Alles Teufelszeug? II

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Münek
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#231 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Do 17. Mär 2016, 14:06

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dein Satz erinnert mich an Ratzingers "Glaubensentscheidung", die er von Exegeten als Prämisse fordert, BEVOR sie mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit beginnen (sog. "kanonische Exegese").
Da ist was dran - wobei ich es nicht "Glaubens-Entscheid" nennen würde (wie bitte soll man ENTSCHEIDEN, was man glaubt?) - einer meiner echten Kritik-Punkte an der RKK. - Ich würde es "Erkenntnis-Überprüfung" nennen.

Mit "Glaubensentscheidung" meint Ratzinger, dass die "wirkliche Auslegung" biblischer Texte nur dann erfolgen kann, wenn der Glaube, aus dem sie geschrieben sind und den sie bezeugen, von den Exegeten angenommen und geteilt wird.

Jaaa - soo hätte es der Ex-Papst gerne.

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Münek
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#232 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Münek » Do 17. Mär 2016, 14:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Bei wissenschaftlicher Arbeit hat ein persönlicher Gottesglaube zwingend außen vor zu bleiben.
Formal richtig - nur: Man wird ohne geistige Erkenntnis nie mehr als an der Oberfläche kratzen können. - Was nützt es, über (willkürliches Beispiel:) "Auferstehung" zu forschen, wenn man geistig und philosophisch nicht die geringste Ahnung hat, was das eigentlich bedeutet. - Mit "Dieses Motiv gibt es bereits 500 Jahre vorher beim Volk x" ist es da nicht getan.

Die "Auferstehung Jesu" ist NICHT Gegenstand historisch-kritischer Forschung.

Was soll es denn an diesem Wunder (supranaturalistischer Eingriff) wissenschaft-
lich überhaupt zu erforschen geben?

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NIS
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#233 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von NIS » Do 17. Mär 2016, 14:36

Materie ist Geist!
Totes Fleisch ist eine materialisierte Illusion des Geistes, denn in totem Fleisch ist kein Leben!
Der Glaube macht es möglich!
Die Quelle ist der Geist.
Das Leben sucht sich einen neuen Körper, der Ausdruck Eurer Seelen ist.
AMEN
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Savonlinna
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#234 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » Do 17. Mär 2016, 14:52

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Bei wissenschaftlicher Arbeit hat ein persönlicher Gottesglaube zwingend außen vor zu bleiben.
Formal richtig - nur: Man wird ohne geistige Erkenntnis nie mehr als an der Oberfläche kratzen können. - Was nützt es, über (willkürliches Beispiel:) "Auferstehung" zu forschen, wenn man geistig und philosophisch nicht die geringste Ahnung hat, was das eigentlich bedeutet. - Mit "Dieses Motiv gibt es bereits 500 Jahre vorher beim Volk x" ist es da nicht getan.

Die "Auferstehung Jesu" ist NICHT Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
Selbstverständlich ist die Auferstehung Jesu Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
Da die Basis dieser Forschung Texte sind, muss notgedrungen erforscht werden, welche - theologische, geistige, philosophische - Funktion die Auferstehung Jesu innerhalb des Textexs hat.
Und dies geschieht ja auch andauernd.

closs
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#235 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Do 17. Mär 2016, 15:42

Savonlinna hat geschrieben: Ich verstehe was von Texten. Also auch von denen, die Du schreibst.
Das darf aber nicht dazu führen, dass Du in sie Dinge hinein interpretierst, die nichts mit mir zu tun haben. - Wenn ich etwas schreibe, sollte das, was ich damit meine, schon auch eine Rolle spielen. ;)

Münek hat geschrieben:Mit "Glaubensentscheidung" meint Ratzinger, dass die "wirkliche Auslegung" biblischer Texte nur dann erfolgen kann, wenn der Glaube, aus dem sie geschrieben sind und den sie bezeugen, von den Exegeten angenommen und geteilt wird.
Möglich - aus meiner Sicht reicht es, wenn man in aller nötigen Tiefe erkennt, was geschrieben ist. - Da kommt nämlich auch ein Atheist nicht drum rum, wenn er sich ernsthaft dazu äußern will.

Münek hat geschrieben:Was soll es denn an diesem Wunder (supranaturalistischer Eingriff) wissenschaftlich überhaupt zu erforschen geben?
Aha - auf einmal. - Und warum erforscht man dann Fragen zur Naherwartung? - Merke: Auch die Wiederkunft Jesu ist ein supranaturalistischer Eingriff.

Savonlinna hat geschrieben:Selbstverständlich ist die Auferstehung Jesu Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
So ist es.

Damit es keine Verwirrung gibt:
Natürlich untersucht die HKM alles, was in der Bibel steht. - Aber sie kann unter atheistischer Prämisse keine spirituellen Expertisen abliefern.

