fin hat geschrieben:Worte stehen zur Wirklichkeit, wie eine Landkarte zur Landschaft. Das wahre Wesen ist in der Landschaft zu finden und ein jedes Wort nur ein Wegweiser. Form ist nicht Inhalt. Sagte Jesu nicht selbst, der Sabbat sei für den Menschen da und nicht umgekehrt. Diese Verkehrungen haben in meinem Leben sonderbare Entwicklungen ausgelöst, ich suchte die Kirche und trennte mich von ihr, ...  
Das ist mir auch mal so ergangen und damals entstanden die folgenden beiden Gedichte (auch als Lied, wenn du 'Abschied' anklickst):
Abschied
Ich seh’ den Abschied kommen 
Von vielen jener Frommen 
Die mir seit ein’gen Jahren 
Kirch’ und Stütze waren 
 
Ich fühl’ ‘ne leise Trauer 
Und auch ‘nen süssen Schmerz 
Sich bauen wie ‘ne Mauer 
Um mein ent-täuschtes Herz 
 
Die brauch’ ich im Moment 
Wie jeder, der dies kennt 
Um die Lieb’ zu finden 
Und mit ihr zu überwinden 
 
Was auch immer mich bedrängt 
Und mein Herz einzwängt 
Die Liebe wird gewinnen 
Und mich neu erinnern 
 
An das Leben und den Weg 
Den lebend’ges Leben geht 
Frei von -ismus und -logie 
Nehm’ ich in meiner Lieb’ Logis 
Mögen Worte und Buchstaben 
Ruhig hinterher mir traben 
Ich ruh’ im Geist und in der Kraft 
Die stündlich neues Leben schafft 
 
So sag’ ich allen nun Ade 
Vielleicht dass ich mal wiederseh’ 
Den Einen oder Andern 
Dem das Leben ist wie mir: ein Wandern 
Gott sein lassen
O wie schön ist dieses Leben 
Wenn man einmal ganz ergeben 
Sich ihm hingibt und gelassen 
Gott einfach kann Gott sein lassen 
 
Lass' Ihn sein und lass' sie reden 
Von der Hölle und von Eden 
Von dem Kreuz und von dem Einen 
Den - als göttlich Privileg - 
Sie allein zu kennen meinen 
 
Löse deinen Geist von diesen 
Krank machenden fiesen 
Ideo- und Theologien 
Lass' ihn fliessen wie den Fluss 
Lass' ihn fliessen ohne ‚Muss’
Gruss, erbreich