closs hat geschrieben: SilverBullet hat geschrieben: kein "naturalistischen Denken", sondern nur Beobachtung der Wahrnehmung.
Meinetwegen - aber man beobachtet doch auch geistige Dinge (nur viele nennen oder erkennen es halt nicht als geistig).
Ich versehe nicht, was du mit „geistigen Dingen“ meinst.
Auf der einen Seite könnte es sich um die Phänomene der Wahrnehmung handeln.
(Farben, Töne, Schmerz wären dann genauso „geistig“, weil phänomenal, wie ein Wohlgefühl oder ein Schönheitsempfinden)
Auf der anderen Seite könnte es sich um vermutete Nicht-XXXX-Weltzusammenhänge, wie z.B. andere Wesen, oder deren Eingreifen, Eigenschaften und Absichten handeln.
Im ersten Fall, dreht es sich erst einmal nur um Wahrnehmung. Das Feststellen einer Wahrnehmungsunabhängigkeit kann nicht erfolgen.
So kann z.B. über die optische Täuschungen ganz einfach erkannt werden, dass es sich um reine Wahrnehmungsvorgänge handeln muss (mal egal, mit welchem Weltbild man diese erklärt).
Die Phänomene selbst können nicht als Wirklichkeit erkannt werden, weil die Wahrnehmungsunabhängigkeit nicht in einer Interaktion erlebt werden kann.
Im zweiten Fall gibt es keinen Anlass von einem direkten Erleben oder von einem Kontakt auszugehen. Es liegen keine Detail-Beschreibungen von Gläubigen vor.
Stattdessen sind jedoch die Prinzipien von Suggestionszusammenhängen, „Unterscheidung der Geister“ und die Vorgänge des philosophischen Deutungens klar ersichtlich.
=> von einem Beobachten von „geistigen Dingen“ kann keine Rede sein.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Es findet keinerlei Kontakt zu (der Anfangsfrage) „Gott“ statt.
Nur zu seinen "Offenbarungen" = bsp. Natur. - Das Problem ist ein ganz anderes: Wenn man materialistisch qualifiziert, kommt man nicht auf die Idee, auch geistig zu qualifizieren.
Wir sprechen von derselben Realität - aber Du bewertest weltanschauungs-bedingt anders.
Du redest hier von „Unterscheidung der Geister“, also einer Strategie bei der dein Weltbild festlegt, was du wahrnimmst. Auf dieser Basis redest du dir ein, dass das, was
nicht wahrgenommen wird, „da“ sein soll.
Dabei sollte Wahrnehmung selbst aber erst einmal weltbildunabhängig ablaufen und erst wenn mit den dort vorhandenen Fähigkeiten eine Wirklichkeit festgestellt wird, kann ein Weltbild dies zu erklären versuchen.
closs hat geschrieben:"Ideenlehre ist die neuzeitliche Bezeichnung für die auf Platon (428/427–348/347 v. Chr.) zurückgehende philosophische Konzeption, der zufolge Ideen als eigenständige, dem Bereich der sinnlich wahrnehmbaren Objekte ontologisch übergeordnete Entitäten existieren. ... Nach der Ideenlehre sind die Ideen nicht bloße Vorstellungen im menschlichen Geist, sondern eine objektive metaphysische Realität".
Ich habe schon seit einiger Zeit den Verdacht, dass du manchen Phänomenalbedeutungen in der Wahrnehmung ein „wahrnehmungsunabhängiges Vorhandensein“ zuschreiben möchtest.
Aus diesem Grund und weil mir Platons-Ideenlehre vor kurzem in Zusammenhang mit einem Theologen begegnet ist, habe ich bereits „ein paar Beiträge zurück“ geschrieben, dass Philosophen gewisse „Schwierigkeiten mit der Wirklichkeit“ zu haben scheinen.
Für die Phänomene in der Wahrnehmung, kann die Wahrnehmung selbst keine Wahrnehmungsunabhängigkeit feststellen, keine Interaktion durchführen und kann somit nicht auf eine Wirklichkeit schliessen.
Hierbei muss man extrem vorsichtig sein, denn die Phänomene sind immer mit komplexen Situationen verbunden, in denen tatsächlich „als Wirklichkeit identifizierte“ Sachverhalte vorkommen.
Diese Sachverhalte sind jedoch
nicht die Phänomene.
Wenn man die Aussenwelt betrachtet („Sehbild“), dann erfolgt dies unter anderem über das Phänomen „Farbe“, aber „Farbe“ kann nicht selbst als Objekt erlebt werden.
Mit Formulierungen wie „
Nach der Ideenlehre sind die Ideen nicht bloße Vorstellungen im menschlichen Geist, sondern eine objektive metaphysische Realität“ (
Quelle Wiki) versucht man sich eine Nicht-XXXX-Welt als Wirklichkeit vorzugaukeln. Danach gibt es kein Halten mehr und man phantasiert sich mit dieser Strategie irgendwelche „metaphysischen Wesen“ herbei.
Aus reiner Unwissenheit über sich selbst, rennt man los und erfindet sich Wirklichkeit.
Ich denke hierin liegt die Wurzel zu den „lustigen Entwürfen“, die auf das Konto von Philosophie und Religion gehen.
Philosophie und Religion missinterpretieren die Bedeutungszusammenhänge der Wahrnehmung und erfinden sich neue Bereiche, die sie noch nicht einmal im Ansatz erklären können. Für diese Nicht-Erklärbarkeit erfinden sie dann wiederum Begründungen, wie die „Transzendenz“, nur um sich nicht klar machen zu müssen, dass der Gesamtansatz falsch ist.