Von einer Jungfrau geboren?

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Queequeg
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#121 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Queequeg » Di 12. Jan 2016, 14:11

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Eine logische Begründung des Glaubens, daraus folgend eine logische Begründung einer Jungfrauengeburt, oder das ein Mensch über das Wasser laufet, oder Tote wieder lebendig macht, oder...
Logik ist immer Folge der Voraussetzungen, auf der sie fußt. - Insofern ist all dies in der Tat logisch begründbar, wenn man Materie als Folge von Geist versteht (was unabdinglich ist, wenn man vom monotheistischen Gott spricht). -

Das Christentum ist, im Gegensatz zum Islam und Judentum, alles andere als "monotheistisch".
Das Christentum ist ein Reigen bunter Götter, jetzt einmal von der Trinität abgesehen, der allein schon ein kolossaler Witz auf den Monotheismus schlechthin ist, so tummeln sich da noch die Gottesmutter und der Teufel, der allein schon in vielen Christen lebendiger und realer ist, als der liebe Gott.

Wärest du des logischen Denkens wirklich fähig, dann hättest du, gerade im Katholizismus, schon mehr als drei Götter entdecken können. Aber deine Logik ist dann auch immer die Logik eines absonderlich theologischen Milchmädchentums, die bei vielen Philosophen ein homerisches Gelächter hervorrufen würde.

Und was die Materie als Folge des Geistes betrifft, so wäre es schon ein feines Dingelchen, wenn deines Geistes Ausflüsse ein gerüttelt Maß an Materie innewohnte.

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#122 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Di 12. Jan 2016, 14:36

ThomasM hat geschrieben:Bringst du deinen Geist ins Spiel, dann kannst du schlicht keine Wahrscheinlichkeiten mehr berechnen.
OK - einverstanden - ich nehme die "1" zurück.

Aber das Wesentliche hast Du gesagt:
ThomasM hat geschrieben:Das ist derselbe Grund, warum man Gott nicht in ein echtes Modell einbauen kann.

Pluto hat geschrieben: "Astronomisch unwahrscheinlich" bedeutet nur sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich.
Auch i.O. - es ändert aber nichts am Wesentlichen: "Wahrscheinlichkeit" ist nur INNERHALB eines Wahrnehmungs-Systems (hier: Naturalismus resp. naturwissenschaftliche Welt) definierbar.

Queequeg hat geschrieben:Das Christentum ist ein Reigen bunter Götter
:?:

Queequeg hat geschrieben:Wärest du des logischen Denkens wirklich fähig, dann hättest du, gerade im Katholizismus, schon mehr als drei Götter entdecken können.
Dort GIBT es nur EINEN Gott - alles andere sind Interpretations-Versuche von außen.

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Queequeg
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#123 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Queequeg » Di 12. Jan 2016, 15:13

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Wärest du des logischen Denkens wirklich fähig, dann hättest du, gerade im Katholizismus, schon mehr als drei Götter entdecken können.
Dort GIBT es nur EINEN Gott - alles andere sind Interpretations-Versuche von außen.

Du hast dich wirklich jeder Realität tunlichst entschlagen, nicht? Du selbst willst und darfst den weltweiten Kultus der Anbetung Marias natürlich nicht wahrnehmen, obwohl du da nur in das katholische Polen schauen müsstest, oder Spanien, selbst Bayern reichte da schon aus... und einen Gott scheint es im Christentum niemals wirklich gegeben zu haben, denn tausendundeine oft sich (theologisch) diametral widersprechende, christliche Konfessionen beweisen hier eindeutig das Gegenteil.

Aber darum geht es hier und speziell bei dir schon lange nicht mehr.

Es findet grundsätzlich keine Sicht auf Relität und Sein im hier und jetzt mehr statt, bei dir. Du begräbst parusiegefährdendes und fundierte HKM Wissenschaft unter Bergen von bunten Blasenwelten beliebiger Geschwätzigkeit, von lächerlichen Wortbrei aus sophistischen Ödnissen, wenn du nur in deinen schlafmützigen Traumwelten christlichen Schamanentums seelig weiterschlafen darfst.

