Du meinst, die Atheisten werden von Gott belohnt, während andersherum die Gläubigen nach ihrem Tod noch etwas merken?Münek hat geschrieben:Nichtgläubige haben keinen Grund, Abwehrstrategien zu entwickeln und anzuwenden. Sollte definitiv feststehen, dass es Gott tatsächlich gibt, hätten Atheisten doch Spaß ohne Ende (wegen der winkenden Belohnung im ewigen Paradies). Sollte sich aber definitiv herausstellen, es gibt keinen Gott, wäre dies unzweifelhaft für alle Gläubigen eine beispiellose niederschmetternde traumatische Katastrophe.
Theodizee
#961 Re: Theodizee
#962 Re: Theodizee
Der Naturalismus postuliert keine absoluten, unhinterfragbaren Wahrheiten. Erst dann wäre er ideologisch.closs hat geschrieben:Doch - ein sich als alternativlos wähnender Naturalismus ist ideologisch.Münek hat geschrieben:Von Ideologie kann - im Gegensatz zur dogmatisch erstarrten katholischen Kirche - natürlich ernsthaft keine Rede sein.
Setzungen schaffen weder Realität noch können sie diese verändern. Wenn Du das schaffst, kannst Du Dir gratulieren.closs hat geschrieben:Auch damit ist die Frage nicht beantwortet.Münek hat geschrieben:Springe aus dem dritten Stock Deines Hauses und Du wirst spätestens dann eines Besseren belehrt werden.

Ich sehe hier keinen prinzipiellen Unterschied.closs hat geschrieben:Wir reden nicht von de facto, sondern von prinzipiell.Münek hat geschrieben:Nee nee - der Naturalismus geht sehr wohl davon aus, dass es Dinge gibt, die sich de facto für immer wissenschaftlicher Erkenntnis entziehen.
Paulus und der Johannesevangelist propagieren das genaue Gegenteil.closs hat geschrieben:Ja - wenn sie belohnungs-geil sind.Münek hat geschrieben:Moment - den Begriff "kleingläubig" hast Du in Bezug auf deine mitchristlichen Schwestern und Brüder benutzt.
Das Thema war nicht Glaubensgewissheit, sondern die völlig unterschiedlichen Reaktionen der Nichtgläubigen und Gläubigen.closs hat geschrieben:In Sachen "Glaubensgewissheit" gibt es keine Unterschiede.Münek hat geschrieben:Erkennst Du nun den Unterschied?
#963 Re: Theodizee
Warum sollte Gott (ehemalige) Atheisten nicht belohnen, wenn er sieht, wie sehr sie sich über seine Anwesenheit freuen.Ska'ara hat geschrieben:Du meinst, die Atheisten werden von Gott belohnt, während andersherum die Gläubigen nach ihrem Tod noch etwas merken?Münek hat geschrieben:Nichtgläubige haben keinen Grund, Abwehrstrategien zu entwickeln und anzuwenden. Sollte definitiv feststehen, dass es Gott tatsächlich gibt, hätten Atheisten doch Spaß ohne Ende (wegen der winkenden Belohnung im ewigen Paradies). Sollte sich aber definitiv herausstellen, es gibt keinen Gott, wäre dies unzweifelhaft für alle Gläubigen eine beispiellose niederschmetternde traumatische Katastrophe.
Vor ihrem Tod wären Gläubige wegen der Hiobsbotschaft sehr, sehr enttäuscht; bereits Verstorbene können keine Hiobsbotschaften mehr empfangen.
#964 Re: Theodizee
Er hinterfragt sowas gar nicht erst. Das ist sein Fehler.Münek hat geschrieben:Der Naturalismus postuliert keine absoluten, unhinterfragbaren Wahrheiten. Erst dann wäre er ideologisch.
#965 Re: Theodizee
Seine Ideologie ist, dass für ihn nichts wahr ist, was er nicht mit seiner Methodik abdeckt.Münek hat geschrieben:Der Naturalismus postuliert keine absoluten, unhinterfragbaren Wahrheiten. Erst dann wäre er ideologisch.
Meine Rede.Münek hat geschrieben:Setzungen schaffen weder Realität noch können sie diese verändern.
Du handeltst aber in Deinem Denken so, sonst würdest Du spirituellle Denkweise für wahrheits-orientiert für möglich halten.Münek hat geschrieben:Ich sehe hier keinen prinzipiellen Unterschied.
Möglich - das wäre aus meiner Sicht alttestamentarisch eingefärbt.Münek hat geschrieben:Paulus und der Johannesevangelist propagieren das genaue Gegenteil.
Ja - die der jeweiligen Glaubensgewissheit entspringen.Münek hat geschrieben:Das Thema war nicht Glaubensgewissheit, sondern die völlig unterschiedlichen Reaktionen der Nichtgläubigen und Gläubigen.
