Theodizee

Rund um Bibel und Glaube
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Ska'ara
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#621 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Do 29. Sep 2016, 12:07

SilverBullet hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Warum es überhaupt beginnen, wenn die Klugheit und Einsicht vorhanden ist, wohin es führt?
Wohin führt es denn? Das Spiel ist noch nicht zu Ende.
Es ist interessant, dass du es zu umgehen versuchst, den „Verzicht, Leid zu verursachen“ dem Verdacht einer „Erschaffenen Welt und eines zu suchenden Jemand“ entgegenzusetzen.
Du umgehst meine Frage: wohin führt es? Wir sehen immer nur das momentane, aber nicht das Ergebnis, das wohl noch in weiter Ferne liegt. Denn wenn wir zu dumm oder unwissend sind, um etwas zu verstehen, heißt es doch nicht, dass dieses Leid grundlos ist. Vielleicht ist Leid deswegen möglich, WEIL wir die Wahl haben.


Du scheinst mit diesem Spannungsverhältnis gar nicht umgehen zu wollen – warum nicht?
Wie meinst du das?

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Ska'ara
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#622 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Do 29. Sep 2016, 15:24

SilverBullet hat geschrieben: Der „Verdacht des Erschaffens“ ist nur eine menschliche Idee.
Warum ist denn Leid mit einem möglicherweise erdachten Gott schlechter als ohne Gott?
... und jetzt keine Ausflüchte oder Gegenfragen ... ;)

SilverBullet
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#623 Re: Theodizee

Beitrag von SilverBullet » Do 29. Sep 2016, 18:43

Ska'ara hat geschrieben:Du umgehst meine Frage: wohin führt es?
Naja, meine Fähigkeit in die Zukunft zu sehen, ist nichts womit ich angeben könnte.

Leid war vorhanden, Leid ist vorhanden und genau darum dreht sich der Begriff „Theodizee“.

Dein „Hinweis“ auf „das, was noch kommen könnte“, ist lediglich eine Suggestion, denn wie soll man sich mit einer Zukunft beschäftigen, wenn die Ausgangsbehauptungen dazu auch nur reine Suggestionen sind?

Falls du andeuten möchtest, dass letztlich eine Art „Belohnung“ auf jedes übel zugerichtete Lebewesen wartet, dann solltest du „einen Schritt zurück machen“ und dir mal genau überlegen, was du damit behauptest.
Dann müsste der „gesuchte Jemand“ Schaden in Kauf genommen haben, um seine Neigung, „eine Welt“ zu erschaffen, durchzusetzen.
„Er“ müsste also gewusst haben, „wo der Hase lang läuft“ und da hätte es nur eine optimale Lösung gegeben:
Verzicht.

Ska'ara hat geschrieben:Warum ist denn Leid mit einem möglicherweise erdachten Gott schlechter als ohne Gott?
... und jetzt keine Ausflüchte oder Gegenfragen ...
Ich habe diese beiden Kontexte nicht verglichen und das Wort „schlechter“ habe ich nicht verwendet (deshalb konntest du es ja auch nicht zitieren).

Vermutlich möchtest du andeuten, dass es nicht schaden kann, wenn man Leid „mit einem ausgedachten Rahmen verziert“, so dass es „erträglicher“ wird.
Wenn man diesen Weg geht, dann sollte es aber so geschehen, dass kein neues Leid entsteht, denn ansonsten ist es tatsächlich schlechter.
Wenn man eine „schöne Phantasie“ für die Lebenszusammenhänge entwirft, dann doch bitte eine, die nicht missbraucht werden kann – wo nicht der eine auf den anderen zeigen und zur Vernichtung im Namen XYZ ausholen kann.

Frage:
Gab/Gibt es zusätzliches Leid aus dem Gesamtkontext von Gottesreligionen?

Falls du dies mit „Ja“ beantwortest, warum entsteht dieses Leid, wo doch die Gottesreligionen exakt die Erfüllung der „geforderten Auflagen“ für den "grossen Effekt" sicherstellen wollen?
Wie würde dies zu deiner „Zukunftssuggestion“ passen?

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Ska'ara
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#624 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Fr 30. Sep 2016, 00:12

SilverBullet hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:Du umgehst meine Frage: wohin führt es?
Naja, meine Fähigkeit in die Zukunft zu sehen, ist nichts womit ich angeben könnte.
In die Vergangenheit kannst du sehen und sie beurteilen?


Falls du andeuten möchtest, dass letztlich eine Art „Belohnung“ auf jedes übel zugerichtete Lebewesen wartet, dann solltest du „einen Schritt zurück machen“ und dir mal genau überlegen, was du damit behauptest.
Dann müsste der „gesuchte Jemand“ Schaden in Kauf genommen haben, um seine Neigung, „eine Welt“ zu erschaffen, durchzusetzen.
„Er“ müsste also gewusst haben, „wo der Hase lang läuft“ und da hätte es nur eine optimale Lösung gegeben:
Verzicht.
Hättest du verzichtet und dich gegen Leben, Bewegung, Zeit und Entwicklung entschieden? Hättest du alles automatisiert?


