Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Novas
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#121 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Mo 14. Mär 2016, 23:28

Münek hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Gerade die moderne Wissenschaft kann uns dafür sensibilisieren. Ist es nicht unglaublich, dass die Zahl aller Sterne im Weltall in etwa so gigantisch ist, wie die Zahl aller Sandkörner an allen Stränden der Welt zusammen? Mich wundert es da, wenn ein Mensch nicht gläubig wird.

Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich wundere mich, dass angesichts der Unendlichkeit des Universums und der Existenz von Milliarden Galaxien, jemand auf die Idee kommt, das hätte was mit dem Vater-Gott der Bibel und einem Heilsplan zu tun.

Das ist für mich anthropozentrisches Denken par excellence: Der Mensch als Grund und Ziel der "Weltschöpfung". Lachhaft!

Wer sagt denn, dass es nur auf dem Planeten Erde "menschelt"? Ich bin mir sicher, dass es extra-terrestrische Lebensformen gibt. Sonst wäre das eine ziemliche Platzverschwendung.


Nur ein ganz Törichter kann die Ansicht haben, im unendlichen Raum, auf den zahllosen Riesenwelten, gebe es nichts anderes als das Licht, das wir auf ihnen wahrnehmen. Es ist geradezu albern, anzunehmen, es gebe keine anderen Lebewesen, keine anderen Denkvermögen und keine anderen Sinne als die uns bekannten.
Giordano Bruno


Es kann zahllose Welten mit Leben und darum auch vernunftbegabte Wesen geben. Als gläubiger Mensch rechne ich sogar damit.

JackSparrow
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#122 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von JackSparrow » Mo 14. Mär 2016, 23:50

Salome23 hat geschrieben:Bitte um Übersetzung ins deutsche :blumenstrauss:
https://translate.google.com/translate? ... edit-text=


Novalis hat geschrieben:„Pneuma“ wird häufig mit „Heiliger Geist“ übersetzt und der „spiritus“, der „Lebensatem“, das, was uns lebendig macht, ist das Thema jeder Spiritualität.
So war es in der Antike, als man Pflanzen noch nicht für Lebewesen und die Atmung noch für ein hinreichendes Kriterium des Lebens hielt. Spätestens ab Entdeckung der Zelle im 18. Jahrhundert hat sich die Biologie dann aber eventuell noch ein wenig weiterentwickelt.

Der französische Schriftsteller Andre Gide sagte mal: „Gott steht uns vierundzwanzig Stunden am Tag zur Verfügung“.
Sag Gott er möge bitte den Müll rausbringen und dir dann einen Kaffee kochen.

Sinnliche Wahrnehmung bezieht sich auf die äußere Welt und geistige Wahrnehmung bezieht sich auf das Innere.
Geistige Wahrnehmung bezieht sich auf die automatische Wiedergabe gespeicherter Informationen aufgrund eines entsprechenden auslösenden Reizes.

Wie? In dem wir achtsam leben
Wer ernsthaft versucht, jede Bewegung seines Körpers achtsam zu erleben, dürfte in kürzester Zeit im Irrenhaus enden. Man könnte dann nicht mal mehr normal geradeaus laufen.

Der Satan ist das menschliche Ego, welches sich selbst auf den Thron Gottes setzt.
Bei EGO handelt es sich ein lateinisches Personalpronomen.

Beispiel: ego saepe ambulo = ich gehe oft spazieren

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#123 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Münek » Di 15. Mär 2016, 00:18

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist für mich anthropozentrisches Denken par excellence
Siehst Du - und aus meiner Sicht ist es anthropozentrisches Denken par excellence, wenn man meint, mit menschlichen Wahrnehmungs-Mitteln die Welt ohne Gott prinzipiell erklären zu können.

Der Mensch ist ein sehr neugieriges, intelligentes Wesen. Er liegt in seiner Natur, die Welt zu ergründen und zu erklären.

Bei seinen doch sehr erfolgreichen Versuchen, die der Hypothese "Gott" nicht
(mehr) bedarf, ist er sich seiner Grenzen durchaus sehr wohl bewusst.

