Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

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Magdalena61
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#1 Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von Magdalena61 » Mo 25. Jan 2016, 11:27

.... sagt der Ökonom Thomas Piketti.
Die Vermögen in Deutschland sind zunehmend ungleich verteilt. Nach Informationen der Passauer Neuen Presse verfügten die oberen zehn Prozent der Haushalte im Jahr 2013 über 51,9 Prozent des Nettovermögens. Im Jahr 1998 waren es noch 45,1 Prozent gewesen. Die Zeitung beruft sich auf vom Bundessozialministerium vorgelegte Zahlen zur Vermögensverteilung.
....
Grundlage der Zahlen ist die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe, die alle fünf Jahre durchgeführt wird. Zuletzt war sie im Jahr 2013 erhoben worden. Demnach verfügten die unteren 50 Prozent der Haushalte 2013 über ein Prozent des Nettovermögens in Deutschland, im Jahr 1998 waren es noch 2,9 Prozent gewesen.
zeit.de
Die Hälfte der Haushalte in Deutschland verfügt über- sage und schreibe- 1 Prozent des Nettovermögens? Wow.

Wo sind sie denn eigentlich, die Superreichen?

Dass es SO krass ist, hätte ich nicht gedacht. Ermuntern wir Angehörigen der Niedriglohn- Kaste uns also gegenseitig mit dem Spruch vom Nadelöhr.
:D
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piscator
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#2 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von piscator » Mo 25. Jan 2016, 11:46

Hier liegt drei grundlegende Fehler vor in der Betrachtung vor, denn "Vermögen" ist nicht gleich "Einkommen".

Zum Einen kann man kann trotz hoher Vermögenswerte ein relativ geringes Einkommen haben oder auch mit wenig oder gar kein Vermögen ein relativ hohes Einkommen.

Zum Anderen kommt es darauf an, wie man sein Vermögen verwaltet bzw. einsetzt.

Dann stellt sich noch die Frage, wie hoch die 1% des Anteils am Nettovermögen sind, die rein rechnerisch auf die Nicht-Superreichen entfallen. Auch hier kann 1 % Anteil von der absoluten Summe her sehr hoch sein.
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Taner
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#3 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von Taner » Mo 25. Jan 2016, 11:57

Ja, nehmen sie die Sportler als Beispiel. Die Menschen reißen sich ihren Arsch auf damit sie Fußballer werden doch wenn es darum geht Handballer, Wasserballer oder aber Hockeyspieler zu werden, trifft man selten welche. Waren es die Griechen die den Demokratie erfunden haben oder doch die Länder die den Demokratie angenommen haben, woher kommt der ungerechte Einkommensverteilung ? Ich nehme an, weder noch da es allein die Menschen sind, die den Fußball lieben (Fanatiker, Hooligans) und begehren und alle anderen Sportarten nur selten anschauen.
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Magdalena61
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#4 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von Magdalena61 » Mo 25. Jan 2016, 12:08

piscator hat geschrieben:Hier liegt drei grundlegende Fehler vor in der Betrachtung vor, denn "Vermögen" ist nicht gleich "Einkommen".
Vermögen bringt Ertrag, wenn es richtig angelegt ist, und dieser zählt dann vermutlich zum Einkommen.
Zum Einen kann man kann trotz hoher Vermögenswerte ein relativ geringes Einkommen haben
Das wäre also die verwitwete Rentnerin, die im schuldenfreien Haus lebt, das 40 Jahre lang vom bescheidenen Gehalt ihres verstorbenen Mannes abbezahlt wurde, die aber nur 450 Euro Rente bekommt, weil sie als Vollzeithausfrau Kinder großgezogen und das Haus bewirtschaftet hat, und deswegen die Immobilie jetzt verkaufen muß, weil sie das Haus nicht mehr halten kann. Und Hartz IV kann sie auch nicht beantragen, so lange sie noch "vermögend" ist.
oder auch mit wenig oder gar kein Vermögen ein relativ hohes Einkommen.
Wer mit einem hohen Einkommen kein Vermögen ansammelt, der muß etwas falsch machen.
Dann stellt sich noch die Frage, wie hoch die 1% des Anteils am Nettovermögen sind, die rein rechnerisch auf die Nicht-Superreichen entfallen. Auch hier kann 1 % Anteil von der absoluten Summe her sehr hoch sein.
Dann sind 99% aber trotzdem 99 Mal so viel.

Man liest den Artikel und denkt: WAS rechnen die da eigentlich, und auf welcher Grundlage? Das ist so undurchsichtig mit den Anteilen und Gesellschaften und Tochtergesellschaften und so weiter...

Welcher Reiche wird dem Staat schon ehrlich sagen, wo er überall sein Geld [d]versteckt[/d]geparkt hat? :mrgreen:
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piscator
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#5 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von piscator » Mo 25. Jan 2016, 12:31

Welcher Reiche wird dem Staat schon ehrlich sagen, wo er überall sein Geld [d]versteckt[/d]geparkt hat? :mrgreen: LG
Das kann ich dir mit über 30 Jahren Berufserfahrung als Steuerberater beantworten: Da gibt es zwischen Reichen und so den genannten Armen keinen Unterschied. Beschissen wird überall.
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ThomasM
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#6 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von ThomasM » Mo 25. Jan 2016, 16:48

Magdalena61 hat geschrieben: Die Hälfte der Haushalte in Deutschland verfügt über- sage und schreibe- 1 Prozent des Nettovermögens? Wow.
Für mich ist die wichtige Frage:
Und? Ist das wichtig und vor allem, warum wird es aktuell so in der Presse hochgeputscht?