Frage:
Gab/Gibt es zusätzliches Leid aus dem Gesamtkontext von Gottesreligionen?
Nein, denn auch ohne Religion gäbe es Gewalt und Leid, vielleicht sogar noch mehr, weil die Ethik verloren geht und auch heute zeigt sich, wohin es gehen kann, wenn die Menschen den Halt verlieren.

Scrypt
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#625 Re: Theodizee

Beitrag von Scrypt » Fr 30. Sep 2016, 13:38

Ska'ara hat geschrieben:Für einen Gläubigen kommt möglicherweise jedes Wissen
Du sprichst von geglauben Möglichkeiten; und bist damit abermals weit entfernt von Wissen.
Über den Glaube kommst du eben nicht hinaus. :)

Ska'ara hat geschrieben:Ich glaube nicht an einen imaginären Gott
Du glaubst also an keinen Gott?
Schön.

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#626 Re: Theodizee

Beitrag von Scrypt » Fr 30. Sep 2016, 13:39

closs hat geschrieben:
Scrypt hat geschrieben:Aus dem solltest du dich wirklich mal befreien.
Du drehst die Sache um 180°
Ich stelle und halte lediglich fest, dass du dich seit gewühlten Ewigkeiten im Kreise drehst und über deine subjektiven Glaubensdogmen nicht hinaus gekommen bist.
Tja...

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#627 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Fr 30. Sep 2016, 14:09

Scrypt hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:Ich glaube nicht an einen imaginären Gott
Du glaubst also an keinen Gott?
Schön.
Was ist daran schön?


Scrypt hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Scrypt hat geschrieben:Aus dem solltest du dich wirklich mal befreien.
Du drehst die Sache um 180°
Ich stelle und halte lediglich fest, dass du dich seit gewühlten Ewigkeiten im Kreise drehst und über deine subjektiven Glaubensdogmen nicht hinaus gekommen bist.
Tja...
Du meinst, man solle aufhören zu glauben, um sich wie du im Kreise zu drehen bzw. andere einzukreisen? So allein bist du doch gar nicht. :lol:

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#628 Re: Theodizee

Beitrag von Scrypt » Fr 30. Sep 2016, 14:18

Ska'ara hat geschrieben:
Scrypt hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:Ich glaube nicht an einen imaginären Gott
Du glaubst also an keinen Gott?
Schön.
Was ist daran schön?
Weils dann nichts weiter zu diskutieren gibt.

Ska'ara hat geschrieben:Du meinst, man solle aufhören zu glauben, um sich wie du im Kreise zu drehen
Ich drehe in keinerlei Kreisen - und selbstverständlich muss niemand aufhören zu glauben. Lediglich wird man argumentativ niemals über den Status "Glaube" hinaus kommen; Kurts Vergangenheit beweist das eindrucksvoll. :D

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sven23
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#629 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Fr 30. Sep 2016, 15:48

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wenn die Naherwartung sachlich festgestellt wird, zeigt das doch gerade das Verständnis für die damalige Glaubenswelt.
DAS weiß die christliche Theologie auch - natürlich kennt man dort das Verständnis der damaligen Glaubenswelt (=AT). Die hier diskutierte Aussage betrifft aber Jesu Auffassung (=NT).

Und hier ist die Antwort eine bewertende Antwort - je nach den unterschiedlichen Grundlagen einer säkular-kritisch-rationalistisch denkender HKM und der christlichen Theologie (innerhalb derer es natürlich ebenfalls eine HKM gibt).
Nein, das AT kann genau so wie das NT sachlich und objektiv bewertet werden. Die neue Sekte, die sich aus dem Judentum entwickelt hat, war zu allererst eine jüdische Sekte. Alles andere wurde später von nicht ganz uneigennützigen religiösen Vorturnen on top draufgesattelt, die ihre Chance sahen, einen neuen, eigenen Kult zu installlieren.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#630 Re: Theodizee

Beitrag von sven23 » Fr 30. Sep 2016, 15:53

Ska'ara hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben: Der „Verdacht des Erschaffens“ ist nur eine menschliche Idee.
Warum ist denn Leid mit einem möglicherweise erdachten Gott schlechter als ohne Gott?
... und jetzt keine Ausflüchte oder Gegenfragen ... ;)
Es ist natürlich nicht schlechter oder besser. Leid bleibt Leid. Das bizarre an der ganzen Sache ist doch, dass Hardcore-Gläubige diesem grausamen und despotischen AT-Gott zubilligen, nicht-Gläubigen Leid zuzufügen. Oft sogar mit einer gewissen Genugtuung nach dem Motto: selber schuld, sie waren ja gewarnt worden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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