Alles Teufelszeug? II

closs
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#521 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Sa 26. Mär 2016, 15:53

Münek hat geschrieben:Eine wohl eher auszuschließende Annahme, weil sie voraussetzt, dass Diskussionsbedarf bestand.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einzelnen wissenschaftlichen Richtungen innerhalb der Theologe SO hermeneutisch voneinander abgeschottet sind. - Ich tippe eher auf "kalter Kaffee".

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Münek
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#522 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Sa 26. Mär 2016, 16:13

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:"Linientreue Wissenschaft ist keine Wissenschaft mehr."
Korrekt - aber das ist doch genau mein Vorwurf an das, was hier als HKM verkauft wird.

Du scheinst nicht zu wissen, was der Begriff "Linientreue" bedeutet.

Die Theologen, die bei der Auslegung biblischer Texte die "historisch-kritische Methode" anwenden, folgen
weder streng einer Ideologie noch konformistisch einer Parteilinie. Deine Unterstellung ist völliger Blödsinn.

closs
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#523 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Sa 26. Mär 2016, 16:25

Münek hat geschrieben:Die Theologen, die bei der Auslegung biblischer Texte die "historisch-kritische Methode" anwenden, folgen
weder streng einer Ideologie noch konformistisch einer Parteilinie.
Aber sie arbeiten gelegentlich nach gesetzten Kriterien, nach denen nur eine Auswahl dessen, was wirklich sein könnte, in Betracht kommt. - Ich wiederhole es nicht noch einmal - es würde bis zum Abwinken mehrfach begründet.

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Münek
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#524 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Sa 26. Mär 2016, 16:28

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Eine wohl eher auszuschließende Annahme, weil sie voraussetzt, dass Diskussionsbedarf bestand.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einzelnen wissenschaftlichen Richtungen innerhalb der Theologe SO hermeneutisch voneinander abgeschottet sind. - Ich tippe eher auf "kalter Kaffee".

Hä? Was hat Deine Anmerkung mit "mangelndem Diskussionsbedarf" zu tun?

Gäbe es im theologisch-wissenschaftlichen Lager kontroverse Auffassungen, gäbe es keinen Konsens. Was
Dogmatiker wie Ratzinger zu dem Thema sagen, ist irrelevant. Diese sind ihrem Glauben verpflichtet und
dann wird es wissenschaftlich zappenduster.

Der Glaube an himmliche Mächte ist mit der Wissenschaft nicht kombatibel. Damit wirst Du Dich abfin-
den müssen.

closs
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#525 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Sa 26. Mär 2016, 16:35

Münek hat geschrieben:Gäbe es im theologisch-wissenschaftlichen Lager kontroverse Auffassungen, gäbe es keinen Konsens.
Wenn man "Wissenschaft" so definiert, dass nichts mehr anderes übrigbleibt als die eigenen Meinung, gibt es natürlich Konsens.

Wie mehrfach dargestellt, ist dieser Deutungs-Differenz sehr sachlich auflösbar - ist Jesus nur ein Mensch, kommt das eine raus - ist Jesus von Gottes Wesen, kommt was anderes raus. - Wissenschaftlich und bei gleicher Quellenlage.

Ärgerlich ist aber etwas anderes:
Nämlich dass Generationen vergangener und heutiger Spitzenwissenschaftler für doof oder unwissenschaftlich verkauft werden sollen, weil sie EINER Schule nicht bedingungslos folgen.

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Savonlinna
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#526 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » Sa 26. Mär 2016, 16:37

Münek hat geschrieben: Der Glaube an himmliche Mächte ist mit der Wissenschaft nicht kombatibel. Damit wirst Du Dich abfin-
den müssen.
Doch! Er ist mit der Wissenschaft kompatibel. Damit wirst Du Dich abfinden müssen.

