Theodizee

Rund um Bibel und Glaube
closs
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#601 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Mi 28. Sep 2016, 16:37

Scrypt hat geschrieben:Aus dem solltest du dich wirklich mal befreien.
Du drehst die Sache um 180° und damit ist alles für Dich erledigt. - Viel Glück dabei.

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Ska'ara
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#602 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Mi 28. Sep 2016, 18:16

Scrypt hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:
Scrypt hat geschrieben:Den Glauben an Gott und Götter in unterschiedlichsten Formen und Vorstellungen gibt es schon seit Jahrtausenden; doch Wissen ist daraus über diesen oder jenen nicht hervorgegangen.
Doch.
Diese Behauptung magst du wiederholen und wiederholen so lange der Tag eben lang ist; doch richtiger wird sie dadurch nicht. :)
Es gibt kein Wissen von Gott.
Für einen Gläubigen kommt möglicherweise jedes Wissen von Gott. Du bist im Vergleich zu einem möglichen Gott nur eine schlaue Amöbe, die sich nicht weiter entwickelt.


Ska'ara hat geschrieben:Wenn es einen Gott gibt, dann muss man m. E. zwingend davon ausgehen, dass er kein bösartiges Wesen ist.
Abgesehen davon dass du dich hier lediglich in einem Zirkelschluss verlierst gibst du hier kein Wissen preis sondern nur subjektive Vermutungen - die, bei anderer Glaubensperspektive, auch ganz andere sein könnten.
Daher: Nicht relevant.
Ich glaube nicht an einen imaginären Gott, und dennoch ist es ganz allein meine Sache, was relevant ist, um für mich Antworten zu finden. Wie du darüber denkt, ist tatsächlich irrelevant. Mach mal 'ne Zellteilung, damit du Fortschritte machst.

SilverBullet
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#603 Re: Theodizee

Beitrag von SilverBullet » Mi 28. Sep 2016, 18:35

Ska'ara hat geschrieben:Wenn es einen Gott gibt, dann muss man m. E. zwingend davon ausgehen, dass er kein bösartiges Wesen ist. Bösartigkeit macht einen Gott überflüssig.
„Gott“ ist ein Wort, das man für die Frage „wer soll der Schöpfer sein?“ verwendet.

Der Schöpfer wiederum wird ja als ein sehr mächtiger und sehr kluger Jemand, der „die Welt“ erplant und auch erschaffen haben soll, gesucht.

Wenn „die Welt“ aber nun mal sehr viel Leid enthält, ist dann „das Erschaffen an sich“ eine Handlung, zu der man einen „übergeordneten guten Jemand“ suchen kann?

Würde solch ein Jemand nicht einfach auf das Erschaffen verzichten? – nach dem Moto: „ich weiss ja wie viel Leid durch meine Aktion entstehen wird“?

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Ska'ara
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#604 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Mi 28. Sep 2016, 18:46

SilverBullet hat geschrieben: Wenn „die Welt“ aber nun mal sehr viel Leid enthält, ist dann „das Erschaffen an sich“ eine Handlung, zu der man einen „übergeordneten guten Jemand“ suchen kann?

Würde solch ein Jemand nicht einfach auf das Erschaffen verzichten? – nach dem Moto: „ich weiss ja wie viel Leid durch meine Aktion entstehen wird“?
Ich denke mir, dass das Leid nicht durch einen Gott geschaffen wird, denn dies schaffen wir schon allein, ohne Gott sowieso. Wir sind Wesen, die bei einem Erschaffer die Schlechtigkeit voraussetzen, um ihre eigene zu begründen. Wenn es aber gar keinen Gott gibt, dann brauchen wir Gott nicht für schwach oder Böses verursachend halten, sondern müssten der Tatsache in Auge sehen, dass wir selber oft mies sind. Wir nutzen Unrecht, wo sie gebilligt wird und verraten Menschen, wenn wir selber bedroht werden etc. Also ohne Gott sind wir nix und mit vielleicht.

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Münek
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#605 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Mi 28. Sep 2016, 18:48

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Es ist nicht die Aufgabe der Exegese, aus wissenschaftlicher Sicht zu untersuchen und festzustellen, ob Gott existiert und in die Geschichte des Menschen eingreift oder nicht.
Das tut doch eh keiner - der eine setzt halt das eine und der andere das andere.
Das ist Dein großer Irrtum - natürlich setzt die HKM NICHT, dass Gott NICHT existiert.

Nur - warum sollte sie als Wissenschaft seine Existenz mit einbeziehen. An ihren historischen Ergebnissen würde sich dadurch nichts ändern.

