Alles Teufelszeug?

Salome23
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#1281 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Salome23 » Sa 27. Feb 2016, 16:26

Savonlinna hat geschrieben: Das erklärt mein Text, wenn Du ihn vollständig liest.
Hab ich gelesen.
Nur habe ich bei dir(und auch bei Thaddäus)oft das Gefühl, ihr interpretiert in Aussagen andrer user etwas hinein, was gar nicht gemeint war und stellt persönliche Analysen auf, dass einem zeitweise die Haare zu Berge stehn.... :geek:

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Savonlinna
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#1282 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Savonlinna » Sa 27. Feb 2016, 16:39

Salome23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Das erklärt mein Text, wenn Du ihn vollständig liest.
Hab ich gelesen.
Nur habe ich bei dir(und auch bei Thaddäus)oft das Gefühl, ihr interpretiert in Aussagen andrer user etwas hinein, was gar nicht gemeint war und stellt persönliche Analysen auf, dass einem zeitweise die Haare zu Berge stehn.... :geek:
Es ist in dem Fall implizit, Salome.

Lovetrail hat "Legendenbildung" nicht positiv gemeint.
Also schließt Lovetrail aus, dass der Verfasser des Johannesbriefes Legendenbildung positiv auffasst.
Das also unerstellt Lovetrail ihm.

Damit spricht er dem Verfasser ab, dass er - ich sag das böse Wort mal - "geistig" - gedacht hat, als er schrieb. Denn "Legende" ist ja eine künslterische Form des Schreibens, in dem man bildhaft schreibt.
Also eine Legende kann gerade die Gottessohnschaft meinen.

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sven23
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#1283 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von sven23 » Sa 27. Feb 2016, 16:41

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Will man daraus historische Ereignisse konstruieren, die dann auch noch in Dogmen verpackt werden, wirds problematisch.
Die Frage, ob bspw. Maria WIRKLICH, also tatsächlich (ist das aus Deiner Sicht ein Synonym für "historisch"?), leiblich auferstanden ist, ist per HKM prinzipiell nicht lösbar. - Nicht dass ich Fan von dieser Geschichte wäre - aber es ist in sich ein Irrsinn, wenn man dazu unter dem HKM-Aspekt Stellung nehmen will.
Hat das denn jemand hier getan?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es reicht, wenn man Legenden als solche erkannt hat
Mit der HKM KANN man nicht erkennen, ob Jesus Gott ist - allein dieses Ansinnen ist Irrsinn.
Habe ich doch gesagt: weder Gott noch seine unehelichen Söhne können inhaltlich Gegenstand der Forschung sein. In beschreibender Form natürlich schon. Man sollte aber eins bedenken: was manche Theologen in der griechischen Götterwelt als Mythologie erkennen, wollen sie im Christentum als historische Wahrheit verstanden wissen. Mit welchem Recht?

closs hat geschrieben: - Wenn Gott wirklich, tatsächlich, historisch in Jesus in den geschichtlichen Raum kam, ist dies per HKM nicht untersuchbar - prinzipiell. - Wie soll das gehen?
Tja, wenn ich fliegen könnte, könnte ich mir das Flugticket sparen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Es geht ja nicht um eine inhaltliche Überprüfung, ob es dieses Gottesreich gibt und wie es aussieht.
WENN es ein "Gottesreich" gibt, ist es ein Reich, das ohne Metaphysik nicht erklärbar ist. - Ist es aber ohne Metaphysik nicht erklärbar, KANN es nicht per HKM erklärbar sein, weil die HKM (in Eurer Definition) Metaphysik grundsätzlich nicht als potentielles Faktum zulässt.
Genau dasselbe habe ich doch auch gesagt. Ein inhaltliche Überprüfung ist nicht möglich. :shock:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die entscheidende Heilswende vollzieht sich bereits. Die endgültige Vollendung der Königsherrschaft Gottes steht mit Gewissheit unmittelbar bevor
Auch hierin sind sich alle einig - aber es wird komplett unterschiedlich interpretiert.
In der Leben-Jesu-Forschung wird das mehrheitlich nicht unterschiedlich interpretiert, sondern so, wie es gemeint war.
„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“
Gerd Theißen

In diesem Zusammenhang muß auch die Ethik Jesu gesehen werden, die nicht auf Langfristigkeit ausgelegt ist.