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Thaddäus
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#527 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Thaddäus » Sa 26. Mär 2016, 16:40

closs hat geschrieben:Aber das ändert doch nichts daran, dass wir es hier mit zwei diametralen Entwürfen zu tun haben, die beide wissenschaftlich begründbar sind - der Unterschied liegt im unterschiedlichen Verständnis, wer Jesus ist. - Da dies nicht falsifizierbar ist, stehen hier zwei Perspektiven auf Basis derselben Quellen-Lage gegenüber.
Die häufige Wiederholung einer falschen Aussage macht diese nicht irgendwann wahr. Oder in Abwandlung einer berühmten Einstein-Definition: "Wahnsinn ist, immer wieder dasselbe zu tun und unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten." ;)

1. Die kanonische bzw. Ratzinger-Exegese ist nicht wissenschaftlich begründbar, denn sie setzt die Ergebnisse voraus, die erst erwiesen werden müssen. Zudem ist eine christlich hermeneutische Interpretationsrämisse absurd, die sich jederzeit sogar über authentische Aussagen Jesu hinwegsetzen kann, wenn diese nicht zu den unter dieser willkürlich gesetzten Interpretationsrämisse abgeleiteten Glaubensinhalten passen. Damit wird sie dogmatisch-selbstimmunisierend, was wiederum ihre Unwissenschaftichkeit ex hypothesi manifestiert.

2. Die kanonische bzw. Ratzinger-Exegese stellt keine interpretatorische Perspektive auf Basis der biblischen Quellen dar. Vielmehr ist sie eine dogmatisch-selbstimmunisierende Prämisse für die Exegese biblischer Quellen, die sicher stellen soll, dass der Jetztbestand katholisch-christlicher Glaubensinhalte durch die historisch-kritische Forschung nicht kritisiert werden kann. Die Quellenlage ist für die kanonische Exegese letztlich sogar irrelevant. Ein weiterer Beleg für die Unwissenschaftlichkeit der kanonischen bzw. Ratzinger-Exegese.

3. Kanonische/Ratzinger-Exegese ist wissenschaftlich keinesfalls der HKM gleichgestellt, weil erstere schlicht nicht wissenschaftlich sein kann, da sie wissenschaftlichen Grundprinzipien widerspricht. Während ihre hermneutische Prämisse nicht nur wissenschaftlich, sondern auch aus Gründen wissenschaftlicher und intellektueller Redlichkeit hoch problematisch ist, basiert die HKM auf keiner solchen hoch problematischen Prämisse, sondern auf der Wirksamkeit ihrer philologischen Methoden.

4. Die Ergebnisse historisch-kritischer Analyse der biblischen Schriften ändern sich nicht unter der Annahme zusätzlicher metaphysischer Eigenschaften der historischen Person Jesus aus Nazareth oder eines göttlichen Heilsplanes.

Frohe Ostern! ;)

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Münek
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#528 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Sa 26. Mär 2016, 16:41

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Theologen, die bei der Auslegung biblischer Texte die "historisch-kritische Methode" anwenden, folgen weder streng einer Ideologie noch konformistisch einer Parteilinie.
Aber sie arbeiten gelegentlich nach gesetzten Kriterien, nach denen nur eine Auswahl dessen, was wirklich sein könnte, in Betracht kommt.

Dass beispielsweise Jesus im Auftrag Gottes für unsere Sünden gestorben sein soll, das
festzustellen, kann nicht Aufgabe der theologisch-historischen Wissenschaft sein.


Sie hat keine Wahl - auch keine Auswahl. Es ist mir ein Rätsel, dass Du das nicht kapierst.

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#529 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Sa 26. Mär 2016, 16:45

Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Der Glaube an himmliche Mächte ist mit der Wissenschaft nicht kombatibel. Damit wirst Du Dich abfin-
den müssen.
Doch! Er ist mit der Wissenschaft kompatibel. Damit wirst Du Dich abfinden müssen.

Ich kenne keinen Wissenschaftszweig, der mit der Hypothese "GOTT" arbeitet. Diese Zeiten sind schon lange vorbei.

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Savonlinna
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#530 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » Sa 26. Mär 2016, 16:48

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Der Glaube an himmliche Mächte ist mit der Wissenschaft nicht kombatibel. Damit wirst Du Dich abfin-
den müssen
.
Doch! Er ist mit der Wissenschaft kompatibel. Damit wirst Du Dich abfinden müssen.

Ich kenne keinen Wissenschaftszweig, der mit der Hypothese "GOTT" arbeitet. Diese Zeiten sind schon lange vorbei.
Wie auch immer. Meine Aussage war eine Replik auf das, was ich jetzt blau angemalt habe.

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