:Hier geht es um Grundsatzfragen, was "Sünde" eigentlich ist und warum auch HS dazu gehört. - Dazu gehört aber mehr als ideologisches Gepolter, sondern redliches und tiefes Nachdenken. - Entweder Du ziehst mit oder nicht.
„Sünde/Ungerechtigkeit/Verstoss/Schuld“ bestehen rein aus Zusammenhängen, die vom Menschen als „objekthafte Bedeutungen“ angesehen werden und in einer „konkreten Sünden-Bedeutungs-Situation“ beim „Gläubigen“ zu einem „Erlebnisverlauf“ führt (weil ihm Schuld suggeriert wurde).

Deine bisherige Ahnungslosigkeit den hierzu relevanten Fragen gegenüber, lässt mich nicht hoffen, dass du mit den Vorurteilen aus antiken Texten auch nur einen Millimeter weiter kommst.
Es ist nicht angebracht, in ein So-Tun-Als-Ob-Theater hineinzuspringen und antike Behauptungen mit Negativauswirkungen auf heutige Menschen, nachzuplappern.

Du weisst schlicht nicht, was ein Mensch ist, willst jedoch über „die Kompetenz zum Festlegen von Verhaltensauflagen“ für Bereiche verfügen, die dich nichts angehen.

closs hat geschrieben:Das Christentum (und andere Kulturen) geht davon aus, dass…
„Sünde" ist somit alles, was diesem "erkennenden Einbinden" in "Gott" widerspricht.
Wozu dieser Aufwand, du hast doch schon gesagt „entscheidend ist, was drin steht“.
„Das Christentum“ geht nur von einer Sache aus: „einem Buch“.

Du hast dich dafür entschieden, dass ein antikes Büchlein umfassende Relevanz haben soll.
Ich muss davon ausgehen, dass die Gründe hierfür im günstigsten Fall „witzig“ sind, mehr aber auch nicht.

Ich würde sagen:
das ist nichts, womit man angeben kann :-)

closs
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#759 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von closs » Do 12. Jan 2017, 15:29

SilverBullet hat geschrieben:Wozu dieser Aufwand, du hast doch schon gesagt „entscheidend ist, was drin steht“.
Korrekt: Allerdings hatte ich vergessen hinzuzufügen: Man muss es auch erkennen.

Wie auch immer: Auch dieser Beitrag von Dir lässt nicht im Geringsten erkennen, dass Du das geringste Interesse hättest, in solche Fragstellungen seriös einzutauchen. - Ich sehe keinen Ansatz, Dir auf irgendetwas Substantielles zu antworten, weil davon einfach nichts da ist.

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Zeus
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#760 Re: Homosexualität und Christsein

Beitrag von Zeus » Do 12. Jan 2017, 15:33

closs hat geschrieben:HS. - Dazu gehört aber auch Lügen, Stehlen, Promiskuität, absichtliche Vermeidung von Familien-Gründung in einer heterosexuellen Beziehung, Völlerei, etc, etc. etc. - Insofern ist es nur EIN Punkt, dass auch HS dazu gehört. - Kein Grund zur Aufregung.
HS ist kein frei gewählter Lebensstil sondern beruht auf genetischer Veranlagung von Menschen und anderen Tieren.
closs hat geschrieben:Kein echter Christ diskriminiert Homosexuelle in ihrem Wert
Du aber wagst es, HS und Lügen, Stehlen etc. zur selben Kategorie zu zählen.
Ein lustges Gemisch von Hypokrisie, Vorurteil und Unwissenheit.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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