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Zeus
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#124 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Zeus » Di 15. Mär 2016, 00:35

Münek hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Gerade die moderne Wissenschaft kann uns dafür sensibilisieren. Ist es nicht unglaublich, dass die Zahl aller Sterne im Weltall in etwa so gigantisch ist, wie die Zahl aller Sandkörner an allen Stränden der Welt zusammen? Mich wundert es da, wenn ein Mensch nicht gläubig wird.

Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich wundere mich, dass angesichts der Unendlichkeit des Universums und der Existenz von Milliarden Galaxien, jemand auf die Idee kommt, das hätte was mit dem Vater-Gott der Bibel und einem Heilsplan zu tun.

Das ist für mich anthropozentrisches Denken par excellence: Der Mensch als Grund und Ziel der "Weltschöpfung". Lachhaft!
Richtig, absoluter Größenwahn der dem christlichen Aberglauben Verfallenen.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#125 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Münek » Di 15. Mär 2016, 00:39

Novalis hat geschrieben: Nur ein ganz Törichter kann die Ansicht haben, im unendlichen Raum, auf den zahllosen Riesenwelten, gebe es nichts anderes als das Licht, das wir auf ihnen wahrnehmen. Es ist geradezu albern, anzunehmen, es gebe keine anderen Lebewesen, keine anderen Denkvermögen und keine anderen Sinne als die uns bekannten.
Giordano Bruno

Nicht nur aber auch für diese hellsichtigen Worte wurde der Philosoph und Kosmologe Giordano Bruno durch die katholische Inquisition der Ketzerei für schuldig befunden und in Rom auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt.

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#126 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Di 15. Mär 2016, 00:47

Münek hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Nur ein ganz Törichter kann die Ansicht haben, im unendlichen Raum, auf den zahllosen Riesenwelten, gebe es nichts anderes als das Licht, das wir auf ihnen wahrnehmen. Es ist geradezu albern, anzunehmen, es gebe keine anderen Lebewesen, keine anderen Denkvermögen und keine anderen Sinne als die uns bekannten.
Giordano Bruno

Nicht nur aber auch für diese hellsichtigen Worte wurde der Philosoph und Kosmologe Giordano Bruno durch die katholische Inquisition der Ketzerei für schuldig befunden und in Rom auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt.

"Giordano Bruno (* Januar 1548 in Nola; † 17. Februar 1600 in Rom; eigentlich Filippo Bruno) war ein italienischer Priester, Dichter, Philosoph und Astronom."
https://de.wikipedia.org/wiki/Giordano_Bruno

Du hast „Priester“ vergessen. ;) Die Taten bzw. die Untaten der Inquisition sind den meisten Menschen bestens bekannt, darüber müssen wir nicht ständig reden. Außerdem leben wir im 21. Jahrhundert. Sollten wir nicht eher über die Gegenwart, als über die Vergangenheit sprechen? Da spielt die Musik.

Wenn Du wissen willst, was Christen der Gegenwart denken, dann kannst Du beispielsweise diese Zeitung lesen: http://www.christ-in-der-gegenwart.de/ gleich auf der Startseite findest Du diese Buchempfehlung:

Mut zur Religion
Erziehung, Werte und die neue Frage nach Gott


Religion ist eine Bildungsfrage. Entscheidend für unsere Zukunft ist, ob wir geistig sinnvoll und spirituell lebendig, kreativ leben. Eine offene Gesellschaft muß sich dem kulturellen Wettbewerb um Moral, Werte und Glauben auch in religiöser Hinsicht offensiv öffnen. Wie sind wir in unserer Erziehung darauf vorbereitet? Wie bereiten wir uns darauf vor? Der vielbeklagte Erziehungsnotstand führt auf dringende Weise zu ganz anderen Fragen.

Johannes Röser, Chefredakteur des CHRIST IN DER GEGENWART behandelt in seinem neuen Buch diese Themen und weckt Nachdenklichkeit zugunsten eines Dialogs der Generationen. Er analysiert vor dem Hintergrund moderner Hirnforschung den Zusammenhang von Gefühlsbindung und Gewissensentwicklung , Intelligenz und Glauben und plädiert für ein redliches, intelligentes religiöses Fragen, für uns und unsere Kinder.

