closs hat geschrieben:Erlaube das Bild/das Gleichnis/den Transfer:
Unsere Vernunft steht zur göttlichen Vernunft wie 2D zu (2+x)D. - Göttliche Vernunft bildet etwas Höheres, nämlich sich selbst, in UNSERER Dimension ab, aber unsere Dimension ist nicht in der Lage (2+x)D abzubilden. - Trotzdem ist (2+x)D geistig als existent erschließbar, selbst wenn wir sie nicht erfassen können.
Nein.
Zwar können wir offen lassen, ob es auch noch weitere Raumdimensionen gibt, aber die Existenzverhältnisse von Lebewesen in den Dimensionen sind
nicht mit deiner „göttlich“-Absicht vereinbar, denn
alle Lebewesen existieren selbstverständlich in
allen Dimensionen – ein niederdimensionales Lebewesen kann nur nicht alle davon, wahrnehmungstechnisch verarbeiten.
Dimensionslebewesen können damit ohne Probleme
direkten Kontakt zueinander aufbauen. Ein 2D-Lebewesen kann quasi direkt gegen das 3D-Lebewesen stossen -> „Bummm“.
Dies wird von deiner Nicht-XXXX-Srategie aber gerade ausgeschlossen => das XD-Beispiel ist ungeeignet.
Du verwendest hier kein Analogiebeispiel, sondern ein Suggestionsbeispiel.
Das ist ein übler Trick der „Religionsfachleute“, weil sie darauf abzielen durch einzelne Suggestionen, Bedeutungszusammenhänge im Denken der „Opfer“
anzusammeln.
Irgendwann haben die so getäuschten Menschen den Eindruck, dass tatsächlich „Inhalt“ beim Wort „Gott“ vorliegt.
Dies fällt erst auf, wenn explizit eine Antwort auf die "Was-Soll-Gott-Sein"-Frage gefordert wird: dann gibt es plötzlich
keine Antwort mehr.
Weil aber in der Regel niemand sich traut, diese Frage zu stellen (wer will schon zugeben, dass er nicht weiss, wovon gerade gesprochen wird), funktioniert das Suggestionsspiel „ausreichend gut“.
closs hat geschrieben:Thaddäus hat geschrieben:Womit du dir widersprichst. Denn entweder ist göttliche Vernunft etwas Unvorstellbares, wie du behauptest hast, oder sie ist wesenmäßig mit der menschlichen Vernunft verbunden, dann ist sie eben nicht unvorstellbar
Das ist eben KEIN Widerspruch - das ist nur in Deinem Denksystem ein Widerspruch, weil Du versuchst, (2+x)D als Ableitung von 2D zu definieren - das meine ich mit "Der Mensch macht sich zu Gott".
Wer genau hinsieht, wird den hier diskutierten „Vernunftverdacht“ ganz leicht identifizieren können, als den altbekannten Versuch das Wort „Gott“ über Exremattribute festzulegen.
(Mir fällt hierzu gleich das ähnliche Attribut „allwissend“ ein)
Man könnte „göttliche Vernunft“ auch mit „allvernünftig“ ausdrücken, dann wird die Extremattribut-Strategie deutlich.
Extremattribute sind nichts anderes, als eine weitere Suggestion:
man verwendet einen, uns bekannten Fähigkeits-Bedeutungszusammenhang und stellt diesen mit einem Steigerungsoperator dar, sozusagen die „maximal perfekte Vernunft“.
Wenn also unsere „menschliche Vernunft“ einen gewissen Umfang an Zusammenhängen berücksichtigt und dort korrekte Schlussfolgerungen zieht, dann berücksichtigt die „maximal perfekte Vernunft“ schlicht „alle Zusammenhänge“, ohne Ausnahme, ohne Fehlermöglichkeit => „allwissend“
Wovon wir da sprechen, wissen wir nicht, denn wir können es ja per Definition nicht wissen.
Die Extrematribute sind also nichts weiter als „dicke Fragezeichen“.