"Die Bezogenheit der Königsherrschaft Gottes auf sein Schöpfersein macht zugleich die Radikalität ihres Anspruchs aus. Jesus konfrontierte den ganzen Menschen mit der anbrechenden Heilswende.
...
Dieser Radikalität des Anspruches der Gottesherrschaft entspricht auch die Ethik Jesu.
...
So handeln kann nur, wer sein Vertrauen ganz auf Gott und seine anbrechende Herrschaft setzt. Für irdische Lebenssicherung bleibt da kein Platz (Mt 6,24 par)"

Quelle: bibelwissenschaft.de


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:trotz verlorener Gottessohnschaft
Wieso "verlorener Gottessohnschaft"? - Wer kann das beurteilen? - Sicher nicht die HKM in Eurer Defintion.
Manchmal hilft ja ein bißchen gesunder Menschenverstand. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#1284 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von sven23 » Sa 27. Feb 2016, 16:46

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:WENN es ein "Gottesreich" gibt, ist es ein Reich, das ohne Metaphysik nicht erklärbar ist.
Hier tun sich zwei Fragen auf:
a. Was ist in Deinen Augen Metaphysik?
b. Wieso kann die Metaphysik ein Reich Gottes erklären, wo ja nicht mal die Physik die Menschenwelt erklären kann, ja nicht einmal die physikalische Welt erklären kann?
Das (b) war mal eine richtig gute und berechtigte Frage. :thumbup:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#1285 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Salome23 » Sa 27. Feb 2016, 16:49

Savonlinna hat geschrieben: Es ist in dem Fall implizit, Salome.

Lovetrail hat "Legendenbildung" nicht positiv gemeint.
Also schließt Lovetrail aus, dass der Verfasser des Johannesbriefes Legendenbildung positiv auffasst.
Das also unerstellt Lovetrail ihm.

Damit spricht er dem Verfasser ab, dass er - ich sag das böse Wort mal - "geistig" - gedacht hat, als er schrieb. Denn "Legende" ist ja eine künslterische Form des Schreibens, in dem man bildhaft schreibt.
Also eine Legende kann gerade die Gottessohnschaft meinen.
Interessant-ich hab da was ganz andres verstanden, daher zitiere ich den ersten Satz nochmals:
Salome, mir sind diese Zeilen eingefallen, da hier die Rede davon war, der "Sohn Gottes" sei Produkt einer Legendenbildung.
Also ich verstand es so, dass hier(im Forum) davon die Rede war-der Sohn Gottes sei (lediglich) das Produkt einer Legende und eigentlich nicht "real"= hätte nie existiert.
Und lovetrails Ansicht sei nun, dass dies nur jemand behaupten würde, welcher aus dem Geist der Welt spricht...
Was hat das nun mit dem Verfasser des Johannesbriefs zu tun?
Anmerkung: Vielleicht habe ich ja auch lovetrails Äusserung nicht so recht verstanden, daher wart ich mal auf lovetrails Reaktion, falls überhaupt noch Interesse besteht. Amen.

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#1286 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Münek » Sa 27. Feb 2016, 16:58

Salome23 hat geschrieben:Anmerkung: Vielleicht habe ich ja auch lovetrails Äusserung nicht so recht verstanden, daher wart ich mal auf lovetrails Reaktion, falls überhaupt noch Interesse besteht. Amen.