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#127 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Münek » Di 15. Mär 2016, 00:53

@ Lieber Novalis.

Du hast Giordano Bruno zitiert, nicht ich.

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#128 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Novas » Di 15. Mär 2016, 00:55

Münek hat geschrieben:@ Lieber Novalis.

Du hast Giordano Bruno zitiert, nicht ich.

Ja, ich habe ihn ganz bewusst zitiert. Er ist ein religiöser Freidenker gewesen. Legendär sind seine Worte: Mit größerer Furcht sprecht ihr mir das Urteil, als ich es vernehme. Das könnten alle mutigen Freidenker und wahren Humanisten den inquisitorischen Geistern erwidern, die es leider auch heute gibt. Ob sie christlich, muslimisch, atheistisch, rot, grün, gelb und braun oder irgendwie anders angemalt sind, macht für mich keinen Unterschied. Die Gesinnungspolizisten wechseln von Zeit zu Zeit ihre Uniform, aber eigentlich ist es immer der selbe Mist.
Dagegen müsste man sich eigentlich gemeinsam wehren.

Zeus hat geschrieben:Richtig, absoluter Größenwahn der dem christlichen Aberglauben Verfallenen.

Wenn Du schon Carl Sagan zitierst, dann nehme auch das zur Kenntnis.....

Bild

Damit hat er schon einen wesentlichen christlichen Gedanken ausgesprochen: allein die Liebe besitzt rettende Kraft und wir glauben ja nur, weil wir lieben. „Ich schließe einen Neuen Bund (...), ich lege ihnen mein Gesetz ins Herz und schreibe es auf ihr Herz“ (Jeremia 31,31-34) Die Wahl besteht nicht zwischen Wissen und Glaube. Sie besteht schon eher zwischen Liebe und Angst, zwischen Glaube (= begründetes Vertrauen, welches das ganze Wesen des Menschen umfasst, all sein Denken und Fühlen, Fragen und Zweifeln) und auf der anderen Seite Verzweiflung.

Der christliche Glaube ist außerdem eine Lebensweise und nicht nur graue Theorie. Die frühen Christen nannten ihren Glauben „den Weg“.

Hier haben wir in wenigen Worten die These von Paulus aus seinen Briefen an die Galater und an die Römer: Christen leben nicht im Gehorsam an ein geschriebenes Gesetz; ihr Handeln wird durch ein inneres Gesetz, das in ihr Herz geschrieben ist, durch die ihnen innewohnende Gegenwart von Gottes Geist motiviert. Paulus greift auf diese Weise das biblische Thema des „Neuen Bundes“ auf, das durch den Propheten Jeremia ( Jeremia 31,31-34) angekündigt und von Ezechiel (Ezechiel 36,23-2) weitergeführt wurde. Das Evangelium ist also der radikale Gegensatz zu einer Theorie oder Ideologie. Das Verstehen folgt dem Lebensvollzug, nicht umgekehrt.
http://taize.fr/IMG/pdf/cahiers18de-web.pdf

Du kannst den Weg nur wirklich verstehen, wenn Du ihn gehst und kennenlernst.

„Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut und was unsere Hände angefasst haben, das verkünden wir: das Wort des Lebens. Denn das Leben wurde offenbart; wir haben gesehen und bezeugen und verkünden euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns offenbart wurde.“
(1 Johannes 1,1-2


Selbst hören, selbst sehen, selbst mit Händen berühren und spüren und etwas wagen, sodass das Wort des Lebens durch die eigene Lebensweise bezeugt und sinnreich wird, darauf kommt es an. Das Wort des Lebens möchte gelebt werden.