Vernunft, Vernunft aus Gründen, Vernunft aus Menschlichkeit, Vernunft aus Humanitas?

Unvernunft als Grundvoraussetzung dafür, um den blutigen Wahnwitz biblischer Mythen zu folgen, das wird es eher treffen.

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#124 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Di 12. Jan 2016, 15:56

Queequeg hat geschrieben:Du selbst willst und darfst den weltweiten Kultus der Anbetung Marias natürlich nicht wahrnehmen
Ich kenne keinen Katholiken, der das tut - Maria wird "verehrt". - Allerdings kann man nicht sicher sein, ob jeder Gläubige den Unterschied zwischen "anbeten" und "verehren" kennt.

Queequeg hat geschrieben: christliche Konfessionen beweisen hier eindeutig das Gegenteil.
Christliche Konfessionen deuten denselben Gott unterschiedlich. - Meinst Du, dass der Islam polytheistisch ist, weil es Sunniten, Schiiten und Aleviten gibt?

Ich sehe meine Frau manchmal unter verschiedenen Gesichtspunkten: Meinst Du, dass ich deswegen ein Harem hätte?

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#125 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Queequeg » Di 12. Jan 2016, 17:02

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Du selbst willst und darfst den weltweiten Kultus der Anbetung Marias natürlich nicht wahrnehmen
Ich kenne keinen Katholiken, der das tut - Maria wird "verehrt". - Allerdings kann man nicht sicher sein, ob jeder Gläubige den Unterschied zwischen "anbeten" und "verehren" kennt.

Queequeg hat geschrieben: christliche Konfessionen beweisen hier eindeutig das Gegenteil.
Christliche Konfessionen deuten denselben Gott unterschiedlich. - Meinst Du, dass der Islam polytheistisch ist, weil es Sunniten, Schiiten und Aleviten gibt?

Ich sehe meine Frau manchmal unter verschiedenen Gesichtspunkten: Meinst Du, dass ich deswegen ein Harem hätte?

Du solltest so langsam den Argumenten-Notstand ausrufen, denn ansonsten enden deine Ab und Hinlenkungs-Symphonien irgendwann bei Alice im Wunderland, oder bei Harry Potter, obwohl deine "Argumentationskultur" eigentlich schon immer, oder sehr oft, an Humpty Dumpty erinnert:

„Humpty Dumpty war viel zu munter, Humpty Dumpty fiel von der Mauer runter,
nicht zehn Pferde, nicht hundert Mann, kriegten den Armen wieder zusamm’n.“


ein Kinderlied, sicherlich, allerdings fielst du irgendwann auch von der Mauer der Vernunft und keine Vernunft wird dich jemals wieder "zusammenkriegen".

Und jetzt antworte, soweit dir möglich, noch einmal und mit wenigstens Ansätzen von Vernunft auf meinen Beitrag.

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#126 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Di 12. Jan 2016, 17:06

Queequeg hat geschrieben:Und jetzt antworte, soweit dir möglich, noch einmal und mit wenigstens Ansätzen von Vernunft auf meinen Beitrag.
Eigentlich ist mein Wunsch, dass Du auf meinen Beitrag antwortest: Wo ist dort eine Aussage, die auf Vernunft-Basis falsch ist?

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#127 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Queequeg » Di 12. Jan 2016, 17:37

closs hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Und jetzt antworte, soweit dir möglich, noch einmal und mit wenigstens Ansätzen von Vernunft auf meinen Beitrag.
Eigentlich ist mein Wunsch, dass Du auf meinen Beitrag antwortest: Wo ist dort eine Aussage, die auf Vernunft-Basis falsch ist?

Nö, ich denke, da hättest du in diesem Forum einen schon enormen Nachholebedarf. Haltet den Dieb, das können wir dann später noch spielen.

Denn der Hinweis auf dreißigjährige Kriege, oder irgendwelche alten Fritzen, oder gar des großen Korsen ungute Taten, das enthebt dich nicht von den vielen, eigentlich vielzuvielen Antworten, die du Queequeg und vielen anderen Usern hier nach wie vor schuldig geblieben bist.