#966 Re: Theodizee
Es hat nichts mit Ideologie zu tun, dass man nicht jeden subjektiv geglaubten Unsinn schluckt, der einem so aufgetischt wird. Spekulative Behauptungen sollten nicht beliebig, sondern prüfbar und bis zu einem gewissen Grad plausibel sein.closs hat geschrieben:Seine Ideologie ist, dass für ihn nichts wahr ist, was er nicht mit seiner Methodik abdeckt.Münek hat geschrieben:Der Naturalismus postuliert keine absoluten, unhinterfragbaren Wahrheiten. Erst dann wäre er ideologisch.
Nee nee - ich halte es schon für möglich, dass Gläubige à la couleur "spirituell" auf der Suche nach der Wahrheit sind - und ich schließecloss hat geschrieben:Du handeltst aber in Deinem Denken so, sonst würdest Du spirituellle Denkweise für wahrheits-orientiert für möglich halten.Münek hat geschrieben:Ich sehe hier keinen prinzipiellen Unterschied.
es keinesfalls aus, dass es einen Gott gibt, allerdings nicht den anthropomorphen Gott der Bibel. Dessen Existenz schließe ich aus guten Gründen aus. Nee - den gibbet nich.
Na und? Du ahnst gar nicht, wieviel im "Neuen Testament" alttestamentarisch eingefärbt ist bzw. wie oft sich neutestamentliche Autoren auf alttestamentliche Texte berufen. Die den Christen als Belohnung versprochene "visio beatifica" scheint mir eher eine Erfindung der Urchristen ohne Anhalt im Tanach zu sein.closs hat geschrieben:Möglich - das wäre aus meiner Sicht alttestamentarisch eingefärbt.Münek hat geschrieben:Paulus und der Johannesevangelist propagieren das genaue Gegenteil.
#967 Re: Theodizee
Kritisch-rational KÖNNEN sie nicht überprüfbar sein. - Plausibel sind sie unter spirituellen Gesichtspunkten sehr wohl - das ist nicht das Problem. Wenn man sie unter naturalistischen Gesichtspunkten nicht für plausibel hält, ist dies system-bedingt.Münek hat geschrieben:Spekulative Behauptungen sollten nicht beliebig, sondern prüfbar und bis zu einem gewissen Grad plausibel sein.
Da sind wir uns einig. - In der Bibel findest Du Selbst-Offenbarungen Gottes in menschenverständlicher Gestalt ("anthropomorph") - das geht nicht anders.Münek hat geschrieben:ich schließe es keinesfalls aus, dass es einen Gott gibt, allerdings nicht den anthropomorphen Gott der Bibel
Eben - sie ist neutestamentarisch - und plausibel unter NT-Gesichtspunkten.Münek hat geschrieben:Die den Christen als Belohnung versprochene "visio beatifica" scheint mir eher eine Erfindung der Urchristen ohne Anhalt im Tanach zu sein.
#968 Re: Theodizee
Ich kann nicht ausschließen, dass Anhänger des Spiritismus, des Einflusses der Gestirne auf das Schicksal des Menschen und des ganzen esoterischen Nonsens ihren Glauben tatsächlich für plausibel halten.closs hat geschrieben:Kritisch-rational KÖNNEN sie nicht überprüfbar sein. - Plausibel sind sie unter spirituellen Gesichtspunkten sehr wohl - das ist nicht das Problem. Wenn man sie unter naturalistischen Gesichtspunkten nicht für plausibel hält, ist dies system-bedingt.Münek hat geschrieben:Spekulative Behauptungen sollten nicht beliebig, sondern prüfbar und bis zu einem gewissen Grad plausibel sein.
Übrigens: Meines Wissens hielt Paulus sein von ihm den Heiden verkündigtes Evangelium Christi nicht für plausibel.
Zu dem menschenähnlichen Gott gesellt sich noch die als heilsgeschichtlich notwendig erachtete blutig-primitive Mythologie und und und.closs hat geschrieben:Da sind wir uns einig. - In der Bibel findest Du Selbst-Offenbarungen Gottes in menschenverständlicher Gestalt ("anthropomorph") - das geht nicht anders.Münek hat geschrieben:ich schließe es keinesfalls aus, dass es einen Gott gibt, allerdings nicht den anthropomorphen Gott der Bibel
Ich sehe es so wie Einstein, der sich in einem Brief zum Thema Gott so äußerte: "Ich habe wiederholt
gesagt, dass die Idee eines personengebundenen Gottes meiner Meinung nach eine kindische ist".
Wieso bezeichnest Du dann Christen, die sich auf die ihnen als Belohnung zugesagte "visio beatifica" freuen, als belohnungsgeil und kleingläubig?closs hat geschrieben:Eben - sie ist neutestamentarisch - und plausibel unter NT-Gesichtspunkten.Münek hat geschrieben:Die den Christen als Belohnung versprochene "visio beatifica" scheint mir eher eine Erfindung der Urchristen ohne Anhalt im Tanach zu sein.
