Die vielzitierte Einheit der Schrift gibt es eigentlich nicht. Selbst das Neue Testament ist eine Ansammlung unterschiedlichster Textsammlungen aus unterschiedlichen Zeitrahmen und Traditionen.
"Der gewöhnliche Bibelleser versteht das Neue Testament gerne als Einheit und neigt
dazu, das Beschriebene zu harmonisieren. Der Historiker jedoch sieht in jeder
neutestamentlichen Schrift eine eigenständige Quelle. Er interessiert sich besonders für
die Unterschiede in den Überlieferungen. Ein Neues Testament im eigentlichen Sinne
gibt es für ihn nicht, nur eine Ansammlung von mehr oder weniger guten Quellen zur
Geschichte des Urchristentums. Dazu können dann auch Schriften gehören, die es nicht
ins Neue Testament geschafft haben. Das erst 1945 entdeckte Thomasevangelium enthält
einige echte Worte Jesu, die bislang unbekannt waren, allerdings auch wenig spektakulär
sind. Es ist ein Grundsatz der historischen Forschung, dass ältere Quellen in der Regel
zuverlässiger und besser sind als jüngere Quellen und dass darum dem
Markusevangelium gegenüber dem Lukas- und Matthäusevangelium und erst recht dem
Johannesevangelium ein Vorrang zukommen muss. Doch auch spätere Texte können
interessant sein, indem sie zumindest Tendenzen in der Überlieferung deutlich machen
können, so wenn z. B. die Person Jesu immer weiter idealisiert, seine Wundertätigkeit
immer großartiger geschildert wird, seine Jünger langsam den Rang von Heiligen
erhalten, wenn theologische Vorstellungen entstehen, die es in den ältesten Texten noch
nicht gegeben hatte, oder alte Vorstellungen sich ändern."
Kubitza, Der Jesuswahn
Wie entstanden die Evangelien?
#71 Re: Wie entstanden die Evangelien?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#72 Re: Wie entstanden die Evangelien?
Wenn die Evangelisten sehr "kreativ" mit der Wahrheit umgingen, dann weniger aus Täuschungsabsicht, weil sie gar nicht die Absicht hatten, historisch korrekte Berichte zu verfassen, sondern eher religiöse Erbauungstexte.
"Nicht aus dem Willen zur vorsätzlichen Täuschung heraus haben die Evangelisten das
Leben Jesu gestaltet. Vielmehr entsprang die Unwahrheit aus der religiösen Ergriffenheit,
aus dem Glauben an diesen Jesus. Wenn Matthäus ein Wunder, das er bei Markus
vorgefunden hat, einfach verdoppelt oder anderswie steigert, so ist dies für ihn, anders als
für unser modernes Verständnis, keine Verfälschung oder Erfindung, sondern Ausdruck
seines Glaubens an diesen Gottessohn, der nach seinen Vorstellungen gar nicht großartig
genug geschildert werden kann. Die Bodenhaftung der religiösen Stifterfiguren nimmt
deshalb mit zunehmender Verehrung ab. Dies darf für alle Religionen unterstellt werden,
genauer untersuchen kann man es in den Buchreligionen, und besonders untersucht
worden ist es beim Christentum und bei den neutestamentlichen Schriften."
Kubitza, Der Jesuswahn
Kubitza plädiert hier also für Nachsicht mit den "Fälschern".
"Jesus war nicht der, als den ihn die Evangelisten und später die Kirche ausgeben. Sein
Bild ist verzerrt und an nicht wenigen Stellen in sein Gegenteil verkehrt. Heute eine
Binsenweisheit, den Theologen und der Forschung längst bekannt, ist diese aber noch
lange nicht in den Köpfen der Gläubigen angekommen. Der Jesus der Kirche ist eine
Kunstfigur, zurechtgeschnitzt von einer Vielzahl gläubiger Handwerker, zu deren
wichtigsten die Evangelisten und Paulus gehörten. Das wenige, was wir von ihm wissen,
muss mühsam unter den Übermalungen der Evangelisten freigelegt werden. Und was wir
finden, ist wenig spektakulär."
Kubitza, Der Jesuswahn
Die Aufgabe der Forschung war und ist es nun, diese Übermalungen freizulegen.
"Jesus von Nazareth muss gesehen werden als einer von vielen Vertretern eines
apokalyptisch bestimmten Judentums. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts
bekannt, die wundersamen Legenden über seine Geburt verdienen diese Bezeichnung
eigentlich nicht, denn es findet sich in ihnen kein historischer Kern. Allesamt sind sie
fromme Erfindungen, sind nicht nur märchenhaft. Sie verdanken ihre Existenz dem
verständlichen Wunsch, den religiösen Führer auch mit einer bedeutenden Geburt und
Kindheit auszustatten."