Du wirkst jetzt etwas sehr albern und unentspannt, guter clossen, hier dann etwas zu deiner Erheiterung, was vielleicht auch ein wenig zu deiner, hier endlich einmal nötigen Wahrheitsfindung, beitragen könnte:

Das Mondschaf steht auf weiter Flur.
Es harrt und harrt der großen Schur.
Das Mondschaf.

Das Mondschaf rupft sich einen Halm
Und geht dann heim auf seine Alm.
Das Mondschaf.

Das Mondschaf spricht zu sich im Traum:
»Ich bin des Weltalls dunkler Raum.«
Das Mondschaf.

Das Mondschaf liegt am Morgen tot.
Sein Leib ist weiß, die Sonn' ist rot.
Das Mondschaf.

(Ch. M.)

hoffen wir also alle, das du nicht ewig ein Mondschaf bleiben mögest!

SilverBullet
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#128 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von SilverBullet » Di 12. Jan 2016, 17:55

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Hier geht es nicht darum, irgendeine Existenz einzuschätzen, hier geht es um eine Existenz, die in einem konkreten Verhältnis zu Wahrnehmungssystemen stehen soll.
Es geht um zweierlei:
1) Ist die Wahrnehmungs-Qualität der Maßstab für die "Sein"/"Realität"-Qualität.
…
2) Wie kann "Sein"/"Wahrnehmung" zu Wahrnehmung stehen?
…
Ich kann nicht verstehen, warum du den Zusammenhang unserer Wahrnehmungsfähigkeiten und dem Vollkommenheitsanspruch, der, unter anderem durch solche Festlegungen wie der Jungfrauengeburt, aufgestellt wird, so einfach beiseite schieben möchtest.

Es ist doch leicht einzusehen, dass es eine sonderbare Situation ist, wenn auf der einen Seite elitäre Personen durch die Aushebelung natürlicher Zusammenhänge aufgewertet werden sollen, auf der anderen Seite aber eine denkbar schlechte Kontaktmöglichkeit (eigentlich nicht vorhanden!) für den Normalmenschen "zur Verfügung" steht.

Jedem, der hier beteiligt sein möchte, muss auffallen, dass dies eindeutig nach Scharlatanerie riecht und nur „sehr wenig“ für eine verborgene Vollkommenheit spricht.

Die von dir angesprochen „Hermeneutik“ (zitat-closs: „hochkomplexe logische Ausführungen (bis mindestens Gödel), die die Existenz Gottes plausibel erscheinen lassen“) kommt, vor diesem Hintergrund, eher einem „Vernebelungstanz“ gleich.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit für das tatsächliche Entdecken einer unsichtbaren Vollkommenheit
Gemessen an logischen Erwägungen und persönlichem Empfinden ist sie hoch - gemessen am kritischen Rationalismus ist sie niedrig (Nicht-Falsifizierbares = irrelevant). - Woran misst Du?
Nach dem Häufigkeitsprinzip:
Wahrscheinlichkeit ist die Anzahl der günstigen Ereignisse durch die Anzahl der Gesamtereignisse.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Ist es somit vernünftig hinter einem „qualitativ erbärmlichen Zugangsverdacht“ einen „vollkommenen Schöpfer“ anzunehmen?
Ja. - Weil der Gag ja gerade darin besteht, dass das Vollkommene "nicht von dieser Welt" ist, also im Dasein nicht "daheim" ist.
Du nennst diese extreme Schwachstelle also einen „Gag“.

Unsere Fähigkeiten und unser Wissen über uns selbst, passen in keiner Weise zu einer, für uns als „Ziel“ gesetzten, Vollkommenheit.

Dass die Handlung und Einstellung eines Wahrnehmungssystems (ohne Möglichkeit zur Wahrnehmung!) entscheidend sein sollen, wie sich eine unsichtbare Vollkommenheit diesem System gegenüber verhält, wirkt mehr als komisch.

