closs hat geschrieben:Andreas hat geschrieben:merkst nicht, wie sehr es deiner Herangehensweise an inhaltlicher Substanz fehlt.
Das ist mit Sicherheit nicht das Problem - aber ich sehe ein, dass damit keine Resonanz erzielbar ist.
Doch genau das ist dein Problem. Ein Resonanzkörper kann nur in Resonanz kommen, wenn eine Schwingung vorhanden ist. Keiner kann mit dir mitschwingen, weil nichts da ist, was man hören könnte. In deinen Worten ist keine Dialektik, keine Ontologie, keine Hermeneutik, kein Sein, kein Oben - ohne Klangerzeugung keine Resonanz.
closs hat geschrieben:"Meine" Ontologie kommt nicht zu konkreten Ergebnissen (das ist gar nicht das Ziel), sondern stellt klar, dass man nur über "Sein und Nicht-Sein" thematisieren kann - auch unbekannterweise. Will heißen: Selbst wenn man "Gott" nicht (er-)kennt, macht es nur Sinn, über ihn zu sprechen, wenn er als "Sein" angenommen wird. - Um mehr geht es zunächst gar nicht.
Das kann man in dem einfachen Satz sagen: "Ich glaube, dass es Gott gibt." Das ist eine religiöse Aussage und so kann man mit jedem einen Dialog über Gott beginnen. Mehr braucht es dazu nicht.
Alles andere, was du sagst ist philosophisches Abrakadabra und geisteswissenschaftlicher Hokuspokus und führt zu nichts - wie man sehen kann. Einfach den anderen die Schuld dafür zu geben ist kindisch.
closs hat geschrieben:Über die verschiedenen Hermeneutik-Versionen habe ich keinen Überblick - das Problem: Dieser Begriff ist furchtbar heterogen besetzt. - Mir geht es auch nicht um eine wissenschaftliche Arbeit zu verschiedenen Hermeneutik-Verständnissen, sondern um unmittelbaren Nutzen für unser Forum hier - konkret:
"Hermeneutik" in meinem Verständnis steht für eine Alternative zu heute gängigen natur-wissenschaftlichen Methodiken - nicht als Konkurrenz dazu, sondern um geistige Fragestellungen abzudecken, die nicht falsifiziert bzw. intersubjektiv vermittelbar sind. - Das ist alles - kommt aber nicht rüber.
Der unmittelbare Nutzen für unser Forum hier wäre, wenn du das Wort Hermeneutik mit irgendeinem nutzbringenden Inhalt füllen würdest. Dein Zitat von Herrn Ast sagt, aus dem Zusammenhang gerissen kaum etwas Nutzbringendes aus und ist viel zu kurz gegriffen um damit den Gebrauch des Wortes Hermeneutik zu rechtfertigen. Wenn du keinen Überblick darüber hast, was Hermeneutik ist, hast du kein Recht diesen Begriff zu benutzen. Du weißt ja gar nicht, was er bedeutet. Um das zu checken musste ich mir die Arbeit machen, die du dir gnädiger weise ersparst.
So wild ist das gar nicht - dafür aber sehr nutzbringend, falls man mit anderen ins Gespräch kommen möchte. Ein wesentlicher Inhalt der Hermeneutik ist nämlich der Dialog und das heißt, dass man nicht nur Schwingungsgeber sondern auch Resonanzkörper zu sein hat, also auch fähig ist, die Schwingungen der/des anderen aufzunehmen. Dann perlen die Worte der Gesprächspartner nicht wie Wassertropfen von einer Ente ab, sondern es besteht die Möglichkeit mal so richtig den Kopf gewaschen zu bekommen und endlich weiter zu kommen - in ein Neuland, wo Milch und Honig fließen.