Die "Unergründlichkeit" hat bereits Martin Luther gestört. Er hat dann gemeint: "sola scriptura" (allein die Schrift). Das Gerede der katholischen Theologen (die aus der Überlieferung die Auslegungstexte nahmen - zeitweise im Widerspruch zur übersetzten Bibel) kam ihm nicht "seriös" vor. Die halten die Bibel in der Hand - sagen aber was anderes - so was aber auch!Pluto hat geschrieben:Bei mir entsteht aber der Eindruck, dass deine Auslegung der Bibel deshalb so unergründlich erscheint, weil sie nach deinen ureigenen grammatikalischen oder philosophischen Regeln geschieht.
Im Prinzip kennt man die Vorstellungen der katholischen Kirche, was die Grundregeln der Moral und Verkündigung sind. Bei den einfachen Reden werden auch noch die Evangelien gekürzt, die ohnehin nur wenig aus der Überlieferung haben.
Die Moralansichten werden sie mit aufgefalteten Texten recht umfangreich. Das kommt dann vielleich rüber wie "eigenes Geschrubbel", zumal die Zusammenfassung wirklich selbst geschrieben werden muss. Es ist schwer, zwei oder drei Aussagen (die alle über einen Text liegen) so zu sagen, dass es Sinn ergibt. Da kommt mal mehr die eine oder die andere Seite heraus. Hat jemand die genauen Wortbezüge nicht selbst erarbeitet, ist viel zu wenig Vorstellung. Ohne die ist es schwer zu sprechen. Ist wohl ähnlich wie ein Versuch mit Wüstennomaden über Fischfang zu referieren.
In jüdischen Kreisen, wo der Text durch die Sprache anders zugänglich war, wurden die Rabbiner bewundert, die es fertig gebracht haben, den erarbeiteten Text so zu formulieren, dass er eine richtige Lösung hatte - und zudem in gleichem Stil (mit Rätseln) neu vorgelegt wurde. Eine solche Methode kommt oft im AT vor, überall in der "langen Liste der Widersprüche". Das sind stets (bei innerem Inhalt) aufgearbeitete "Lösungen", sozusagen eine Art von "Gespräch".