Kubitza, Der Jesuswahn
"Nicht aus dem Willen zur vorsätzlichen Täuschung heraus haben die Evangelisten das
Leben Jesu gestaltet. Vielmehr entsprang die Unwahrheit aus der religiösen Ergriffenheit,
aus dem Glauben an diesen Jesus. Wenn Matthäus ein Wunder, das er bei Markus
vorgefunden hat, einfach verdoppelt oder anderswie steigert, so ist dies für ihn, anders als
für unser modernes Verständnis, keine Verfälschung oder Erfindung, sondern Ausdruck
seines Glaubens an diesen Gottessohn, der nach seinen Vorstellungen gar nicht großartig
genug geschildert werden kann. Die Bodenhaftung der religiösen Stifterfiguren nimmt
deshalb mit zunehmender Verehrung ab. Dies darf für alle Religionen unterstellt werden,
genauer untersuchen kann man es in den Buchreligionen, und besonders untersucht
worden ist es beim Christentum und bei den neutestamentlichen Schriften."
Kubitza, Der Jesuswahn
Kubitza plädiert hier also für Nachsicht mit den "Fälschern".
"Jesus war nicht der, als den ihn die Evangelisten und später die Kirche ausgeben. Sein
Bild ist verzerrt und an nicht wenigen Stellen in sein Gegenteil verkehrt. Heute eine
Binsenweisheit, den Theologen und der Forschung längst bekannt, ist diese aber noch
lange nicht in den Köpfen der Gläubigen angekommen. Der Jesus der Kirche ist eine
Kunstfigur, zurechtgeschnitzt von einer Vielzahl gläubiger Handwerker, zu deren
wichtigsten die Evangelisten und Paulus gehörten. Das wenige, was wir von ihm wissen,
muss mühsam unter den Übermalungen der Evangelisten freigelegt werden. Und was wir
finden, ist wenig spektakulär."
Kubitza, Der Jesuswahn
Die Aufgabe der Forschung war und ist es nun, diese Übermalungen freizulegen.
"Jesus von Nazareth muss gesehen werden als einer von vielen Vertretern eines
apokalyptisch bestimmten Judentums. Über seine Kindheit und Jugend ist nichts
bekannt, die wundersamen Legenden über seine Geburt verdienen diese Bezeichnung
eigentlich nicht, denn es findet sich in ihnen kein historischer Kern. Allesamt sind sie
fromme Erfindungen, sind nicht nur märchenhaft. Sie verdanken ihre Existenz dem
verständlichen Wunsch, den religiösen Führer auch mit einer bedeutenden Geburt und
Kindheit auszustatten."
Kubitza, Der Jesuswahn
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#73 Re: Wie entstanden die Evangelien?
Die Menschen haben ja sowohl ihre Gesetze als auch die Gesetze ihres Schöpfers angenommen deshalb ist es völlig natürlich und selbstverständlich das sie alle verwirrt sind denn sie können nunmal nicht gleichzeitig dem Staat und ihrem Gott dienen. Wenn sie nachdem sie all ihre Steuern, Mehrwertsteuern und Beiträgen noch ihre Zehntel abgeben müssten dann hätten sie selber nichts mehr zum leben.
Die Kinder Israels haben sicher dazu beigetragen das die Evangelien entstanden sind doch ich orientiere mich nach der letzten Offenbarung, die unter anderem bis zur Jüngsten Tag geschützt aufbewahrt bleiben soll.
Der Herr ist mein Hirte und mein Zufluchtsort vor allem übel, die erschafft worden sind. Im Namen Allahs El-Rahman, El-Rahim.
Und Wir ließen auf ihren Spuren ʿĪsÄ, den Sohn Maryams, folgen, das zu bestätigen, was von der Thora vor ihm (offenbart) war; und Wir gaben ihm das Evangelium, in dem Rechtleitung und Licht sind, und das zu bestätigen, was von der Thora vor ihm (offenbart) war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.
Und so sollen die Leute des Evangeliums nach dem walten, was Allah darin herabgesandt hat. Wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Frevler.
Sure 5: al-Maida (Der Tisch) Verse 46-47
http://islam.de/13827.php?sura=5
Was soll man noch dazu sagen außer dein Wille geschehe, dein Reich komme wie im Himmel so auch auf Erde. Amejn!
Die Kinder Israels haben sicher dazu beigetragen das die Evangelien entstanden sind doch ich orientiere mich nach der letzten Offenbarung, die unter anderem bis zur Jüngsten Tag geschützt aufbewahrt bleiben soll.
Der Herr ist mein Hirte und mein Zufluchtsort vor allem übel, die erschafft worden sind. Im Namen Allahs El-Rahman, El-Rahim.
Und Wir ließen auf ihren Spuren ʿĪsÄ, den Sohn Maryams, folgen, das zu bestätigen, was von der Thora vor ihm (offenbart) war; und Wir gaben ihm das Evangelium, in dem Rechtleitung und Licht sind, und das zu bestätigen, was von der Thora vor ihm (offenbart) war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.
Und so sollen die Leute des Evangeliums nach dem walten, was Allah darin herabgesandt hat. Wer nicht nach dem waltet, was Allah (als Offenbarung) herabgesandt hat, das sind die Frevler.
Sure 5: al-Maida (Der Tisch) Verse 46-47
http://islam.de/13827.php?sura=5
Was soll man noch dazu sagen außer dein Wille geschehe, dein Reich komme wie im Himmel so auch auf Erde. Amejn!
King James Bible
Commit thy works unto the LORD, and thy thoughts shall be established.
Commit thy works unto the LORD, and thy thoughts shall be established.