AMEN. :angel:

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#1287 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von lovetrail » Sa 27. Feb 2016, 17:02

Danke, Salome, du hast mich schon richtig verstanden. :-)

Soviel scheint mir auf jeden Fall aber als gewiss: Der Verfasser des 1. Johannesbriefs (oder einfacher ausgedrückt: Johannes) ist hier nicht durch die dekonstruktivistische Schule gegangen und würde so ne Art positive Utopie konstruieren, aus Not und Einbildungskraft geboren.

Nein, der ganze Text geht von der tatsächlichen Existenz und Fleischwerdung Jesu Christi, als des Sohn Gottes aus. Wer diese Inkarnation und Rettungsgabe Gottes glaubt wird mit dem heiligen Geist gesalbt und ist nun auch angehalten die Geister zu unterscheiden.


Was mich speziell interessiert, ist, warum es der "Geist des Irrtums" gerade auf die Fleischwerdung Jesu Christi absieht. Warum ist das gerade der Knackpunkt und kommt einem Dämon nicht über die Lippen (oder nur verzerrt)? Es geht vermutlich um die Sabotage der Rettung des Menschen.
Ohne Inkarnation auch kein Tod und Auferstehung des Gottessohnes und damit auch keine letztendlich leibliche Hoffnung für die Menschheit.

Vielleicht sieht das jemand noch besser als ich. (Mir geht es auch um die Einschätzung bestimmter Propheten im christlichen Gewande)

LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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Savonlinna
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#1288 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Savonlinna » Sa 27. Feb 2016, 17:13

Salome23 hat geschrieben: Also ich verstand es so, dass hier(im Forum) davon die Rede war-der Sohn Gottes sei (lediglich) das Produkt einer Legende und eigentlich nicht "real"= hätte nie existiert.
Ich selber benutze Legendenbildung in diesem Zusammenhang nicht negativ, sondern oft synonym mit "mythischer Erzählung" oder noch richtiger: einer theologischen Erzählung.
Insofern kann das, was von einigen Foristen als "nur Ammenmärchen" verstanden wird, vom Verfasser als Glaubensbekenntnis gemeint sein - auf der Ebene der Theologie, nicht der Historizität.

Salome23 hat geschrieben:Und lovetrails Ansicht sei nun, dass dies nur jemand behaupten würde, welcher aus dem Geist der Welt spricht...
Was hat das nun mit dem Verfasser des Johannesbriefs zu tun?
Dies, dass lovetrail dem Verfasser nicht zutraut, dass er wirklich ganz bewusst eine Legende geschrieben hat.

Möglicherweise liegt das an der Doppelbedeutung von "Legende".
Ich habe "Legende" so verstanden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Legende

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#1289 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von Savonlinna » Sa 27. Feb 2016, 17:16

lovetrail hat geschrieben: Soviel scheint mir auf jeden Fall aber als gewiss: Der Verfasser des 1. Johannesbriefs (oder einfacher ausgedrückt: Johannes) ist hier nicht durch die dekonstruktivistische Schule gegangen
Nein, sicher nicht. Sondern er ist durch die Schule seiner literarischen Vorgänger gegangen.
Kennst Du diese Schule, dass Du so sicher sagen kannst, welche literarischen Mittel der Verfasser benutzt hat und welche nicht?

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#1290 Re: Alles Teufelszeug?

Beitrag von lovetrail » Sa 27. Feb 2016, 17:20

Johannes hebt in seinem ersten Brief folgendermaßen an:

1 Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens
2 - und das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist -,
3 was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. (1. Joh.1,1-3; Elberfelder)


Man achte darauf, wie sinnlich dieses Zeugnis ist. Man kann auch dies als narrative Konstruktion ansehen, aber das würde für mich die Wahrhaftigkeit des Textes unterwandern. Denn was könnte man denn dann so nehmen, wie es dasteht und gelesen werden will? Wie wäre das noch mit christlichen Kerntugenden wie Wahrheit und Zeugenschaft zu vereinbaren??

LG lovetrail
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