Was heißt denn das? Die Theologfie beschäftigt sich nicht mit dem Wahrheitsgehalt der Bibel, weil der angenommen wird, oder die Theologie beschäftigt sich nicht mit dem Wahrheitsgehalt der Bibel, wie sich auch die Literaturwissenschaft nicht mit dem Wahrheitsgehalt von Harry Potter beschäftigt?Lamarck hat geschrieben:In nahezu jedem Satz der Bibel, der eben die Geschichte Israels betrifft. Theologie beschäftigt sich grundsätzlich nicht mit dem Wahrheitsgehalt der Schrift. Dabei ist es gleich, ob entsprechende Aussagen wortwörtlich genommen oder im übertragenen Sinne verstanden werden. Die damit angerissene 'Quellenproblematik' lässt sich so umschreiben: Finkelstein & Silberman ... .
Du bleibst so unkonkret allgemein. Ich hatte gefragt, wo das genau das der Fall ist. Zeige es mir ruhig mal so richtig.Lamarck hat geschrieben:Die Verwendung entsprechender Mittel macht es nicht. Es betrifft die adäquate Anwendung. Zwar bedürfen auch Deine Mikrofossilien der Interpretation. Das ist aber keine Exegese. Exegese ist ein Rorschachtest, bei dem die Bandbreite der Ergebnisse interessegeleitet vorgegeben wird
Das mache ich schon seit einigen Beiträgen so.Lamarck hat geschrieben:Du musst Dir nur vorstellen, ein Atheist wie ich es bin, wäre an der genannten theologischen Fakultät tätig und wie dies dann forschungsmäßig aussehen würde, wenn das theologische Substrat nicht mehr von Belang ist.
Schöner Ausdruck: Textpaläontologie. Ja, ich behaupte, die betreiben dort unter anderem gesonderte, von Glaubenssystemen abgetrennte Textpaläontologie und "historische" Geologie.Lamarck hat geschrieben:Gerade die von Dir angesprochene Unabhängigkeit "von der geglaubten Existenz von irgendwas" ist ja das Problem einer theologischen Fakultät. Wissenschaft ist im Gegensatz zu den Inhalten der Theologie notwendig voraussetzungslos. Und was die genannten Logienquellen betrifft: Wissenschaftlichen Ansprüchen würde etwa 'Textpaläontologie' genügen, die letztlich dann die Evolution der betreffenden Texte beschreibt. Das hätte aber mit Theologie soviel zu tun, wie Karl Mays Winnetou mit der Historie der nordamerikanischen Indianer: Auch wenn beides die Indianer betrifft, fehlt ersterem der wesentliche Kern - unabhängig davon, dass Karl Mays Schriften selbst historisch sind.

Mit besten Grüßen
Anton