Hallo Halman!
Danke für deine ausführliche Antwort, du hast dir viel Mühe gegeben, alles farblich herausgehoben, vielen Dank!
Halman hat geschrieben: Die Offenbarung ist vielleicht das am schwersten verständliche Buch in der Bibel. Bei dem Wechsel der Sprecher muss man als Leser aufpassen, nicht durcheinander zu kommen.
Das ist wohl wahr. Und in fast allen von dir herausgearbeiteten Fällen wechselnder Sprecher stimme ich dir zu.
In Off. 22, 12 dagegen, tust du dem Text regelrecht Gewalt an, wenn du ihn Gott dem Vater zuschreibst. Ich habe den Text an zwei Stellen unterstrichen, um die es geht:
Halman hat geschrieben: Lass mich die letzten Worte der Offenbarung zitieren. Die "Sprecher" habe ich farblich makiert (
Engel, Johannes,
GOTT,
Jesus,
der Geist und die Braut).
Zitat aus
Off 22:10-21:
10 Und er spricht zu mir:
Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches! Denn die Zeit ist nahe. 11
Wer Unrecht tut, tue noch Unrecht, und der Unreine verunreinige sich noch, und der Gerechte übe noch Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich noch! 12
Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist. 13
Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.°14
Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die Tore in die Stadt hineingehen! 15
Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut. 16
Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der glänzende Morgenstern. 17
Und der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme! Wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst! 18
Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buch geschrieben sind; 19
und wenn jemand etwas von den Worten des Buches dieser Weissagung wegnimmt, so wird Gott seinen Teil^
wegnehmen von dem Baum des Lebens und aus der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben ist. 20
Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Amen´; komm, Herr Jesus! 21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit alle`!
Deine Begründung, warum du Vers 12 dem Vater zuschreibst, jedoch dieselbe Aussage "ich komme bald" in Vers 20 dem Sohn, vermag mich nicht zu überzeugen:
Halman hat geschrieben:Was die höchst bedeutsamen Verse 12-15 angeht, sind wir wohl anderer Meinung. Hier spricht GOTT, der auf dem Thron sitzt, wie in
Off 21:5-8. Warum sollte es hier anders sein, wenn sich der SPRECHER zum dritten mal mit den gleichen Worten identifiziert?
Er identifiziert sich nicht mit den gleichen Worten sondern gibt sich als der wiederkommende Weltenrichter Jesus Christus zu erkennen. Während es in Off. 21, 5+6 eindeutig heißt:
"Der auf dem Throne saß sprach… Ich bin das Alpha und das Omega"
heißt es in Off. 22,12+13 eindeutig
"Siehe ich komme bald… Ich bin das Alpha und das Omega…"
Wer das ist, der bald kommt, hast du in Vers 16 + 20 blau markiert:
"Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt…. Ja, ich komme bald. Amen"
Ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Vater und der wiederkommende Sohn, beide von ewiger Gottheit sind. Beide bezeichnen sich als das Alpha und das Omega.
Halman hat geschrieben: Roland hat geschrieben:Auch in Off. 1, 17+18 spricht ja der, der tot war und wieder lebendig ist:
"Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle."
Ebenso in Off. 2, 8:
"Und dem Engel der Gemeinde in "Smyrna" schreibe: Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden:"
Was diesen Einwand angeht, so hatte ich diesbezüglich schon @lovetrail in diesem
Beitrag (s. bitte 2. Beitrags-Hälfte) geantwortet.
Auch deine dortige Interpretation scheint mir nach dem Motto erstellt: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf":
Halman hat geschrieben: Der Titel "der Erste und der Letzte, der tot war und lebendig geworden ist" steht m. E. im Sinnzusammenhang mit Jesu Erklärung "ich war tot, und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit". Dies trifft nicht auf den VATER zu, sondern nur auf den Sohn Gottes. Er war also in anderer Hinsicht " als der Vater-Gott in Jesaja 4:6 der Erste und der Letzte" und zwar in dem Sinne, dass er starb und als Erster und Letzter von GOTT zu unsterblichen Leben auferweckt wurde.
Als
Letzter ist Jesus nach der Bibel sicher nicht zu unsterblichem Leben auferweckt worden sondern es heißt von ihm nur, dass er der
Erste war:
"Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt; er ist der Erstling der Entschlafenen geworden."
1. Kor. 15, 20
Und in Vers 23 heißt es:
"Ein jeder aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus;
danach die, welche Christus angehören, bei seiner Wiederkunft."
Also in dieser Hinsicht kann Jesus nicht der Letzte bezeichnet werden.
Ergo: Wenn Jesus an zwei Stellen ( s.o.) sagt, er sei der Erste UND der Letzte, dann korrespondiert das mit der Stelle in Jesaja 44, 6:
"So spricht der Herr, der König Israels, und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott."
Vater und Sohn sind der Erste und der Letzte und somit von gleicher Gottheit.