SilverBullet hat geschrieben:es geht um eine Feststellung von Wahrnehmungsunabhängigkeit.
Streng genommen geht das gar nicht. - Zwar sehen wir das in der PRaxis so, aber das ist für Grundsatzfragen nicht ausreichend.
SilverBullet hat geschrieben:Wenn man nicht innehält und sich selbst auferlegt „genau nachzuschauen“, also möglichst die maximale Korrektheit sicherzustellen, dann erfindet man sich unsichtbare Welten
Wenn man methodische Korrektheit über das Phänomen stellt, findet man keine geistigen Welten - das wäre der Gegensatz dazu.
SilverBullet hat geschrieben:Wenn ich es richtig sehe, habe ich dir gerade (über die Evolution) begründet, warum die (menschliche) Wahrnehmung unter dem Bedeutungszusammenhang der „Subjektiven Perspektive“ verwaltet wird (es ist halt keine Phantasiebegründung mit irgendwelchen unsichtbaren Akteuren).
Das ist auch ontologisch und theologisch so: Der Mensch hat nur sein Subjekt zur Wahrnehmung.
SilverBullet hat geschrieben:Ich spreche nicht von „nicht aufklärbar“ sondern von der Gefahr falscher/fehlerhafter Aufklärung.
Passt schon.
Fehlerhafte Aufklärung gibt es überall. - Ich könnte Dir viele Beispiele in der Theologie nennen, bei denen ich von "falscher Aufklärung" sprechen würde. - Aber das gilt eben auch für Deine Fraktion: Wer meint, er könne die Welt ausschließlich über Verifizierbarem umfassend erklären, ist "falsch aufgeklärt".
SilverBullet hat geschrieben:Was ist „Wirklichkeits-Authentizität“? – ganz einfach: Korrektheit bei festgestellter Wahrnehmungsunabhängigkeit.
Das stimmt. Und weil es stimmt, hat es der Mensch nicht. Er kann immer nur hoffen, dieser Authentizität nahe zu sein.
Um ihr aber nahe zu kommen, bedarf er Modellen/Weltanschauungen, nach denen er Beobachtetes interpretiert - Beispiele:
a) Modell/Weltanschauung 1:
Gibt es Gott
nicht und ist die Welt aus der Naturwissenschaft vollkommen erklärbar, dann ist man zu der daraus folgenden Wirklichkeit authentisch, wenn ..."
b) Modell/Weltanschauung 2:
Gibt es Gott und ist die Welt aus der Naturwissenschaft
nicht vollkommen erklärbar, dann ist man zu der daraus folgenden Wirklichkeit authentisch, wenn ..."
Diese "Wenns" werden komplett unterschiedlicher Natur sein.
SilverBullet hat geschrieben:woran soll man eine Suggestions-Strategie den sonst messen?
Dann kannst Du auch einen Porsche daran messen, was er ist, nachdem er gegen einen Baum geknallt ist: "Da ich keine Ahnung von Motoren habe, kann ich einen Porsche erst beurteilen, nachdem er gegen einen Baum gefahren ist - denn dann sehe ich was".
SilverBullet hat geschrieben:Das würde bedeuten, der „Hersteller“ erwartet etwas von seinem „Produkt“, ohne dass er dafür gesorgt hat, dass es die Aufgabenstellung als korrekten Zusammenhang erkennen kann
Klingt zwar etwas schräg - aber der Ansatz ist nicht schlecht.
Der "Hersteller" erwartet vom "Produkt", dass es erkennt, dass die Dimensionen von H. und P. so unterschiedlich sind, dass P. H. nicht methoden-korrekt erkennen kann, sondern nur erkennen kann, dass es (noch) nicht erkennen kann.
SilverBullet hat geschrieben:Der „Hersteller“ hat sozusagen sein „Produkt“ nicht aufgeklärt.
Er will, dass sich P. zur Aufklärung entwickelt. - Hiob ist eine der aufgeklärtesten Figuren im AT.