Auch hier wird der christliche Glaube als Lebensweise beschrieben. Die ersten Jünger erkannten diese Lebensweise, welche nicht von Gottes eigenem Leben ( Johannes nennt es „das ewige Leben“) zu unterscheiden ist und im Leben ihres Lehrers Jesus offenbar wurde. Sie erkannten sie nicht als etwas Abstraktes, sondern – durch Hören, Sehen und Fühlen – als die konkreteste aller Wirklichkeiten.

Das Ziel der Verkündigung dieses Lebens ist die Bildung einer „Gemeinschaft“, griechisch
koinōnía, eines miteinander geteilten Lebens, eines gemeinschaftlichen Lebens. Und Johannes sagt, dass dieses gemeinschaftliche Leben in Wirklichkeit eine Teilhabe an Gottes eigenem Leben, am Leben zwischen dem Vater und dem Sohn, ist. Der Begriff koinōnía ist also in Gott selbst begründet. Gott ist nicht irgendeine ferne Gottheit in einer Art erhabener Abgeschiedenheit. Im Herzen der christlichen Botschaft, steht die Offenbarung eines Gottes, der Beziehung und gemeinschaftliches Leben ist. Hier liegt die wahre Bedeutung der ursprünglichen christlichen Glaubenslehre von der Trinität, die vielen Menschen so abstrakt, verwirrend und sogar unnütz zu sein scheint. Gott ist Gemeinschaft, und wenn die an diesen Gott Glaubenden sich bemühen, ihr Leben mit anderen zu teilen, beginnend mit denen, die denselben Glauben haben, dann spiegeln sie damit Gottes eigenes Leben mitten in der Schöpfung wider. Johannes beendet die Textstelle:
Wir schreiben dies, damit unsere Freude vollkommen ist. (1 Johannes 1,4) Was ist Freude? Sie ist das subjektive Sich-Bewusstwerden eines in Fülle gelebten Lebens. Wenn wir vollkommen lebendig sind, ganz die Person, die wir zu sein bestimmt sind, dann erfahren wir Freude. Johannes sagt uns also, dass die Erfahrung eines zwischen Menschen und mit Gott geteilten Lebens eine Offenbarung vom wahren Lebenssinn ist.
http://taize.fr/IMG/pdf/cahiers18de-web.pdf

Das sollte eigentlich schon als Beweis genügen, dass der christliche Glaube kein „Aberglaube“ ist. Religion ohne Wissenschaft führt in den Aberglauben und Wissenschaft ohne Religion in den Materialismus. Was wir also brauchen ist die Einheit von Wissenschaft und Religion, auf der Basis eines offenen Dialogs, ihre Einheit in Verschiedenheit.
Sie verhalten sich komplementär zueinander, so wie sich auch Mann und Frau komplementär zueinander verhalten. Wer nur Wissenschaft ohne Religion fordert, der will im Grunde den wissenschaftlichen Zölibat. :D Ich bin mehr für den leidenschaftlichen und anregenden Tango der Geliebten. Religion verkörpert im Grunde das weibliche Prinzip, während Wissenschaft eher das männliche Prinzip darstellt.

Sie gehören zusammen!

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sven23
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#129 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von sven23 » Di 15. Mär 2016, 06:44

Novalis hat geschrieben: Spirituelle Menschen sind für Dich also wirklich geisteskrank?
Das habe ich nicht gesagt. Es geht um Menschen, die meinen, Stimmen (von Gott) zu hören. Da könnte ein psychopathologischer Befund vorliegen. Genaues kann aber nur ein Facharzt diagnostizieren.
Es sind ja auch Leute in religiösen Foren unterwegs, die offen zugeben, dass sie unter Schizophrenie leiden.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Münek
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#130 Re: Gott existiert nur in den Köpfen der Menschen?

Beitrag von Münek » Di 15. Mär 2016, 06:59

@ Novalis.

Du meinst wirklich, Wissenschaft und Religion gehören zusammen wie der Wind und das Meer? :)

Nee - der Glaube an die Existenz übernatürlicher Mächte - gegossen in betonharte Dogmen -
widerspricht dem Prinzip der ergebnisoffenen Forschung in der Wissenschaft.

Die beiden sind kompatibel wie Feuer und Wasser.

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