In der Vergangenheit hatten wir z.B. mal Salomo. Der besaß vermutlich mehr als sein Volk und einige Nachbarvölker zusammengenommen. Selbst in der Bibel wird über den Reichtum von Salomo geschwärmt.

War Salomo deswegen ein schlechter Mensch? War sein Volk deshalb schlecht dran? War der Zustand von Gott unerwünscht?

Selbst wenn ich annehme, dass die Zahlenangabe zu den 1% richtig ist (was ich nicht tue, ich bin bei solchen politisch motivierten Meldungen immer skeptisch), frage ich mich.
Sind die Superreichen schlechte Menschen. Sind wir als Volk deswegen schlecht dran?
Will Gott etwa, dass ich dafür sorge, dass die Superreichen zu Superarmen werden?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#7 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von piscator » Mo 25. Jan 2016, 18:09

Danke Thomas. Besser kann man es nicht ausdrücken.
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Magdalena61
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#8 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von Magdalena61 » Di 26. Jan 2016, 00:00

Ihr seid mir ja schöne Demokraten. :mrgreen:

Alles Karma?

Salomo war reich, aber mit seinem Reichtum tat er nicht immer das Richtige. Er baute den Tempel,o.k., dafür hatte ja bereits sein Vater Materialien zusammen getragen. Und sein eigenes Haus baute er noch größer und prächtiger. Dann baute er noch Götzentempel für seine ausländischen Frauen.

"Reich sein" an sich ist wertneutral und keine Sünde-- WENN man den Reichtum auf anständige Weise erworben hat. Einen falschen Umgang mit dem Reichtum muß man wahrscheinlich als Sünde bezeichnen. Geiz ist Sünde, Habgier ist Sünde. Das betrifft die Armen natürlich auch.

Salomo war ein augebuffter Taktiker.

Für seine ausgedehnten Bauvorhaben machte er, nachdem der Tempel fertig war, die Restbestände der kanaanitischen Völker zu Fronleuten und die Israeliten zu deren Aufsehern.
Das würden sich die Deutschen/ Europäer wohl auch gerne gefallen lassen: Wenn sie als Aufseher über die Flüchtlinge gesetzt würden und nicht mehr hart arbeiten müssten, sondern kommandieren und reichlich Lohn einstreichen dürften. Dann hätten sie gegen die Zuwanderung wohl nicht mehr viel einzuwenden.
LG
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#9 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von Abischai » Di 26. Jan 2016, 00:16

Ich bescheiße niemanden, und ich zahle 40% Steuern, Mein "Haben" nimmt stet ab, mein Einkommen ist dabei egal.
"Unterm Strich zähl ich..." ...jeden Monat weniger.
Ich bin also auf der Seite, wo man das Geld verdient, was die auf der anderen Seite einstreichen.

Jahweh Jireh ! Er ist mein Versorger! Und wie gesagt: Tov-I-Jah, heißt man mich.

Es nützt mir nicht viel, aber ich sage es dennoch laut: Ich/wir sind umgeben von Betrügern, Dieben und Räubern. Aber ich bin nicht deren Gegner mit dem sie sich anlegen, sie legen sich mit dem Allmächtigen an...
(Wer's braucht...)
Wer zuletzt lacht, lacht am besten? War es nicht so? :)
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

ThomasM
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#10 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von ThomasM » Di 26. Jan 2016, 09:30

Magdalena61 hat geschrieben: "Reich sein" an sich ist wertneutral und keine Sünde-- WENN man den Reichtum auf anständige Weise erworben hat.
In unserer Gesellschaft ist es immer mehr üblich, den Erwerb von Reichtum an sich als unanständig zu bezeichnen, egal auf welche Weise man ihn erworben hat.
Das ist auch die politische Botschaft dieser Pressemeldung. Da wird der Fakt (?), dass 52 Menschen so viel besitzen, wie die halbe Weltbevölkerung in die Schlagzeilen gebracht.
- Es wird nicht gesagt, wer diese 52 sind
- Es wird nicht gesagt, wie sie ihren Reichtum erworben haben
- Es wird nicht gesagt, was sie damit machen
- es wird nicht gesagt, wer sonst noch davon profitiert.

Also: Allein die Tatsache, dass sie reich sind, ist verwerflich. DAS ist die Botschaft.
Es sollen Neid und Widerwillen gegen Reichtum geschürt werden, weil es einflussreiche politische Kräfte gibt, die von so einer Stimmung profitieren. Und obendrein sind diese politischen Kräfte zutiefst unchristlich und widergöttlich.
Aber zu viele Christen plappern ihnen alles nach.

Ja:
Christen sollen teilen und abgeben
Christen sollen Armen helfen
Christen sollen nach dem Gut des Himmels streben, nicht nach irdischen Reichtümern.

Nein:
Christen sollen nicht kommunistische Gewaltherrschaft des Proletariats aufrichten
Christen sollen nicht politische Maßnahmen unterstützen, um bestimmte Parteien einflussreicher und machtvoller werden zu lassen
Christen sollen nicht die Initiative einzelner durch die Aktionen eines anonymen Staates ersetzen
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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