Magdalena61 hat geschrieben:
Bibelbild -- Gottesbild--- wir sollen uns kein Bild machen, an das wir glauben und dem wir uns unterwerfen, sagt Gott.
Fakt ist, dass jeder Mensch ein Gottesbild hat, sogar die Atheisten.
Das sind die Assoziationen, die Gedanken, die einem kommen, wenn man sich Gott vorstellt. Sei es liebender Vater, Richter und Rächer, Gesetzgeber oder völkermordender Despot. Solche Bilder sind Teil der menschlichen Natur, man kann sie nicht "nicht haben". Daher wäre es vermessen, dies als verboten zu betrachten.
Korrekt ist, dass es nicht im Sinne Gottes ist, wenn wir uns einen Götzen selbst machen, den wir dann anbeten. Das geschah damals zu Israels Zeiten oft in Form von Figuren und echten Bildnissen. Aber das geschieht auch heute noch. Und ich frage mich, ob es nicht auch ein solches Götzenbild ist, wenn man sagt "Gott darf nicht durch Evolution geschaffen haben, er muss unbedingt durch unverstehbare, plötzlich ablaufendes Wunderwirken schaffen, das verbiete ich Gott"
Magdalena61 hat geschrieben:
]Hm.... Lügen würde ich diese Philosophie nicht nennen, weil ich nicht glaube, dass diese Leute absichtlich lügen, eher: Eine anfechtbare Theorie.
Manche haben vielleicht ehrliche Absichten, d.h. etwas anderes im Kopf, als sich selbst zu erhöhen. Ich habe z.B. mehrmals mit Reinhard Junker gesprochen und halte ihn für jemand mit ehrlichen Absichten. Das gilt aber für viele in dem Genre nicht.
Aber das Bestreben, das man auch an Vertretern wie Roland sieht, ist es, alle Schwierigkeiten zu leugnen, alles abzustreiten, bei dem man vielleicht "das Gesicht verlieren" würde. Man behauptet steif und fest, man selbst würde die wahre Wörtlichkeit, die echte Bibel vertreten, wobei man doch nur seine eigenen Phantasien vertritt. Das geht so weit, dass man niemals auch nur einen Jota nachgeben will, aus Angst, dass alles zusammenbricht. Man behauptet z.B. "es gibt keine Schwierigkeiten", obwohl man genau weiß, dass es jede Menge gibt. DAS nenne ich Lügen.
Man ist nicht ehrlich, weil man dann ganz schnell die Begeisterung, d.h. das Geld der Gläubigen verlieren würde.
Und eine Theorie kann das nur jemand nennen, der nicht wirklich weiß, was Theorien sind, eben die große Masse der Menschen, die mit diesen Themen lediglich oberflächlich in Berührung gekommen sind und sich nicht bemühen wollen, selbst zu erforschen.
Magdalena61 hat geschrieben:
Da ich selbst viele Jahre lang in diesen Kreisen unterwegs war und teilweise von "Erlösten" niveaulos angefeindet wurde, da ich dieses "Bibelbild" der Kurzzeitkreationisten nicht glauben konnte bzw. wollte--- ist mir bekannt, wie massiv die Kurzzeit- Interpretation beworben und den unwissenden Gemeindemitgliedern regelrecht aufgedrückt wird.
Das entspricht auch meinen Erfahrungen. Kritisch zu sein und nachzufragen wird sehr ungerne gesehen. Eben die typischen Kennzeichen einer unterdrückenden Ideologie, also dem Gegenteil von dem, was Jesus predigt.
Magdalena61 hat geschrieben:
Wenn nun jemand die Qualität meines Glaubens davon abhängig machen will, ob ich die Interpretation/ das Bibelbild der KK vertrete oder nicht, dann wird es Zeit, sein Verständnis von "bibeltreu" zu hinterfragen. Mich ärgert schon lange, dass Dogmatiker ständig für sich in Anspruch nehmen, "bibeltreu" zu sein und zu lehren.
Ich habe gelernt, diesen Begriff rundheraus abzulehnen.
Ich bin lieber Jesus-treu.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.