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sven23
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#236 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Do 17. Mär 2016, 16:03

closs hat geschrieben: Damit es keine Verwirrung gibt:
Natürlich untersucht die HKM alles, was in der Bibel steht. - Aber sie kann unter atheistischer Prämisse keine spirituellen Expertisen abliefern.
Wer sagt denn, dass die Theolgoen, die die Forschung betreiben, alles Atheisten sind? Oder gar Antichristen, wie Ratzinger meint. Die Ergebnisse sind nicht die "Schuld" der forschenden Theologen. Was sollen sie denn machen, etwa die Ergebnisse fälschen, damit Ratzi glücklich ist?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#237 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von sven23 » Do 17. Mär 2016, 16:06

Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Formal richtig - nur: Man wird ohne geistige Erkenntnis nie mehr als an der Oberfläche kratzen können. - Was nützt es, über (willkürliches Beispiel:) "Auferstehung" zu forschen, wenn man geistig und philosophisch nicht die geringste Ahnung hat, was das eigentlich bedeutet. - Mit "Dieses Motiv gibt es bereits 500 Jahre vorher beim Volk x" ist es da nicht getan.

Die "Auferstehung Jesu" ist NICHT Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
Selbstverständlich ist die Auferstehung Jesu Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
Da die Basis dieser Forschung Texte sind, muss notgedrungen erforscht werden, welche - theologische, geistige, philosophische - Funktion die Auferstehung Jesu innerhalb des Textexs hat.
Und dies geschieht ja auch andauernd.
Wieder mal das klassische (absichtliche?) Mißverständnis. Münek meint natürlich, dass die Auferstehung inhaltlich kein Gegenstand der Forschung sein kann. In beschreibender Form natürlich. Aus welchen Kulten wurde der Auferstehungsglaube übernommen, wann wurde er erstmals erwähnt etc.? Muß man denn jedesmal wieder bei Adam und Eva anfangen? :roll:
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#238 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von closs » Do 17. Mär 2016, 16:13

sven23 hat geschrieben:Die Ergebnisse sind nicht die "Schuld" der forschenden Theologen.
Wenn es historische und keine geistigen Ergebnisse sind, ist das normale Wissenschaft. - Da hat auch Ratzi nichts dagegen.

sven23 hat geschrieben:Aus welchen Kulten wurde der Auferstehungsglaube übernommen, wann wurde er erstmals erwähnt etc.?
Genau - so ist es richtig. - Das kann man auch bei Themen wie Naherwartung machen: Wie hat die Zeit damals getickt? Wo gibt es so etwas schon mal in anderen Kulturen? Etc. - Das ist nicht der Streitpunkt.

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Savonlinna
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#239 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » Do 17. Mär 2016, 16:13

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Ich verstehe was von Texten. Also auch von denen, die Du schreibst.
Das darf aber nicht dazu führen, dass Du in sie Dinge hinein interpretierst, die nichts mit mir zu tun haben. - Wenn ich etwas schreibe, sollte das, was ich damit meine, schon auch eine Rolle spielen. ;)
Ideologisches Denken ist eine Sache für sich. Gerade Du schreibst andauernd, dass andere ihre eigenen Prämissen nicht erkennen.
Also tust Du genau das bei anderen, was ich bei Dir tue.

Im Übrigen ist es selbst in der Wissenschaft normal, dass man die blinden Flecken der Vorgänger aufdeckt und dann daran die eigenen Überlegungen anknüpft.
Wenn der Vorgänger sagt, dass da keine blinden Flecken seien, sondern dass er halt Recht hat, er habe alles durchdacht, da sei kein Makel, dann ist er ideologisch verhärtet. Und für die Wissenschaft kommt er nicht mehr in Frage.

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Savonlinna
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#240 Re: Alles Teufelszeug? II

Beitrag von Savonlinna » Do 17. Mär 2016, 16:17

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Die "Auferstehung Jesu" ist NICHT Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
Selbstverständlich ist die Auferstehung Jesu Gegenstand historisch-kritischer Forschung.
Da die Basis dieser Forschung Texte sind, muss notgedrungen erforscht werden, welche - theologische, geistige, philosophische - Funktion die Auferstehung Jesu innerhalb des Textexs hat.
Und dies geschieht ja auch andauernd.
Wieder mal das klassische (absichtliche?) Mißverständnis. Münek meint natürlich, dass die Auferstehung inhaltlich kein Gegenstand der Forschung sein kann. In beschreibender Form natürlich. Aus welchen Kulten wurde der Auferstehungsglaube übernommen, wann wurde er erstmals erwähnt etc.? Muß man denn jedesmal wieder bei Adam und Eva anfangen? :roll:
Das frage ich mich auch.
Denn das weiß doch hier jeder, dass die HKM nur mit Texten arbeitet und nicht nachguckt, ob Jesus irgendwo Spuren leiblicher Auferstehung hinterlassen hat.
Warum also immer wieder Aussagen, die kalter Kaffee sind?

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