#969 Re: Theodizee
Und ich kann nicht ausschließen, dass MAterialisten aus der Tatsache, dass es Korrelationen zwischen Geist und Materie gibt, schließen, dass Geist Folge von Materie ist.Münek hat geschrieben:Ich kann nicht ausschließen, dass Anhänger des Spiritismus, des Einflusses der Gestirne auf das Schicksal des Menschen und des ganzen esoterischen Nonsens ihren Glauben tatsächlich für plausibel halten.
Für solche Beispiele gibt es eine große Bandbreite - entscheidend ist, was letztlich der Fall ist. Und das kann der Mensch nie absolut wissen (bis aufs "Ich), sondern nur innerhalb einer System-Perspektive. - Das heisst: Er kann sich in allen Fällen irren.
Aber für wahr, oder nicht? - Hat er "plausibel" auf sich bezogen oder auf die, die es hören, aber nicht verstehen?Münek hat geschrieben:Meines Wissens hielt Paulus sein von ihm den Heiden verkündigtes Evangelium Christi nicht für plausibel.
Dann hat er wiederholt eine Perspektive eingenommen, aus der es so scheint. - Das ist menschlich.Münek hat geschrieben:"Ich habe wiederholt gesagt, dass die Idee eines personengebundenen Gottes meiner Meinung nach eine kindische ist".
Weil kein reifer Christ seinen Glauben lebt, indem er die Arschbacken zusammenkneift und die Zähne zusammenbeißt, nur um zur "Visio Beatifica" zu kommen. - Die "Visio Beatifica" kann man nicht per "Leistung" erwerben, sondern nur durch Erkenntnis verstehen.Münek hat geschrieben:Wieso bezeichnest Du dann Christen, die sich auf die ihnen als Belohnung zugesagte "visio beatifica" freuen, als belohnungsgeil und kleingläubig?
#970 Re: Theodizee
Ich auch nicht.closs hat geschrieben:Und ich kann nicht ausschließen, dass MAterialisten aus der Tatsache, dass es Korrelationen zwischen Geist und Materie gibt, schließen, dass Geist Folge von Materie ist.Münek hat geschrieben:Ich kann nicht ausschließen, dass Anhänger des Spiritismus, des Einflusses der Gestirne auf das Schicksal des Menschen und des ganzen esoterischen Nonsens ihren Glauben tatsächlich für plausibel halten.

Sorry - auch innerhalb einer System-Perspektive kann der Mensch NIE ABSOLUT WISSEN.closs hat geschrieben:Für solche Beispiele gibt es eine große Bandbreite - entscheidend ist, was letztlich der Fall ist. Und das kann der Mensch nie absolut wissen (bis aufs "Ich), sondern nur innerhalb einer System-Perspektive.
Der Wissenschaft ist das völlig klar, aber warum der katholischen Kirche nicht? Bekanntlich stehen ihre Dogmen nicht unter einem Irrtumsvorbehalt - ganz im Gegenteil.Das heisst: Er kann sich in allen Fällen irren.
Was hat subjektives "Fürwahrhalten" mit Plausibilität zu tun? Natürlich kann man auch an etwas glauben, was man eigentlich für unplausibel (= nicht einleuchtend) ansieht.closs hat geschrieben:Aber für wahr, oder nicht? - Hat er "plausibel" auf sich bezogen oder auf die, die es hören, aber nicht verstehen?Münek hat geschrieben:Meines Wissens hielt Paulus sein von ihm den Heiden verkündigtes Evangelium Christi nicht für plausibel.
1. Kor. 1:21: "... gefiel es Gott wohl, durch die Torheit [= Unvernunft, Dummheit] der Predigt die zu retten, die glauben."
In der Tat - Albert Einsteins religiöses Bekenntnis war das Bekenntnis eines Menschen.closs hat geschrieben:Dann hat er wiederholt eine Perspektive eingenommen, aus der es so scheint. - Das ist menschlich.Münek hat geschrieben:"Ich habe wiederholt gesagt, dass die Idee eines personengebundenen Gottes meiner Meinung nach eine kindische ist".
Nicht durch Erkenntnis, sondern durch Glauben. Ist Glauben eine Leistung? Die Gläubigen in Aussicht gestellte "visio beatifica", die beseligende ewige Anschauung Gottes, ist jedenfalls ein nicht zu unterschätzender Glaubens-Motivationsschub für unsere Heiligen.closs hat geschrieben:Weil kein reifer Christ seinen Glauben lebt, indem er die Arschbacken zusammenkneift und die Zähne zusammenbeißt, nur um zur "Visio Beatifica" zu kommen. - Die "Visio Beatifica" kann man nicht per "Leistung" erwerben, sondern nur durch Erkenntnis verstehen.Münek hat geschrieben:Wieso bezeichnest Du dann Christen, die sich auf die ihnen als Belohnung zugesagte "visio beatifica" freuen, als belohnungsgeil und kleingläubig?