Ob „allvernünftig“ überhaupt möglich ist, können wir nur sehr schwer abschätzen – aber man kann es ja mal versuchen:
Wenn alle Zusammenhänge berücksichtig werden sollen, dann müssen alle Zusammenhänge vorliegen, also die gesamte Vergangenheit, das gesamte „Jetzt“, die gesamte Zukunft, einfach alles.
Wenn man sich nun zum Wort „Ding“ vorstellt, dass ihm alle Zusammenhänge zur Verfügung stehen, dann stellt sich die Frage, wie handelt das „Ding“?
Da alle Zusammenhänge bereits vorliegen, weiss das „Ding“, wie es ist, die nächste Handlung durchzuführen, es kennt die Situation nach der Handlung, es kennt auch die Auswirkungen, also alle folgenden Handlung bis in alle Ewigkeit.
Das geht sogar soweit, dass sämtliche Handlungsalternativen ebenso in „vollendeter Genauigkeit“ vorliegen.
Wenn man das „Ding“ mit Zeit in Verbindung bringt, dann liegen dem „Ding“ also zu jeder Zeit, alle Zusammenhänge vor.
Wenn aber immer, alles vorhanden ist, dann verändert sich nichts mehr.
Keine neue Situation kann entstehen!
Das ist vollkommener Stillstand -> statisch oder auch „vollkommene Langeweile“.
In alle Ewigkeit, wird sich dieses „Ding“ nicht mehr verhalten, denn es hat sich quasi zu jeder Zeit bereits „maximal möglich verhalten“.
Ein „allwissendes“ (bzw. „allvernünftiges“) „Ding“ handelt nicht mehr.
Handlung setzt die „Möglichkeit einer Veränderung“ voraus.
„Möglichkeit einer Veränderung“ besteht aber nur dann, wenn man noch nicht weiss, wie die Situation nach der Veränderung sein wird, wenn also diese Situation nicht schon vor der Veränderung „vollkommen verstanden“ wird.
Das ist aber bei „allwissend/allvernünftig“ gerade
nicht der Fall.
=> dieses Extremattribut ist also eher Unsinn, als dass es Sinn macht.
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@sven23
Sehr gut, ich habe die Sendung auch gesehen
Darin wurde das 380n.Chr erlassene „Dreikaiseredikt“ erwähnt, mit dem alle Römer mit einem Handstreich zu Christen erklärt wurden und alle Andersdenkenden mit Strafe rechnen mussten.
Es gab Berufsverbot für Nichtchristen, Verfolgung, Progrome, Zerstörung von Kulturgütern, einfach „das volle Programm“…
Meine Zusatzüberlegungen:
Es gibt in der historischen Forschung wohl den Ansatz, dass das römische Reich bereits seit dem 3.Jhd. Verfallserscheinungen zeigte.
480 n.Chr. (5.Jhd) war wohl das weströmische Reich am Ende.
Ich vermute, dass die Einführung des Christentums als Staatsreligion, einen Versuch der Stabilisierung darstellte.
Dieser nicht-religiöse Hintergrund müsste natürlich stark in Bezug zu den, im 4.Jhd stattgefundenen Konzilen gesetzt werden, d.h. das Christentum, die Bibel, Jesus=Gott, Dreifaltigkeit usw. könnte man dann als eine Konstruktion ansehen, um möglichst viele römische Bürger „auf Linie“, als auf eine gemeinsame Grundlage zu stellen.
Die Ähnlichkeiten zum Mithraskult sind sehr stark.
Im 3.Jhd war der Mithraskult wohl sogar kurzeitig römische Staatsreligion (es gab also schon diese Strategie).
In seiner Blütezeit war der Mithraskult überall im römischen Reich verbreitet.
Entstanden sein könnte die römische Kultversion wohl im 1.Jhd.
Im Iran gab es lange vorher schon eine Mithrasversion (14.Jhd v.Chr)
Wenn die Römer für etwas bekannt waren, dann für ihre Organisationsfähigkeit.
Ich denke man kann durchaus den Verdacht aussprechen, dass am Ende des römischen Reiches, Religion organisiert, also „geplant zusammengesetzt“ wurde, mit der klaren Motivation, das Reich zu stabilisieren.
Mit Religionserkenntnissen hat das allerdings wenig zu tun.