Savonlinna hat geschrieben: Keiner sagt diese unklaren Sätze, dass der Mensch eine "Ableitung" Gottes sei.
Das ist der Versuch, den Begriff "Ebenbildlichkeit" für Leute, die dialektisch und in der Differential-/Integral-Rechnung kundig sind, zu verdeutlichen.
Savonlinna hat geschrieben:Dann sage mir, wo Du Grund für Morgenluft geschaffen hast?
Weil Du zwischendrin immer mal Sätze sagst, wo ich mir denke "Super" - und dann kommt ein Satz später sofort wieder ein Tiefschlag. - Wenn ich dran denke, kennzeichne ich zukünftig Aussagen von Dir mit "super" und "Tiefschlag", damit Du weisst, welche Aussagen ich meine.
Savonlinna hat geschrieben:Die biblischen Erzählungen wurden als literarische Erzählungen identifiziert und nicht als historische Rekonstruktionen.
Beides. - Halman hat hier neulich mal einen Link eingestellt (Thiede?), in dem die Evangelien für damalige Maßstäbe als überdurchschnittlich historisch bezeichnet wurden. - Aus meiner Sicht ist die Bibel beides: Literarisch und historisch. - Natürlich ist der Satz "Jesus = Gott" eine historische Option.
Savonlinna hat geschrieben:Wie soll ein nicht-spiritueller Mensch durchspielen, wie ein Buch ist, falls es spirituell ist? Könntest Du mir dazu was sagen?
So, wie Du es formulierst, geht es nicht. - Meine Aussage dazu war nach meiner Erinnerung, dass man sowohl spirituell befähigt als auch wissenschaftlich befähigt sein kann und dies auch zusammenführen kann.
Bleiben wir bei Deinem Ansatz:
WENN wir annehmen wollen, dass Wissenschaftler NICHT spirituell arbeiten können, können sie lediglich "Trabanten- Erkenntnisse" zur Bibel haben, nicht aber die Befähigung, die Bibel substantiell zu verstehen - mit anderen Worten: Sie müssen dann aus Gründen der methodischen Selbst-Disziplin auf Einschätzungen verzichten, ob Jesus eine Naherwartung hatte oder leiblich auferstanden ist.
Savonlinna hat geschrieben:Du hast ja immerhin eine sehr merkwürdige These aufgestellt: dass auch ein wissenschaftlicher Theologe, der nicht spirituell zu denken vermag, in der Lage zu sein habe, das Spirituelle zu erkennen.
Dann hätte ich mich sehr verschrieben - hast Du ein diesbezügliches Zitat im Kontext?
Savonlinna hat geschrieben:Letzteres ist für mich abartig
Für mich auch - da brauchen wir gar nicht drüber reden: Entweder ich habe mich hier vertippt oder Du Dich verlesen.
Savonlinna hat geschrieben:Du willst also keineswegs "lediglich darauf hinweisen", sondern forderst permanent, dass man etwas einschließt, was man Deiner Meinung nach ständig ausschließt.
Ich fordere es nur DANN, wenn man den Anspruch erhebt, bei inhaltlicher Interpretation ergebnisoffen sein zu wollen - nur dann.
Savonlinna hat geschrieben:Da Du immer wieder das Gleiche schreibst - ohne dass sich damit für mich irgend ein Sinn ergibt
Mit Verlaub: Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht MEIN Problem - das, was ich schreibe, ist derart logisch klar, dass ich mich eher berechtigt fühle zu fragen, welche Blockaden es NICHT verstehen lassen.
Savonlinna hat geschrieben:Und dann muss es für mich auch verstehbar sein und verstehbar gemacht werden.
Dann versuche einmal, ganz konkret und nah am Text zu fragen - damit ich überhaupt weiss, wo der Schuh drückt.
Savonlinna hat geschrieben:Da hast Du gelernt, dass Nicht-Spirituelle fähig sein müssen, sich in die Rolle eines Spirituellen zu versetzen?
Nein - siehe oben. - Aber vielleicht habe ich jetzt das Missverständnis verstanden:
Auch ein nicht-spiritueller Wissenschaftler kann aus der Vogelperspektive ermessen, dass die Annahme "Jesus ist Gott" zu anderen interpretativen Ergebnissen führt als "Jesus ist ein normaler Heini" - das meine ich schon. - Wenn ich mich hier täuschen sollte, hat HKM noch einen Grund mehr, sich in der Peripherie als Trabant um die Theologie herum zu verstehen. - Achtung: Bei Religions-Wissenschaft ist es anders.
Savonlinna hat geschrieben:Die Frage verstehe ich jetzt irgendwie nicht. Ein Wissenschaftler ist doch ein Mensch, und ein Mensch hat vielfältige Begabungen.
OK - ein Mensch, der sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit methodisch in dem vorgegeben Korridor bewegt und nicht rechts oder links guckt - so war es gemeint.
Savonlinna hat geschrieben:Ich kenne keinen theologischen Wissenschaftler, dem das nicht ganz selbstverständlich ist.
Wenn man aber die HKM als EINZIGE theologische Wissenschaft darstellt - was gerne gemacht wird, dann ist das Gegenteil selbstverständlich. - Aber ich stimme Dir zu.
Savonlinna hat geschrieben:sondern so genau wie möglich das Denken dieser Autoren zu rekonstruieren.
Eben - der Autoren. - Autor 1 meint, dass Jesus eine Naherwartung hatte und dass Jesus leiblich auferstanden ist. - HKM beschäftigt sich - diszipliniert gesehen - in Bezug auf die Bibel nur auf Autoren zweiter Ordnung, weil es kein schriftliche Original (= Jesus) gibt.
Savonlinna hat geschrieben:Erfasst man als Wissenschaftler diese Phänomene nicht präzise, sondern will sie "wegerklären", muss man die Wissenschaftler aus dem Job schmeißen, weil das einem Vernichten von Beweismitteln gleich kommt.
Super - genau so sehe ich es auch.