Wie man vor diesem Hintergrund auf die Idee kommen kann, dass es sich um einen Entwurf einer Vollkommenheit handeln muss, ist mir schleierhaft.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:D.h. ein Wahrnehmungssystem kann in seiner vermuteten „entscheidenden Lebenszeit“ nicht herausfinden, ob es einer reinen Scharlatanerie folgt oder nicht.
De facto können es viele - aber sie sehen es als Gnade und nicht als Verdienst. - Nachweisen kann es niemand.
Wenn es niemand nachweisen kann, was bedeutet dann „de facto“?
Dass die Gläubigen daran glauben?
(na ja, vielleicht nennt man sie deshalb ja auch „Gläubige“)

Letztlich kann also kein Gläubiger sicher sein, dass er nicht einer Scharlatanidee aufsitzt.

Hat diese Situation irgendetwas mit „Vollkommenheit“ zu tun?

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Thaddäus
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#129 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Thaddäus » Di 12. Jan 2016, 20:45

Zunächst nochmals zur Erinnerung, die beiden Thesen von dir, um die es hier gerade geht, damit wir das nicht aus dem Blick verlieren:

Closs' Geist-Thesen:
1. Es gibt geistige "Daseins-Sichten", die keine menschlichen Sichten sind, die aber vom Menschen eingenommen werden können (und die ihm ein Wissen über blos menschliches Wissen hinaus ermöglichen).

2. Es gibt eine geistige Exegese der biblischen Schriften, die von der historisch-kritischen Methode nicht erfasst werden kann, die der HKM aber mindestens gleichgestellt ist bzw. sogar höher zu gewichten ist, als die Erkenntnisse der HKM.

Überflüssig zu erwähnen, dass ich beide Thesen für bereits widerlegt halte (siehe obige Posts zu diesen Thesen).

closs hat geschrieben: WEISST Du, was Liebe ist? "In Gänze" bestimmt nicht (da wärst Du der/die erste) - trotzdem sehnst Du Dich danach. - Wenn also etwas unser Erkenntnisvermögen übersteigt, ist es trotzdem noch "da" und hat seine Wirkungen. - Ob Du nun gefühlte Liebe als "Wissen" oder sonstwas bezeichnest, ist dabei wurscht - es wirkt, also ist es Wirklichkeit. - Genauso ist es bei Gott.
Sich nach (vollkommener) Liebe zu sehnen oder die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass es eine "Daseins-Sicht" geben könnte, die der menschlichen übergeordnet ist oder eine geistige Exegese für möglich zu halten, die auf übernatürlichen Einsichten basiert, bedeutet selbstverständlich nicht, dass es so etwas auch tatsächlich gibt! Wer die Existenz dieser Dinge als reale Entitäten im Universum behauptet, steht in der Rechtfertigungs-Verpflichtung, plausibel und nachvollziehbar darlegen zu können, warum es sie geben sollte.

Die reale Existenz eines Gottes oder einer übergeordneten geistigen Macht lässt sich nicht dadurch belegen, dass es zu einer gewissen Zeit viele Menschen gibt, die daran glauben. Wäre diese Sichtweise korrekt, dann wäre auch die Annahme richtig gewesen, dass die Sterne auf Kristallsphären ihre Bahnen ziehen und der Gott Vulcanos für Vulkanausbrüche verantwortlich ist, weil genau das eine Mehrheit in der Antike lebender Menschen zu einer bestimmten Zeit glaubten. Diese Überzeugungen waren aber falsch.

closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Wie willst du denn etwas über Etwas wissen, wenn wir darüber nichts wissen können?
Das Wort "wissen" ist falsch. - Kein Christ "weiss" etwas über Gott - auch kein Naturwissenschaftler WEISS etwas über die Natur (Res extensa), wenn er nicht voraussetzt, dass ihn seine Sinne nicht täuschen. - Der Mensch weiss ABSOLUT gesehen NICHTS (außer dem "Cogito" - siehe Augustinus und Descartes - und andere wahrscheinlich auch).
Und du fällst immer wieder - belehrungsresistent - darauf herein ... ! :lol: :(
Wenn du schreibst: Der Mensch weiss ABSOLUT gesehen NICHTS, dann ist das nachweislich falsch, denn diese Aussage fällt einmal mehr dem Retorsionsargument zum Opfer.
Wenn du nämlich tatsächlich der Überzeugung bist, dass Der Mensch ABSOLUT gesehen NICHTS weiss , dann gibst du zumindest vor, mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass Der Mensch ABSOLUT gesehen NICHTS weiss . Und das ist ein offensichtlicher logischer Widerspruch. Wenn der Mensch nichts absolut wissen kann, dann kann er auch DAS nicht wissen.

