Vielleicht sollten wir einmal- möglichst entspannt- darüber nachdenken.closs hat geschrieben:Gott reagiert NICHT in dem Sinne, dass durch ein Gebet eine vorherige Meinung von ihm geändert werden würde. - Trotzdem glaube ich an die Wirkung von Gebeten - denn: Gott fügt etwas "überzeitlich"/"in den Vortagen", weil er "vorher" schon weiß, dass dieses Gebet kommen wird. - Es ist also keine Re-Aktion Gottes, sondern eine Aktion Gottes aufgrund von jeder Zeit von ihm Gewusstem.
Das heißt übrigens AUCH, dass unsere heutigen Gebete wirksam sind für (aus unserer Sicht) Vergangenem. - Aber ich geb's zu - das ist kompliziert. - Weil man den Rahmen unserer zeit-orientieren Denkweise verlassen muss.
4religion.de wurde bewußt als überkonfessionelles Forum konzipiert. Von daher gibt keine "Tabus" in dem Sinne, dass bestimmte (christliche) Lehrmeinungen und Denominationen dominieren (dürfen oder sollen) während andere als "des Teufels" gebrandmarkt werden.
Ein Nachfolger Jesu ist sich dessen bewußt, nicht mehr als ein Stückwerk an Erkenntnis zu "besitzen". Es ist besser, aufeinander zu hören und miteinander zu reden und zu begründen, warum man dieses oder jenes ablehnt/ für schriftwidrig hält .
Im evangelikalen Bereich wird gelehrt, Gebete für Verstorbene seien wirkungslos, ja, manche Gläubigen sagen sogar, es sei verboten, für Tote zu beten:
Vielen Eltern, die ein Kind verloren haben oder Verwitweten, deren Partner im Zustand des Unglaubens verstarb, bereitet diese radikale "Aus- Ende und fertig... für immer verloren!"-- Theologie großen Kummer!Darum werden wir nie aufgefordert, für Tote zu beten, noch haben wir irgendwo dafür ein Beispiel, dass es jemand getan hätte. Wir können also getrost sagen, dass die Bibel uns verbietet, für die Verstorbenen zu beten. Life-is-more
Auch erwachsene Kindern ungläubiger Eltern, die z.B. erst nach dem Tod ihrer Eltern zum Glauben kamen und keine Gelegenheit mehr hatten, ihre Eltern "in den Himmel mitzunehmen", fühlen sich unwohl und schuldig, weil sie das bessere Teil erhalten, das ihren Eltern verwehrt bleiben soll.
Wie ist das nun? Können wir solchen Geschwistern Erleichterung bringen oder müssen wir (weiterhin strikt) darauf bestehen, keinerlei Fürbitte für Verstorbene zuzulassen?