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#606 Re: Theodizee

Beitrag von SilverBullet » Mi 28. Sep 2016, 19:08

Ska'ara hat geschrieben:Ich denke mir, dass das Leid nicht durch einen Gott geschaffen wird, denn dies schaffen wir schon allein, ohne Gott sowieso.
So einfach ist das meiner Ansicht nach nicht, denn der Erschaffer ist sowohl für die Qualität als auch die Folgen seines Erschaffenen verantwortlich.

Ein „sehr kluger Erschaffer“, der billigend in Kauf nimmt, dass seine Kreation nicht optimal funktioniert und dies dann indirekt korrigieren möchte, indem er durch zweifelhafte Auflagen, das Erschaffene zum Verzicht auf Leidverursachende Taten bewegen möchte, ist eher kein vernünftiges Suchziel.

Wenn dann noch dazu kommt, dass Leid oftmals gänzlich ohne Verschuldung durch andere Lebewesen entsteht, dann wird doch „die Suche nach einem guten Jemand“ komplett zum Irrwitz.

Selbst das ist aber noch nicht alles:
Die „Auflagen des Erschaffers“ sollen „überzeugen“, ohne dass auch nur ein Hauch von Korrektheit festgestellt werden kann.
Die „Wahl des Erschaffers“ soll auf Suggestion in Buch- und Erzählform gefallen sein.

Der „Erschaffer“ krümmt sozusagen keinen Finger, wenn es um die Qualität seines Erschaffenen geht.

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#607 Re: Theodizee

Beitrag von closs » Mi 28. Sep 2016, 19:25

Münek hat geschrieben:natürlich setzt die HKM NICHT, dass Gott NICHT existiert. Nur - warum sollte sie als Wissenschaft seine Existenz mit einbeziehen.
Weil sie historisch möglich ist.

Münek hat geschrieben:An ihren historischen Ergebnissen würde sich dadurch nichts ändern.
Das nicht - aber an den historisch-kritischen.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn dann noch dazu kommt, dass Leid oftmals gänzlich ohne Verschuldung durch andere Lebewesen entsteht, dann wird doch „die Suche nach einem guten Jemand“ komplett zum Irrwitz.
Gerade NICHT - Du hast nicht die geringst Vorstellung dessen, was Christentum eigentlich ist.

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#608 Re: Theodizee

Beitrag von Münek » Mi 28. Sep 2016, 19:38

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:natürlich setzt die HKM NICHT, dass Gott NICHT existiert. Nur - warum sollte sie als Wissenschaft seine Existenz mit einbeziehen.
Weil sie historisch möglich ist.
Warum sollten Historiker "historisch MÖGLICHES" berücksichtigen? Völliger Unsinn.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:An ihren historischen Ergebnissen würde sich dadurch nichts ändern.
Das nicht - aber an den historisch-kritischen.
Nein - an dem konstatierten Irrtum Jesu würde sich nichts ändern.
Zuletzt geändert von Münek am Mi 28. Sep 2016, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.

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#609 Re: Theodizee

Beitrag von Ska'ara » Mi 28. Sep 2016, 19:42

SilverBullet hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:Ich denke mir, dass das Leid nicht durch einen Gott geschaffen wird, denn dies schaffen wir schon allein, ohne Gott sowieso.
So einfach ist das meiner Ansicht nach nicht, denn der Erschaffer ist sowohl für die Qualität als auch die Folgen seines Erschaffenen verantwortlich.
Warum? 'Wären wir durch eine kontrolliertere Erschaffung nicht eher Roboter?


Ein „sehr kluger Erschaffer“, der billigend in Kauf nimmt, dass seine Kreation nicht optimal funktioniert und dies dann indirekt korrigieren möchte, indem er durch zweifelhafte Auflagen, das Erschaffene zum Verzicht auf Leidverursachende Taten bewegen möchte, ist eher kein vernünftiges Suchziel.
Ist es klug, Automaten zu schaffen, die optimal zu funktionieren?


Der „Erschaffer“ krümmt sozusagen keinen Finger, wenn es um die Qualität seines Erschaffenen geht.
Vielleicht macht unsere Flexibilität ins Gegensätzliche die Quatität aus.

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#610 Re: Theodizee

Beitrag von Pluto » Mi 28. Sep 2016, 19:53

Ska'ara hat geschrieben:Ist es klug, Automaten zu schaffen, die optimal zu funktionieren?
Vielleicht nicht klug, aber außerordentlich nützlich. 8-)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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