Selbstverständlich weiß der Mensch aber etwas. Er weiß sogar eine ganze Menge.

Der Zusammenhang zwischen dem Wissensbegriff und deinen beiden Thesen besteht hierin:
Menschen können per Defintion immer nur menschliches Wissen haben, aber niemals göttliches oder göttlich-geistiges Wissen. Schon allein darum müssen deine beiden obigen Thesen falsch sein. Geistig-göttliche Sichtweisen oder eine geistig-göttliche Exegese sind bereits vom Prinzip her unmöglich, denn (Begründungssatz), der Mensch kann immer nur innerhalb seines Erkenntnisvermögens um etwas wissen, was definitorisch ausschließt, dass er ein anderes als menschliches Wissen haben kann, also z.B. göttliches Wissen.

Annahmen über etwaig göttliche Standpunkte sind für den Menschen daher irrelevant. Und darum kann es auch keine geistige Exegese geben, denn die setzt ein quasi-göttliches Wissen voraus. Erklärt man dieses Wissen durch göttliche Erleuchtung, dann hilft das nicht weiter, da ja offenbar nur diejenigen, die solche Erleuchtung haben, mehr wissen als alle anderen. Dies wiederum führt zu dem Problem, dass göttlich erleuchtetes Wissen sich als vernünftig-relevant ausweisen muss, denn warum sollte man einen quasi-göttlich-erleuchteten Menschen nicht einfach nur für einen Spinner halten (was ich explizit tue!) .

Ergo: Es gibt die HKM, und sonst nichts, denn die kann in ihren methodischen Grundlagen jeden vernünftig-denkenden Menschen plausibel gemacht werden.
Zuletzt geändert von Thaddäus am Di 12. Jan 2016, 21:35, insgesamt 1-mal geändert.

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#130 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Queequeg » Di 12. Jan 2016, 21:17

Thaddäus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Wie willst du denn etwas über Etwas wissen, wenn wir darüber nichts wissen können?
Das Wort "wissen" ist falsch. - Kein Christ "weiss" etwas über Gott - auch kein Naturwissenschaftler WEISS etwas über die Natur (Res extensa), wenn er nicht voraussetzt, dass ihn seine Sinne nicht täuschen. - Der Mensch weiss ABSOLUT gesehen NICHTS (außer dem "Cogito" - siehe Augustinus und Descartes - und andere wahrscheinlich auch).
Und du fällst immer wieder - belehrungsresistent - darauf herein ... ! :lol: :(
Wenn du schreibst: Der Mensch weiss ABSOLUT gesehen NICHTS, dann ist das nachweislich falsch, denn diese Aussage fällt einmal mehr dem Retorsionsargument zum Opfer.
Wenn du nämlich tatsächlich der Überzeugung bist, dass Der Mensch ABSOLUT gesehen NICHTS weiss , dann gibst du zumindest vor, mit absoluter Sicherheit zu wissen, dass Der Mensch ABSOLUT gesehen NICHTS weiss . Und das ist ein offensichtlicher logischer Widerspruch. Wenn der Mensch nichts absolut wissen kann, dann kann er auch DAS nicht wissen.

Diese Argumentationslinie dürfte schwerlich zu widerlegen sein...

Allerdings würde mich jetzt brennend interessieren, wie clossen aus dieser Nummer wieder rauskommen will, denn das dürfte ein allerfeines Gaudi wortbreiiger Scholastik werden.

Nachtrag: danke für diesen durchaus köstlichen Beitrag, du hoher Spross, dem Haupte Athenes "entboren"!

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